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0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach

Titel: 0949 - Das Kind, das mit den Toten sprach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gespannt, ob die Kollegen den Toten identifiziert haben. Das würde uns ein großes Stück weiterbringen, glaube ich zumindest.«
    »Kann sein.«
    Shao hatte sich erhoben und steckte ihren Wohnungsschlüssel ein.
    Ich folgte ihr bis zur Tür. An diesem Morgen trug sie eine schwarze Hose und eine weiße Bluse mit Pumpärmeln. Beides stand ihr gut.
    Ich ging hinter ihr her und betrat trotzdem als erster meine Wohnung. Zwei Schritte ging ich in den Flur hinein, dann blieb ich stehen.
    Hinter mir schloß Shao die Tür. »Hast du was, John?«
    »Wieso?«
    Shao antwortete und lachte zugleich. »Du machst den Eindruck eines Mannes, der darüber nachdenkt, ob alles in Ordnung ist. Liege ich da richtig?«
    »In etwa schon«, gab ich zu. »Tatsächlich kommt es mir vor, als würde einiges nicht stimmen.«
    Ich wußte nicht, was es war. Es war einfach das Gefühl, als hätte sich jemand während meiner Abwesenheit in der Wohnung aufgehalten.
    Ich betrat den Wohnraum, schaute mich um, sah aber nichts. Statt dessen fragte Shao hinter mir: »Wo hast du denn den Spiegel hingestellt?«
    »Ins Schlafzimmer.«
    Sie nahm die Sache in die Hand. »Okay, ich schaue mal nach.« Bevor ich sie aufhalten konnte, war sie schon an mir vorbeigegangen und hatte das Schlafzimmer betreten, während ich im Wohnraum zurückblieb und noch immer grübelte.
    Bildete ich mir etwas ein, oder war es mir gelungen, instinktiv eine Veränderung zu erfassen?
    So genau wußte ich es nicht, aber Shaos Stimme riß mich aus meinen Überlegungen. »Wo hast du den Spiegel denn hingestellt, John?«
    »Rechts neben der Tür an die Wand.«
    »Aha. Da ist er aber nicht mehr.«
    Ich glaubte, mich verhört zu haben. »Bitte? Was hast du gesagt, Shao?«
    »Ich finde ihn nicht, und blind bin ich auch nicht.«
    Mir schoß eine siedendheiße Welle in den Kopf. Nein, die kleine Welt um mich herum drehte sich nicht, aber was Shao mir da gesagt hatte, das mußte ich schon als eine verdammt böse Überraschung ansehen.
    Ich lief in das Schlafzimmer hinein, wo ich Shao auf dem Bett sitzen sah. Sie schaute genau gegen die Wand, wo der Spiegel stehen mußte, aber er stand nicht mehr dort.
    »Siehst du ihn, John?«
    »Hör auf, Mensch!«
    Sie sah, was mit mir los war und schwieg. Ich war wie vom Blitz getroffen. Bei allen guten und bösen Geistern, damit hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet und nicht rechnen können. Wer hatte den Spiegel aus dem Zimmer entfernen können? Wer hatte überhaupt Zutritt zu meiner Wohnung, abgesehen von meinen Freunden, die einen Zweitschlüssel besaßen? Niemand sonst, und am Schloß waren mir auch keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Ich mußte mich erst einmal setzen. Dann hockte ich neben Shao wie ein begossener Pudel auf der Bettkante und versuchte, meine Gedanken zu ordnen, was mir nicht gerade leicht fiel.
    Man mußte mir den Spiegel in der Zeit gestohlen haben, als ich mich bei Shao aufgehalten hatte.
    Gestohlen…
    Wirklich gestohlen? War jemand eingedrungen, oder gab es noch eine andere Möglichkeit?
    Diese andere Möglichkeit wollte mir nicht aus dem Sinn. In meinem Kopf formierte sich allmählich eine Idee, die ich leider noch nicht konkretisieren konnte. Sie hing allerdings mit dem Spiegel zusammen und mit seiner rätselhaften Kraft oder Magie.
    Jemand war aus dem Spiegel gestiegen. Ein Mädchen namens Caroline. Und dieses Mädchen hatte sich ein anderes geholt, eine gewisse Marion Bates. Beide waren dann in der Spiegelfläche verschwunden wie sich auflösende Geister. Ich hatte sie danach nicht mehr gesehen, allerdings gehört, denn ihre Stimmen in der Nacht waren mir noch in der Erinnerung geblieben. Sie hatten sich also sehr nahe bei mir aufgehalten, tatsächlich aber weit entfernt, das aber konnte ich vergessen.
    Umgekehrt!
    Ich mußte umgekehrt denken, und ich dachte auch umgekehrt. Ich ging davon aus, daß die beiden nicht nur in den Spiegel hineingegangen waren, er konnte möglicherweise für sie auch als ein Tor nach draußen dienen.
    Also aussteigen…
    Noch hatte ich mich damit nicht so recht anfreunden – können. Ich wollte weiter darüber nachdenken, aber das Telefon störte mich.
    Dieses Tuten war einfach schlimm.
    Ich stand auf und hob im Wohnraum ab.
    »Mr. Sinclair, hier spricht der Hausmeister.«
    »Aha. Was gibt es?«
    »Wenn ich Ihnen das erzähle, halten Sie mich vielleicht für verrückt, aber ich schwöre Ihnen, es ist alles so geschehen.«
    »Reden Sie bitte!«
    Er lud sich seinen Kummer und seine

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