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0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

Titel: 0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden. Wäre ich in der Nacht voll gewesen, so hätte ich noch mehr Schwierigkeiten gehabt. Nun aber drehten sich meine Gedanken wieder normal, und ich rubbelte mich ab, nachdem ich es bestimmt fünf Minuten in der Duschkabine ausgehalten hatte.
    Das tat wirklich gut. Das Haar fönte ich nicht, kämmte es nur kurz durch, zog mich an und ging dann in den Wohnraum, wo auch mein tragbares Telefon liegen mußte.
    Nein, es war nicht da. Ich fand es in der Küche. Sukos Nummer war schnell eingetippt, und noch schneller meldete sich mein Freund.
    »Ich bin es«, sagte ich nur.
    »Ahh, guten Morgen, Sir.«
    »Den habe ich auch.«
    »Wieder fit?«
    »Wie ein Turnschuh.«
    »Das ist gut. John. Ich hatte vor kurzem schon einmal angerufen, aber da ist…«
    »Ich stand unter der Dusche.«
    »Okay. Dann kann ich Shao ja Bescheid sagen.«
    »Wieso denn das?« fragte ich überrascht.
    »Sie wird mit einem Frühstück zu dir kommen. Zumindest hat sie das angekündigt.«
    »Himmel, ihr verwöhnt mich ja.«
    »Du wirst noch gebraucht. Ich soll dir auch die besten Grüße von Glenda und Sir James bestellen. Inzwischen ist der Alte auch schon informiert worden…«
    »Was sagt er denn?« unterbrach ich Suko.
    »Nicht viel, John, aber er nimmt die Dinge keinesfalls auf die leichte Schulter.«
    »Das wird wohl sein. Kann er auch nicht. Gibt es sonst etwas Neues, was die Vorgänge der vergangen Nacht angeht?«
    »Nein, noch nicht. Ich habe mit Murray telefonieren wollen, aber er hatte dienstfrei. Sein Stellvertreter war informiert. Im Moment bemüht man sich, die Identität des toten Killers festzustellen, scheint trotz der modernen Datenbanken nicht ganz einfach zu sein. Macht aber nichts, der Tag ist ja noch jung. Dann kann ich dich nach dem Frühstück hier erwarten?«
    »Das ist sicher.«
    »Bringst du den Spiegel mit?«
    Ich schwieg. Suko ließ mir auch Zeit, bis ich die Antwort gefunden hatte. »Bei dem Spiegel erinnerst du mich an etwas«, sagte ich leise.
    »So?«
    Ich berichtete ihm von meinem Schlaf und kam dann auf die beiden Stimmen zu sprechen, die ich gehört und mir nicht eingebildet hatte. »Es waren weibliche Stimmen, Suko, und ich gehe auch jetzt noch davon aus, daß sich Caroline und Marion unterhalten haben. Wobei eine die andere warnte.«
    »Vor wem?«
    »Wenn ich das wüßte«, gab ich zurück. »Ich glaube nicht, daß es eine Warnung vor einer konkreten Gefahr war. Die beiden sprachen mehr allgemein darüber. So habe ich leider nur wenige Informationen sammeln können, was sich hoffentlich bald ändern wird.«
    »Okay, dann frühstücke erst mal.«
    »Ich kann auch zu Shao gehen.«
    »Mach das.«
    Ich legte auf und war froh, daß es mir wieder gutging. Nur flüchtig dachte ich noch an die Ereignisse der vergangenen Nacht, in der ich nur haarscharf überlebt hatte. Aber so etwas passierte immer wieder bei einem Job wie dem meinen.
    Bevor ich die Wohnung verließ, ging ich noch einmal zurück in das Schlafzimmer, wo der Spiegel stand.
    Er hatte sich nicht bewegt, stand noch an derselben Stelle, und er zeigte keine Spur einer Veränderung. Ich würde ihn mit ins Büro nehmen, doch zuvor ging ich nach nebenan, um Shao einen Besuch abzustatten…
    ***
    »Gib mir die Hand, Marion.«
    Die Angesprochene zögerte noch. »Und dann?« fragte sie.
    »Mach schon, gib sie mir.«
    »Gut, Caroline, wie du willst. Ich vertraue dir. Es ist alles okay, nicht wahr?«
    »Ja, es ist gut, wir brauchen nichts zu befürchten.«
    Marion Bates streckte die Hand aus. Sie wußte, daß die neue Freundin an ihrer rechten Seite stand, und sie spürte sehr bald den Kontakt mit der anderen Hand.
    Ein Kontakt, der ihr seltsam vorkam. Es war zwar eine menschliche Hand, das stand außer Frage, aber die kam Marion nicht so vor.
    Ihr fehlte einfach die Wärme der Haut und so etwas wie ein gewisses Fluidum. Erklären konnte sie es nicht, aber sie erinnerte sich daran, daß sie sich anders gefühlt hatte, wenn sie die Hand ihrer Mutter berührte. Da war sie sich immer beschützt vorgekommen, was sie jetzt leider nicht erlebte.
    Überhaupt – die Mutter!
    Marion hatte sie lange nicht mehr gesehen. Ob Stunden oder Tage, das konnte sie nicht genau sagen. Sie war verschwunden, und Marion war ebenfalls verschwunden. Sie hatte sich in einer Zone oder einem Gebiet herumgetrieben, wo die Zeit einfach nicht vorhanden war. Sie schien dort verlorengegangen zu sein, und so hatten sich die beiden Mädchen in einem zeitlosen Zustand bewegt. In einer fremden Welt,

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