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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gezeichnet. Mit geweiteten Augen blickte er Rhodan an.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte er stammelnd. „Ist das die Strafe der Götter?"
    „Keine Sorge", antwortete Rhodan. „Das ist völlig normal."
    Die Lüge kam ihm leicht von den Lippen. Er wollte Knatze nicht noch mehr beunruhigen. Tatsächlich konnte er sich die Erscheinung auch nicht erklären. Er hatte den Eindruck, daß irgend etwas gewaltsam auf die Räume einwirkte und sie verformte. Er wußte jedoch, daß damit noch nichts geklärt war. Wenn es so gewesen wäre, dann wären die Wände krachend geborsten, und überall wären Kurzschlüsse ausgelöst worden.
    Mitten in der Wand, wo vorher nichts gewesen war, öffnete sich eine Tür, und ein roter Schöpf wurde sichtbar.
    „Hallo, Freunde", sagte Bully. „Ich hoffe, ich störe nicht?"
    Er winkte Rhodan und Atlan zu. Diese zögerten nicht lange, sondern eilten sofort zu ihm.
    „Tretet ein", bat Reginald Bull. „Hier ist Platz genug für uns alle."
    Rhodan blickte zögernd zu Knatze zurück. Er überlegte, ob er ihn mitnehmen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen, weil der Dallaze sie unnötig belastet hätte.
    „Du siehst, es ist wirklich alles in Ordnung. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Zur Zeit sind die Götter auf unserer Seite", erklärte er Knatze.
    Bully zog ihn zurück, und die Öffnung in der Wand schloß sich wieder. Rhodan sah gerade noch, daß Kurnaz, der golden schimmernde Roboter, bei den Dallazen erschien. Dann hörte er eine bekannte Stimme.
    „Willkommen im besten Versteck, das ich je kennengelernt habe, Rhodan."
    Jagur saß in einem Sessel. Er kreuzte die Arme vor der Brust und blickte Rhodan wohlwollend an. Er schien vergessen zu haben, daß ihre letzte Begegnung unter einem durchaus nicht friedlichen Stern gestanden hatte.
    Der Terraner erwiderte den Gruß. Staunend betrachtete er die Einrichtung des Raumes, in den er sich zusammen mit dem Arkoniden abgesetzt hatte. Er verfolgte mit Hilfe der Bildschirme, daß sie sich mit dem Raum durch andere Räume bewegten.
    Bully ließ es sich nicht nehmen, ihm alles zu erklären.
    „Wir müssen zusammenarbeiten", erläuterte Jagur, als Bully endlich fertig war. „Wir müssen die Roboter in den Griff bekommen und die Dallazen vertreiben. Das können wir nur in gemeinsamer Arbeit schaffen."
    Rhodan war nicht so ohne weiteres bereit, Jagur zuzustimmen. Er erinnerte sich recht gut daran, daß Abmachungen für den Kommandanten nur solange galten, wie dieser seine Ziele noch nicht erreicht hatte, und daß sie danach für ihn nicht mehr existierten. Das hatten die turbulenten und gefährlichen Ereignisse beim Kampf um die Burg des wahnsinnigen Ariolc zur Genüge bewiesen.
    Andererseits war er sich klar darüber, daß er ohne .Jagur nicht überlebt hätte.
    „Wie stellst du dir die Zusammenarbeit vor?" fragte er.
    „Zunächst werden wir die Eingeborenen töten."
    „Das kommt überhaupt nicht in Frage."
    „Es geht nicht anders. Wir werfen sie hinaus. Dann starten wir mit der Burg. Dabei läßt sich nicht vermeiden, daß die Dallazen in den heißen Abgasen verbrennen, denn freiwillig verlassen sie diesen Berg nicht. Ich glaube, daß sie von Kemoauc psychoprogrammiert worden sind, und sich deshalb aus eigenem Antrieb gar nicht von hier entfernen können."
    „Es sind Tausende", erwiderte Rhodan, „und ich bin auf keinen Fall damit einverstanden, daß ihr Leben gefährdet wird. Ich helfe dir nur, wenn du mir ihr Leben garantierst." Dazu war der Kommandant nicht bereit. Zähe Verhandlungen begannen, bei denen Rhodan sich schließlich durchsetzte. Einige Male hatte er dabei erwogen, Jagur einfach zu überwältigen und die bewegliche Wohneinheit an sich zu reißen. Doch er hatte diesen Plan wieder verworfen, weil er nicht wußte, was aus den Androiden geworden war.
    Jagur wiederum spürte, wie schwach seine Position war. Er verstand es geschickt, sie mit falschen Behauptungen über die Androiden auszubauen. Er sagte, die Androidenkommandos seien mit kampfstarken Raumschiffen in der Nähe, und einige bewaffnete Androiden seien in der Burg Kemoaucs versteckt.
    Rhodan, Atlan und Bully mußten es glauben, da sie keine gegenteiligen Beweise hatten.
    „Ich schlage vor, daß wir uns zunächst weiter zurückziehen", sagte der Androide, als die Verhandlungen beendet waren. Er zeigte auf die Bildschirme. „Ich habe den Eindruck, daß man uns sucht."
    Rhodan erhob sich. Er sah, daß zahlreiche Roboter die Wände der Gänge und Räume

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