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0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

Titel: 0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwiegen.
    »Und was machen wir jetzt?« flüsterte Marion.
    »Du tust nichts, ich übernehme das!«
    »Wie denn?«
    »Laß mich nur machen!«
    »Kriege ich keine Antwort? Seid ihr stumm, ihr beiden, oder was ist mit euch los?«
    »Nein, wir sind nicht stumm«, antwortete Caroline und ging auf den Mann zu. Sie schritt sehr sicher aus und hielt den Blick ihrer Augen dabei auf sein Gesicht gerichtet.
    »Wo kommt ihr denn her?«
    »Von oben.«
    »Hör auf, mich auf den Arm nehmen zu wollen, Kleine. Ich kenne die Mieter hier. Auch die Kinder, die hier wohnen. Es sind nicht viele. Euch müßte ich demnach auch kennen. Aber ihr wohnt nicht hier. Habt ihr euch eingeschlichen?«
    »Nein, das haben wir nicht«, sagte Caroline.
    »Wo kommt ihr dann her!«
    »Lassen Sie uns gehen!« Caroline hatte ruhig und gelassen gesprochen, aber der harte Klang in ihrer Stimme war nicht zu überhören gewesen, und das merkte auch der Hausmeister, der sich prompt über den Tonfall beschwerte.
    Er brachte nur zwei Worte hervor, dann verstummte er mitten im Satz, weil er plötzlich den Eindruck hatte, den Boden unter den Füßen zu verlieren und wegzuschwimmen. Es war alles anders geworden. Er schwebte in einer fremden Welt, in der es nur zwei dunkle Augen gab und sonst nichts. Die Augen, die Augen – er wollte sie nicht. Er wollte nicht hineinschauen, er mußte sich abwenden.
    »Ja, geht nur!« hörte er sich selbst sprechen, wobei ihm die eigene Stimme vorkam, als wäre sie meilenweit entfernt, und auch die allmählich unnormal verrinnende Zeit bekam er nicht mehr voll mit.
    Er war neben seiner Leiter eingeschlafen, erwachte intervallweise und hörte die Musik aus dem Radio immer lauter.
    Dann war er wieder voll da.
    Verwirrt schaute er sich trotzdem um. Sein Gedächtnis hatte nicht gelitten. Er erinnerte sich daran, zwei Mädchen gesehen zu haben.
    Ein blondes und ein schwarzhaariges, wobei die mit den dunklen Haaren sogar mit ihm gesprochen hatte.
    Aber was?
    Er wischte verwirrt über seine Stirn. Dann lief er auf die Tür zu, die sich vor ihm teilte, so daß er durch die Lücken nach draußen in die Kälte eilen konnte.
    Von den beiden Mädchen war nichts zu sehen. Eine von ihnen hatte sogar einen Koffer bei sich gehabt. Bestimmt randvoll mit Gegenständen, die sie aus einer Wohnung geholt hatten.
    Das hätte der Mann noch akzeptieren können, nicht aber seinen persönlichen Zeitverlust und das Verschwinden der Kinder.
    Mit rechten Dingen war das nicht zugegangen. Er atmete tief durch, als sollte ihn die kalte Luft wieder klar im Kopf machen. Das schien auch zu klappen, und in seinem Kopf reifte allmählich ein Plan.
    Er glaubte nicht, daß er sich lächerlich machte, wenn er einen bestimmten Mann anrief, der in diesem Haus wohnte und sich beruflich um rätselhafte Fälle kümmert.
    Der Mann war John Sinclair, und dessen Rufnummer hatte der Hausmeister in seinem Kopf gespeichert…
    ***
    Shao schaute mich an und lächelte mir dabei ins Gesicht. »Was hast du?« fragte ich.
    »Nun ja, ich hoffe, daß es dir geschmeckt hat.«
    »Und wie.«
    »Das sieht man auch.«
    Da hatte sie nicht unrecht. Ich fühlte mich nicht nur satt, ich sah auch irgendwie satt aus, was Shao wohl bemerkt hatte. Es war ihr auch gelungen, mich schon zum Frühstück zu mästen. Es hatte Rührei gegeben, Toastbrot, Konfitüre und aufgebackene Croissants.
    Zu dieser festen Nahrung hatte ich drei Tassen Kaffee getrunken, den sie extra für mich gekocht hatte. Normalerweise trank Shao zum Frühstück nur immer Tee.
    »So, und jetzt bist du wieder fit fürs Büro – oder?«
    »Fürs Büro vielleicht noch nicht. Aber fit schon, wenn auch wieder etwas träge.«
    »Das gibt sich.« Shao schob ihre Tasse zur Seit und fuhr durch das lange Haar, das sie an diesem Morgen nicht festgesteckt hatte. Es umhing wie ein Vorhang ihren Kopf. »Suko hat mich schon in etwa eingeweiht, aber ich würde gern von dir wissen, wie es weitergeht. Der Fall ist ja mehr als rätselhaft, und ein wichtiges Indiz ist auch der Spiegel.«
    »Stimmt.«
    »Steht er immer noch in deiner Wohnung?«
    »Ja.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Klar, kannst du das. Ich muß sowieso noch mal kurz rüber und meine Jacke holen. Außerdem wollte ich den Spiegel mit ins Büro nehmen. Da ist er mir sicherer.«
    »Soll Glenda auf ihn achten?«
    »Ja. Oder später Jane Collins und Lady Sarah. Ich weiß es nicht so genau. Suko und ich werden uns um diesen Tillman Bates kümmern müssen. Auf der anderen Seite bin ich auch

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