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0948 - Der Hort der Sha'ktanar

0948 - Der Hort der Sha'ktanar

Titel: 0948 - Der Hort der Sha'ktanar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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von den Kristallen! Sie wissen alles!« Und als hätte er damit noch nicht genug verraten, brüllte er nun auch noch »Tod dem Erbfolger!«, und schlug dem Gosh mit einem flüssigen Hieb den Kopf ab.
    Im ersten Moment waren alle - einschließlich der verbliebenen Dämonen - so perplex von dem unerhörten Vorfall, dass sie zu keiner Regung fähig waren. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.
    Der enthauptete Dämonenkörper sank zu Boden und löste sich in einer schwarzen, stinkenden Qualmwolke auf. Der Kopf rollte einige Meter weit und erlitt schließlich das Schicksal der restlichen Glieder.
    Sofort zogen auch alle anderen ihre Waffen - Krieger wie Dämonen. Nur der verbliebene Gosh zog sich hastig etliche Schritte zurück. Aus seinem Sägezahnschlund drang mit einem Mal ein schriller Laut, den Zamorra kaum ertragen konnte. Rasende Kopfschmerzen überfielen ihn, doch nicht lange genug, um ihm wirklich gefährlich zu werden. Denn nach nur wenigen Sekunden verklang der Schrei und der Dämon stürzte sich mit gezogenem Schwert ins Kampfgetümmel.
    Zamorra fragte sich, was der Gosh mit der Aktion bezweckt hatte.
    Den Kriegern gelang es, mit einem Gewitter aus Schwertschlägen die Dämonen vom Kristall wegzudrängen. Zamorra hätte niemals vermutet, dass sie sich in ihrem ersten Gefecht so bravourös schlagen würden. Wie gerne wäre er ihnen zu Hilfe gekommen, doch er war nur ein kleiner unbedeutender Priester, der nicht einmal einen dieser extrem seltenen Gedankenkristalle besaß.
    Ein sinnloser Satz raste ihm durch den Kopf - In deinem letzten Traum hattest du noch einen! - und war auch schon wieder verschwunden, bevor er über dessen Bedeutung nachdenken konnte.
    Um Merlins Fingerspitzen tanzten Funken. Seine Körperhaltung versprach, dass er sie den Unholden entgegenschleudern würde, wenn endlich die Gefahr gebannt wäre, die Streiter zu treffen. Die Hohepriesterin Ramela hingegen kauerte auf dem Boden und wimmerte wie ein kleines Mädchen.
    Immer wieder murmelte der Magier: »Du elender Narr. Warum musstest du die Nerven verlieren?«
    Die Krieger waren den Dämonen im Schwertkampf weit überlegen. Vor allem Atrigor zeichnete sich durch einen kraftvollen, fintenreichen Kampf aus. Doch auch Serian und Cotrif hielten gegen die Wesen stand, die wohl niemals damit gerechnet hätten, dass der Bund der Sha'ktanar plötzlich wehrhaft würde.
    Dennoch hatten die Dämonen einen entscheidenden Vorteil: ihre Waffen. Ein einziger Treffer, ein einziger Schnitt, reichte aus, um einen gefährlichen Keim zu übertragen.
    Eines der Skelettwesen fand eine Lücke in Cotrifs Deckung und ritzte ihm den Arm an. Sofort schwoll die Wunde an. Cotrif schrie jämmerlich auf und ließ das Schwert fallen. Schon hatte sein Arm die Dicke eines pulsierenden Beines angenommen. Und die Verwandlung ging weiter.
    Mit Grausen wandte Zamorra sich ab. So bekam er nur am Rande mit, wie Serian dem Mörder seines Kumpanen den Schädel abschlug und so das alte Kräfteverhältnis wieder herstellte.
    Ein knisterndes Geräusch erklang und ein Funkenregen schoss aus Merlins Hand auf den Gosh-Dämon zu. Sofort fraßen sich die Funken in die nackte Haut des Widerlings und ließen ihn von innen heraus verbrennen. Die Flammen schlugen ihm aus den Augen, dann brach er zusammen. Mit vereinten Kräften droschen Atrigor und Serian auf ihren verbliebenen Gegner ein und brachten schließlich auch ihn zu Fall, ohne dabei selbst verletzt zu werden.
    Nur Augenblicke später verwehte das Skelett zu Staub.
    Sie hatten es geschafft. Sie hatten alle Feinde besiegt.
    Dachten sie!
    Doch da erhielten sie die Antwort auf die Frage, was der Gosh mit seinem Schrei bezweckt hatte. Der Dämon hatte Verstärkung angefordert. Vielleicht hatte er sogar geistigen Kontakt mit seinesgleichen aufgenommen und ihnen alles erzählt. Von den Kristallen, deren Existenz Serian so unvorsichtig herausgebrüllt hatte. Wer wusste das schon?
    Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Horden von Fledermäusen stiegen aus verborgenen Höhlen in die Lüfte auf und flogen in ihre Richtung. Zu Zamorras Entsetzen ballten sich die Wolken der ekelhaften fliegenden Blutsauger auch über sechs weiteren um die Stadt verteilten Punkten. Sie griffen auch die anderen Stellungen an.
    Hatte Serian recht gehabt und die Dämonen hatten Bescheid gewusst? Gab es womöglich einen Verräter in ihren Reihen? Hatten sie nur deshalb lediglich eine kleine Patrouille geschickt, weil sie glaubten, mit den Witzfiguren der

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