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095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

Titel: 095 - Das Ungeheuer von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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vielleicht auch von einer Art Machtrausch erfaßt worden. Damit mußte Dorian jetzt erst einmal fertig werden. Er schien alle privaten Bindungen absichtlich gelöst zu haben; und vielleicht - Parker befürchtete dies insgeheim - wollte Dorian auch vorsichtig eine Trennung einleiten, um sich frei von Gefühlen diesem Kampf stellen zu können. Luguri, das geballte Böse an sich, war ein schier übermächtiger Gegner, der jede Schwäche höhnisch und rücksichtslos nutzte, der nur Vernichtung kannte. Mit den neuen Machtmitteln war der Dämonenkiller wohl zum gefährlichsten Feind Luguris geworden. Lauernd wartete diese Inkarnation des Bösen nur darauf, diesen gnadenlosen Verfolger zu treffen und ein Mann, der liebte, war angreifbar und tief zu verwunden.
    Das alles sagte Jeff Parker zu Coco. Er wollte sie beruhigen, sie trösten; er hätte sie am liebsten in seine Arme genommen und sie fest an sich gedrückt.
    „Anders kann ich mir das alles nicht erklären", schloß er ein wenig verlegen.
    „Du bist sehr lieb", erwiderte Coco und lächelte müde. „Genau das rede ich mir seit Wochen auch ein, Jeff."
    „Dorian wird zu dir zurückkehren", meinte Jeff. „Und es wird wieder so sein wie früher."
    „Glaubst du?" Sie sah ihn nachdenklich an. „Kann man da neu anfangen, wo man aufgehört hat? Geht so etwas nahtlos?"
    Jeff Parker war heilfroh, nicht darauf antworten zu müssen. Wie auf ein Stichwort hin erschien Mignone. Er machte einen sehr aufgeregten Ein druck.
    „Die Todeswolke", sagte er hastig.
    „Sie ist am Loch Ness gesichtet worden. In der vergangenen Nacht, Jeff. Hier! Das solltet ihr lesen. Seht euch die Schlagzeilen an!"
    Mignone warf ein paar Morgenzeitungen auf den Tisch. Coco und Jeff Parker informierten sich mit wenigen Blicken. In der kleinen Stadt Urquhart Castle am Loch Ness waren seltsame und unerklärbare Dinge geschehen, die mit einem milchigen, sirupartigen Kriechnebel in Verbindung stehen sollten. Es war zu Selbstmorden, Wahnvorstellungen und Massensuggestionen gekommen. Die Kommentare zu diesen Berichten waren mit Ironie und pseudowissenschaftlichen Erklärungen gespickt.

    Lester Carrings war mit diesem Unternehmen überhaupt nicht einverstanden, doch das Geld lockte ihn. Er lebte, wenn auch indirekt, von Nessie.
    Lester Carrings, ein untersetzter, stämmiger Mann von etwa fünfzig Jahren, besaß einen Andenkenkiosk am Nordufer des Sees, nicht weit von Bunloit entfernt. Er verkaufte kleine Nessies, Broschüren, die sich mit dem Fabelwesen befaßten, Tee, Kartoffel- und Fischchips. Seine Holzhütte lag am Ufer des Loch Ness. Von seinem Kiosk aus führte ein Bootssteg etwa zehn Meter hinaus ins Wasser. Lester Carrings besaß ein solides Ruderboot und brachte gegen Honorar besonders fotosüchtige und neugierige Touristen aufs Wasser hinaus. Für solche Kunden hatte er einen guten Platz parat. Er ruderte sie um eine Felsnase herum und präsentierte seinen Kunden eine steil abfallende Felswand, die mit dichtem Strauchwerk bewachsen war. Unten im Wasser befanden sich Baumwurzeln und halb verfaulte Baumstämme, die von einer leichten Gegenströmung bewegt wurden. Er hatte sich bereits daran gewöhnt, daß diese im Wasser treibenden Gegenstände nur zu gern mit Nessie verwechselt wurden.
    An diesem Vormittag war nicht viel los hier draußen. Aus den Morgenzeitungen und den lokalen Nachrichten hatte Lester Carrings, von den seltsamen und unheimlichen Vorfällen in Urquhart Castle gehört. Die Masse der Touristen war ausgeblieben. Sie schienen das Feld geräumt zu haben. Seit den frühen Morgenstunden bewegte sich ein Auto nach dem anderen in Richtung Südwesten. Man wollte so schnell wie möglich weg von dieser Stadt, durch die sich eine unheimliche Nebelwolke bewegt haben sollte.
    Zwei Touristen machte das überhaupt nichts aus. Sie wollten ihr Pensum absolvieren und noch auf den See hinaus; so hatten sie es sich vorgenommen. Nein, Lester Carrings hätte seinen Kiosk am liebsten an diesem Tag geschlossen, doch das Angebot der beiden Touristen war einfach zu verlockend.
    Es handelte sich um einen energisch wirkenden Mann von etwa fünfundfünfzig Jahren und dessen Sohn, der etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein mochte. Ihre Fotoausrüstung war erstklassig.
    „Wollen Sie noch weiter nach Urquhart Castle?" fragte Carrings, als er den beiden Touristen in den Kahn half.
    „Wegen der Gerüchte?" Der ältere Mann winkte geringschätzig ab und lächelte. „Wahrscheinlich gibt Nessie nicht mehr genug her,

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