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0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

Titel: 0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nehmen.«
    »Hast du denn Geld?« wollte Marion erstaunt wissen.
    »Wir brauchen es nicht.«
    Marion Bates wollte etwas sagen, doch die Antwort der Freundin hatte so sicher geklungen, daß sie lieber darauf verzichtete. Sie wußte, sie würde den kürzeren ziehen.
    Caroline griff nach dem Koffer. Sie hob ihn hoch, als hätte er kein Gewicht.
    »Gehen wir jetzt?«
    »Ja.«
    Marion schaute sich noch einmal um wie jemand, der von etwas Abschied nehmen wollte. An ihre Mutter dachte sie nicht mehr. Diese Person schien aus ihrem Gedächtnis ausradiert worden zu sein.
    Statt dessen war sie gespannt, wie es weitergehen würde, und sie folgte Caroline, die sich gedreht hatte und schon auf die Schlafzimmertür zuging.
    Vor der Tür blieb sie stehen, wobei sie über ihr dunkles Haar strich, als wollte sie es glätten.
    »Hast du was, Caroline?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ich möchte dir nur sagen, daß wir uns völlig normal verhalten werden. Wir gehen aus der Wohnung und nehmen den Lift nach unten.«
    »Das denke ich auch.«
    Caroline schaute Marion noch einmal an. Es waren beinahe nur ihre Augen zu sehen, und Marion hatte den Eindruck, in beiden ertrinken zu müssen. Sie spürte auch keinen Atem, der sie hätte streifen müssen, weil Caroline so nahe bei ihr stand. Von dieser neuen Freundin ging überhaupt keine Regung aus.
    »Warum schaust du so?«
    »Ich wollte nur sehen, wie es dir geht.«
    »Gut, glaube ich.«
    »Du brauchst auch keine Angst zu haben, solange ich bei dir bin.«
    Nach diesen Worten griff Caroline zur Türklinke und öffnete. Der Weg war frei für die beiden Mädchen, die über die Schwelle schritten, im Flur standen und auch auf die Türen der beiden Lifts schauten. Sie suchten sich den am nächsten liegenden aus, holten ihn hoch und stiegen ein. Sie taten alles so normal, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Caroline stellte den Koffer vor ihre Füße. Sie lächelte und sah zufrieden aus.
    »Ich bin immer noch gespannt darauf, wo du mich hinbringst, Caroline.«
    »Du wirst zufrieden sein.«
    »Na ja…«
    Caroline schwieg und ließ ihre Freundin auch weiterhin im unklaren. Marion gefiel es in der Kabine nicht besonders, sie war froh, als sie die untere Etage erreicht hatten und aussteigen konnten. Wieder betraten die Mädchen eine fremde Umgebung. Diese aber war wesentlich größer und nicht so begrenzt wie eine Wohnung, denn sie befanden sich in einer Halle. Linkerhand lag der Ausgang. Eine große Tür, die sich vor den Menschen öffnete, sobald diese einen Kontakt berührt hatten.
    Um diese morgendliche Zeit war die Halle ziemlich leer. Die meisten Bewohner waren zu Arbeit gefahren, andere – zumeist Frauen – tätigten Einkäufe, die Kinder waren wieder in der Schule, aber die beiden waren trotzdem nicht allein, denn vor seinem Glaskasten stand ein Mann im grauen Kittel auf einer Leiter, hörte der leisen Musik aus einem Kofferradio zu und war ansonsten dabei, die Scheiben seiner kleinen Kontrollbehausung zu reinigen.
    Er drehte den Mädchen den Rücken zu, aber Marion dachte sofort daran, daß es Ärger geben würde, wenn der andere sie entdeckte.
    Zwar hatte er am Rücken keine Augen, doch in der Scheibe spiegelte sich ein Teil der Halle, und so würde es zwangsläufig dazu kommen, daß er die beiden Mädchen entdeckte.
    Das schien Caroline nichts auszumachen. Normal und sicher bewegte sie sich auf den Eingang zu. Den putzenden Hausmeister schien sie gar nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    Wenig später befanden sie sich mit dem Mann auf gleicher Höhe, der noch immer nicht reagiert hatte. Marion mußte grinsen und hatte Mühe, sogar ein glucksendes Lachen zu unterdrücken. Wenn der wüßte, was hinter ihm geschah, dann…
    Noch zwei Schritte bis zum Kontakt.
    Dann noch einer.
    »He, ihr beiden, wer seid ihr denn?«
    Entdeckt! schrillte es durch Marions Kopf. Er hat uns entdeckt. Er wird uns nicht kennen. Er weiß genau, daß wir nicht in das Haus gehören. Jetzt wird er Fragen stellen. Es zuckte ihr in den Beinen, einfach zu starten und auf die Tür zuzurennen, aber sie ließ es bleiben, denn Caroline war stehengeblieben. Es schien ihr überhaupt nichts auszumachen, daß sie angesprochen worden war.
    Der Hausmeister stieg die beiden Stufen der Leiter hinab, blieb neben ihr stehen und drehte sich um. Er fixierte die beiden Mädchen mit beinahe schon bösen Blicken und plusterte sich dabei auf, wie es seiner Meinung nach einer Respektsperson zustand.
    »Wer seid ihr denn?«
    Die Mädchen

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