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0944 - Die Brücke zur Anderswelt

0944 - Die Brücke zur Anderswelt

Titel: 0944 - Die Brücke zur Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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gestoßen. Denn in Paris war er von einem betrügerischen Medium namens Yasmina Azari beschworen worden. Und zwar zum Zweck, einen angeblichen Fluch zu lösen, den der Erzengel Uriel über Yasmina ausgesprochen haben sollte. Das war natürlich Unsinn gewesen, bloße Einbildung der jungen Frau. Aber Asmodis hatte während der Beschwörung erfahren, dass Yasmina zusammen mit Nicole Duval, die sich unter dem Decknamen Julie Deneuve bei der deBlaussec-Stiftung eingeschlichen hatte, bereits mit dem Dämon CHAVACH zu tun gehabt hatte. Zuerst in Paris und danach in Japan, wohin Duval zur Lösung eines Falles im Auftrag der deBlaussec-Stiftung gereist war. Es hatte sich - zu seinem Glück! - herausgestellt, dass sich auch CHAVACH in der Nähe befand. Aber warum er sich hier befand, ob diese ganze deBlaussec-Stiftungsgeschichte nur Tarnung war, entzog sich bisher Asmodis' Kenntnis. Er hielt diesen Umstand allerdings auch nicht mehr für allzu wichtig. Wahrscheinlich hatte es mit der starken Lebensenergie zu tun gehabt, die in Duval floss. CHAVACH hatte, wo immer es möglich gewesen war, starke Lebensströme von Menschen und Dämonen gleichermaßen in sich aufgesaugt. Da war Nicole natürlich ein ideales Opfer.
    Doch jetzt war CHAVACH tot. Asmodis hatte Duval damit die Arbeit abgenommen, eines der wenigen Male, bei denen er es gerne getan hatte. Auch wenn die Französin den Jäger gejagt hatte, so schien sie doch nicht die kleinste Ahnung zu haben, um was es sich bei diesem Dämon tatsächlich gehandelt hatte. Und das sollte so bleiben. Weder Duval noch Zamorra durften auch nur den kleinsten Hinweis auf die Erneuerung LUZIFERS und deren Umstände bekommen, sonst funkten sie womöglich noch dazwischen. Aus diesem Grund hatte Asmodis, auch wenn es ihm schwergefallen war, das Medium Yasmina Azari getötet. Denn Yasmina hätte Duval darauf hinweisen können, dass er sich in den Kampf gegen CHAVACH eingemischt hatte. Schon dieser eine Hinweis konnte ausreichen, um Duvals Misstrauen zu wecken und sie irgendwelche Nachforschungen anstellen zu lassen. Und schnell war dann Zamorra mit im Spiel, auch wenn er und Duval momentan getrennte Wege gingen.
    Allerdings gab es noch zwei Wesen, die Asmodis' Aura während des Endkampfes unter Umständen erkannt haben konnten. Das eine, das sich fälschlicherweise als Erzengel Uriel ausgegeben hatte, konnte er bis jetzt nicht identifizieren. Doch auch wenn das Wesen Yasmina Azari hatte täuschen können, ihm, der die Auren von Erzengeln nur allzu gut kannte, konnte dieser Uriel nicht vormachen, dass er war, was er war. Ihm war völlig rätselhaft, wer das gewesen war, zumal ›Uriel‹ ihm den Tod angedroht hatte, wenn er sich nicht heraushielt. Bei dem zweiten Wesen handelte es sich um den Shinigami. Um einen ganz bestimmten, denn es gab einige dieser Todesengel. Um ihn zu finden, war Asmodis nach Tokio zurückgekehrt und klapperte nun schon seit gestern die Sterbenden dieser Stadt ab. Normale Tode, Unfälle, Morde, es waren bisher weit über einhundert Fälle gewesen. Aber erst jetzt, vor dem Bahnhof Shinjuku, war er auf den Shinigami gestoßen, den er suchte.
    Der Todesengel trug die weiten Hosen und die weite Bluse eines japanischen Lehensmanns und hatte seine lackschwarzen Haare hochgesteckt. Seine Hand lag elegant auf dem Griff seines Kâtana , das in einer kunstvoll gefertigten Scheide an seinem Gürtel hing. Sein Gesicht schien aus einer wunderbaren Lackmaske zu bestehen, mit einem Hauch von Gold und Rosa da, wo die Lippen waren und die Wangen. Die Augen waren dunkel und in den Höhlen nicht zu sehen. Gerade begann er, beruhigend auf den Sterbenden einzureden.
    Asmodis hielt seine Zeit für gekommen. Der dickliche japanische Geschäftsmann verschwand ganz plötzlich im Nichts, da sich Asmodis auf die unsichtbare Ebene hievte. So tauchte er ungesehen direkt hinter dem Shinigami auf und tippte ihm auf die Schulter.
    Der Todesengel fuhr herum. »Wer bist du, Herr?«, sagte er unsicher. »Ich spüre, dass du große Macht hast.«
    Asmodis lachte meckernd. »Natürlich habe ich die. Und ich wende sie gnadenlos an, wenn du mir nicht ein paar Auskünfte gibst, Todesengelchen.«
    »Du bist ein… Dämon?«
    »Kann man so sagen, ja. Einer aus der Führungsebene zumal.«
    »Trotzdem muss ich mich zuerst dem Sterbenden zuwenden und ihn begleiten, dann kann ich mich um dein Anliegen kümmern, Herr.«
    »Einen Dreck musst du, mein Lieber.« Asmodis lachte süffisant. »Antworte, oder ich zwinge dich. Was

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