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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden.
    „Und jetzt zu euch", rief Vernaz. „Wir sind uns einig, daß die Götter niemals versagen. Wir wissen, daß es keine technische Panne gegeben hat, aber wir wissen nicht, wer ihr seid. Ihr stammt nicht aus der TepponKluft, denn die Metallenen behandeln euch nicht so, als ob ihr zu ihnen gehörtet, sondern so wie uns. Ihr seid die Verräter. Ihr habt das Vertrauen der Metallenen mißbraucht. Kurnaz hat mir befohlen, das Urteil über euch zu fällen."
    Rhodan wußte, daß der Priester log. Kurnaz war gar nicht in seiner Nähe gewesen. Das wußte er genau, da er ihn seit einiger Zeit beobachtet hatte.
    „Laßt euch nicht blenden", bat Rhodan. „Für euch mag der Eindruck entstanden sein, daß ihr es bei den Metallenen mit göttlichen Wesen zu tun habt, aber das ist nicht richtig. Fragt sie nur. Die Metallenen werden euch sagen, daß sie keine Götter sind."
    „Für diese Worte habt ihr den Tod verdient", antwortete Vernaz. „Tötet sie. Ihn und den Weißhaarigen. Beide sollen sterben."
    Rhodan und der Arkonide blickten sich an. Sie waren ratlos. Es schien kein Abwehrmittel mehr gegen die fanatisierten Dallazen zu geben.
    Knatze kämpfte sich mit bemerkenswerter Energie hoch.
    „Welch ein Frevel", sagte er zornig. „Du wirfst ihnen schwere Vergehen gegen die Götter und uns vor, und willst selbst das Gesetz brechen?"
    „Will ich das?" fragte Vernaz spöttisch.
    „Allerdings", erklärte Knatze. „Bei den Verbrechen, um die es hier geht, müssen im Fall eines Todesurteils die Angeklagten den PokrosTod sterben, so wie es im TepponBuch verzeichnet ist."
    „Das ist wahr", sagte der Wärmehüter. „Knatze hat recht. Es wäre frevelhaft, sie einfach umzubringen."
    „Ihr Narren", schrie Vernaz. „Woher soll ich einen Pokro nehmen? Hier oben gibt es keine Pokros, und jeder von uns weiß, daß es unmöglich ist, einen Pokro auf den Gipfel des Berges zu bringen." Der Expeditionsleiter lächelte.
    „Dann laß dir doch etwas einfallen", entgegnete er. „Ich werde jedenfalls nicht dulden, daß Rhodan und Atlan in einer Art und Weise getötet werden, die gegen das Gesetz verstößt." Einige der Dallazen trampelten applaudierend.
    Vernaz blickte ärgerlich in die Runde. Er wußte nicht, was er antworten sollte.
    Rhodan nickte Knatze dankend zu. Er hatte verstanden. Der Expeditionsleiter hatten ihnen einen Hinrichtungsaufschub verschafft. Mehr konnte er kaum für sie tun.
    „Wir müssen uns etwas einfallen lassen", sagte der Arkonide leise. „Auf jeden Fall müssen wir uns von ihnen trennen, sonst kommen wir nicht weiter."
    Damit erinnerte er Rhodan daran, daß sie lediglich hier waren, um nach dem siebten Schlüssel zu suchen. Sie mußten sich von den Dallazen absetzen, wenn sie ihr Ziel erreichen wollten.
    Plötzlich kehrte der Priester, der sich vorübergehend in einen Winkel des Raumes zurückgezogen hatte, zu ihnen zurück.
    „Haltet sie fest", befahl er. „Sie dürfen den Raum nicht verlassen."
    „Was hast du vor?" fragte Knatze. „Mir ist eingefallen", daß es einen Ausweg gibt", erklärte Vernaz. „Im TepponBuch ist verzeichnet, daß bei einer derartigen Opferung entweder ein lebender Pokro anwesend sein muß oder eine lebensgroße Zeichnung eines Pokros. Auf den Tischen liegt weißes Papier. Nehmt es und zeichnet. Beeilt euch, damit wir uns endlich der Frevler entledigen können."
    „Was ist los?" fragte Atlan und wandte sich an Knatze.
    „Er hat wirklich einen Ausweg gefunden", erwiderte dieser niedergeschlagen. „Er hat recht. So steht es im TepponBuch."
    Zwei Dallazen traten auf Atlan und Rhodan zu. Sie hielten zwei Papiertischtücher in den Tatzen.
    Rhodan spürte, daß sich der Boden unter seinen Füßen verschob.
    „Die Wand", rief der Arkonide. „Sieh doch."
    Eine Seitenwand knickte in der Mitte ein und schob sich in den Raum. Es schien, als werde sie von einem Schiffsbug verformt, der sich mit unwiderstehlicher Gewalt von der anderen Seite gegen sie drückte. Aber auch die anderen Wände veränderten ihre Stellung zueinander. Der Raum war plötzlich nicht mehr quadratisch, sondern sechseckig. Dann stieg von unten eine Wand zur Decke auf und teilte den Raum, so daß Rhodan und Atlan nur noch von etwa zwanzig Dallazen umgeben waren.
    Die Eingeborenen sanken ächzend und stöhnend vor Schreck auf den Boden. Vernaz legte sich auf den Bauch. Er vergrub seinen Kopf in den Armen und flehte die Götter laut an, ihn zu verschonen.
    Nur Knatze blieb stehen. Aber auch sein Gesicht war von Furcht

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