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095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

Titel: 095 - Das Ungeheuer von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mignone, dessen Nervosität jetzt unübersehbar war. „Meiner Schätzung nach muß sie gut hundertfünfzig machen, Jeff. Das kann keine Wolke sein!"
    „Alarm für alle Stationen, Andrea", ordnete Jeff Parker an.
    Der Steuermann nickte und eilte hinaus auf den offenen Teil der Brücke. Nachdem er den Alarm ausgelöst hatte, nahm er das schwere Marineglas zur Hand und suchte damit den Himmel ab. Falls das Radargerät keine Störbilder produziert hatte, mußte diese unheimliche Erscheinung schon bald am Horizont auftauchen.
    Jeff Parker war vor dem Radargerät zurückgeblieben und verfolgte den Weg der Wolke, die inzwischen ihre erste Form aufgegeben hatte. Sie war wie ein Öltropfen auseinandergeflossen und bildete von Sekunde zu Sekunde immer neue Formen, zog sich wieder zusammen und pulsierte. Sie schien eine Art Organismus, ein Eigenleben zu besitzen.
    „Nichts zu sehen!" rief Andrea Mignone. Der Steuermann stand halb in der geöffneten Tür und hob ratlos die Schultern. „Bei der Geschwindigkeit müßte sie jetzt längst über der Kimm aufgetaucht sein."
    „Ich habe sie noch deutlich auf dem Schirm, Andrea."
    Jeff Parker wollte sich sicherheitshalber noch einmal vergewissern. Er beobachtete erneut den Radarschirm und kniff ungläubig die Augen zusammen.
    Die Wolkenkonturen verformten sich gerade wieder und wurden zu den Umrissen eines Gesichtes. Jeff Parker atmete tief ein, zwang sich zur Ruhe. Er beugte sich noch weiter vor und ließ das Bild einfrieren; er wollte ganz sicher sein, bevor er seinen Steuermann herbeirief.
    Und da geschah etwas Unerklärbares. Das eben gelieferte Bild auf dem Schirm hätte sich nicht mehr verändern dürfen; es war elektronisch fixiert worden; aber dennoch bewegte es sich. Die Konturen verdichteten sich immer weiter, als sei die Trickschaltung überhaupt nicht vorgenommen worden. Parker redete sich auf einen Bedienungsfehler heraus, nahm neue Schaltungen vor und ließ das Bild erneut einfrieren.
    Keine Reaktion.
    Inzwischen war mehr als nur die Umrisse des Gesichtes zu sehen. Einzelheiten bildeten sich - Augen, Nase, Lippen und Ohren.
    Es handelte sich um eine scheußliche Fratze mit einer Glatze, schwarzen Augenhöhlen, glühenden Froschaugen, einer dolchartigen Nase und Lippen, die sich jetzt öffneten. Die Reißzähne eines Raubtieres wurden sichtbar.
    Diese teuflische Fratze war die Inkarnation des Bösen. Die Augen schienen Parker zu fixieren. Und die dünnen Lippen verzogen sich jetzt zu einem spöttischen, sadistischen Grinsen, in dem eine tödliche Drohung lag.
    Parker wollte nach Mignone rufen, doch die Stimme versagte ihm. Er schluckte, wollte sich dem entsetzlichen Bann dieser Fratze und den bohrenden Augen entziehen, wollte das Gerät abschalten, um diesen Anblick nicht länger ertragen zu müssen.
    Es war ihm unmöglich. Wie gelähmt stand er vor dem Radargerät, dem magischen Blick dieses Höllischen ausgeliefert. Er war hypnotisiert und hilflos. Die Fratze wurde wie von einem Teleobjektiv immer näher herangezogen. Zuerst verschwanden Glatze und Lippen an den oberen und unteren Schirmsegmenten, dann die Nase und die Stirn. Zurück blieben allein diese brennenden, bohrenden und glühenden Augen, die nun den gesamten Bildschirm ausfüllten und beherrschten.
    Parker hörte wie von weither ein Seufzen, ein Wehklagen und Stöhnen. Die Stimmen wurden lauter, schmerzten in seinen Ohren, folterten jetzt seine Trommelfelle, bohrten sich wie feine, lange Nadeln durch seine Schädeldecke.
    Parker hörte seinen Namen. Er hörte ihn wie durch dicke Watte, wußte, daß Mignone ihn rief. Für einen Moment war das Seufzen und Stöhnen verstummt. Parker stemmte sich mit beiden Händen gegen den Rand der Radarkonsole und versuchte, sich aufzurichten. Er brauchte seine ganze Kraft für diese einfache Bewegung.
    Plötzlich waren die glühenden Augen verschwunden. Helle Störpartikelchen huschten über den sonst schwarzen Bildschirm. Er schien sich elektronisch aufgeladen zu haben.
    Parker hörte erneut seinen Namen und drehte sich schwerfällig zur Tür um. Ihm fiel sofort auf, daß es sehr dunkel geworden war. Der Himmel schien sich verfinstert zu haben. Parker hört erneut Schreie, doch sie stammten eindeutig von Leuten hier an Bord. Irgend etwas Schreckliches mußte sich auf Deck ereignet haben. Er wollte hinausrennen, nach Mignone sehen, doch er bekam seine Füße nicht von der Stelle. Wie festgenagelt stand er neben dem Radargerät.
    Plötzlich zeigte es wieder ein Bild. Der

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