Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

Titel: 095 - Das Ungeheuer von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Wesens glauben?"
    „Kürzen wir das Verfahren ab, Inspektor. Ich glaube an Nessie, weil ich es seit vielen Jahren immer wieder sehe."
    „Warum berichten Sie nicht davon, Sir? Die Öffentlichkeit würde…"
    ,,… mich gründlich auslachen", sagte Mclntosh, Graves unterbrechend. „Ich weiß, was ich weiß.
    Und das reicht mir vollkommen. Im Grunde, Inspektor, bin ich schon seit langem nicht mehr daran interessiert, Nessies Existenz nachzuweisen. Damit komme ich wahrscheinlich schon zu ihrer nächsten Frage: Warum ich keine Fotos von Nessie zeigen kann. Soll dieses Wesen aus einer anderen Zeitepoche noch intensiver gejagt und gehetzt werden? Soll es schließlich in irgendeinem Museum landen?"
    „Halten Sie Nessie für friedlich, Sir?"
    Graves fragte es fast beiläufig, doch Pattrick Mclntosh besaß ein Ohr für Nuancen.
    „Nessie ist friedlich", antwortete der alte Herr nachdrücklich. „Ihre Frage muß doch einen ganz bestimmten Grund haben, Inspektor? Was ist passiert? Glauben Sie etwa, diese Nebelschwaden hätten etwas mit Nessie zu tun? Das wäre völlig absurd."
    „Nessie ist vor ein paar Stunden gesehen worden, Sir. Es hat in der Nähe von Bunloit ein Ruderboot angegriffen und einen Touristen ins Wasser gezerrt."
    „Ausgeschlossen. Das glaube ich einfach nicht, Inspektor. So etwas würde Nessie niemals tun. Der Wahrheit der Ehre - erst gestern noch habe ich Nessie gesehen. Es war friedlich wie immer. Nein, Nessie würde niemals Menschen angreifen."
    „Es gibt zwei Augenzeugen, Sir, die den Vorfall beeiden. Das heißt, einer der Zeugen dürfte im Moment nicht aussagefähig sein. Sein Geist scheint sich vorübergehend verwirrt zu haben."
    „Nessie soll einen Menschen angefallen und unter Wasser gezerrt haben?"
    Pattrick Mclntosh merkte nicht, daß seine Enkelin mit dem Tee eintrat. Er war aufgestanden und sah durch das Erkerfenster hinunter auf den See.
    „Welche Konsequenzen wird das haben?" fragte er endlich, sich dem Inspektor zuwendend.
    „Da bin ich überfragt, Sir", antwortete Graves. „Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß es zu genau der Treibjagd auf Nessie kommen wird, die Sie die ganze Zeit vermeiden wollten."
    „Das wäre doch heller Wahnsinn, Inspektor! So etwas muß unter allen Umständen vermieden werden. Aufgrund einer einzigen Aussage kann man doch solch ein Wesen nicht zu Tode hetzen. Ich bleibe dabei: Nessie ist ein friedlicher Pflanzenfresser wie in all den vielen Jahren."

    Matt Spean saß auf seinem Traktor und tuckerte mit gemächlichem Tempo über die Uferstraße. Auf dem vierrädrigen Anhänger standen Milchkannen aus Aluminium. Er wollte sie zum Sammelpunkt bringen und dort wie üblich für die Molkerei abliefern. Spean liebte diese Fahrt am frühen Vormittag.
    Von der südöstlichen Uferstraße aus hatte er einen herrlichen Blick auf Loch Ness. Touristen gab es auf dieser Seite des Sees kaum.
    Natürlich hatte auch Matt Spean von den seltsamen Vorfällen in Urquhart Castle gehört. Im Grunde amüsierte er sich darüber. Da schienen besonders clevere Burschen einen neuen Einfall gehabt zu haben. Nessie gab wohl nicht mehr genug her. Um das Loch-Ness-Monster war es in letzter Zeit ein wenig still geworden. Schreiende Nebel? Nun, das war schon etwas, um neue Besucher anzulocken. Auf was für Gedanken diese Werbeleute nur kamen! Phantasie hatten sie, das mußte man ihnen schon lassen.
    Der schmale Weg, der von seiner Farm hinauf zur Kreuzung führte, schlängelte sich jetzt zum Seeufer hinunter. Da Spean noch Zeit hatte, bremste er, hielt den Traktor an und stieg ab. Er wollte kurz nach den Angeln sehen, die er am Vorabend ausgelegt hatte, zündete sich eine Zigarette an und bahnte sich seinen Weg durch das dichte Strauchwerk.
    Er wußte nicht, daß er beobachtet wurde. Es waren blutunterlaufene Augen, die gierig jede seiner Bewegungen genau registrierten. Diese schrecklichen Augen gehörten zu einem schlangenartig geformten Kopf, der auf einem langen, muskulösen Hals saß. Es war wirklich ein Monster, das da halb im seichten, morastigen Wasser lag. Der massige, walzenförmige Körper mochte weit über dreißig Meter lang sein. Auf dem Rücken hatte es einen gezackten Drachenkamm, der mit grünen Wasserpflanzen getarnt war.
    Für einen flüchtigen Betrachter war dieser riesige Körper eine Art Landbuckel, der aus dem Wasser ragte.
    Matt Spean hatte das Ufer erreicht und kontrollierte die drei eingesteckten Angeln. Fehlanzeige auf der ganzen Linie. Nicht ein einziger Fisch

Weitere Kostenlose Bücher