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095 - Ein Cyborg aus der Hölle

095 - Ein Cyborg aus der Hölle

Titel: 095 - Ein Cyborg aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Arena.
    Ovationen brandeten ihm entgegen, und wenn er sein Schwert emporstreckte, schwang immer wieder der Lärmpegel in der Arena des Todes hoch.
    Aber Obb-sy wußte, daß dieselben Meskyren, die ihn jetzt so begeistert feierten, dasselbe mit Mortimer Kull getan hätten, wenn dieser gesiegt hätte.
    Sie feierten nicht ihn.
    Sie feierten den Sieger, den Starken, den Unbezwingbaren. Wie er hieß, war für sie von zweitrangiger Bedeutung. Obb-sy war klar, daß er sich auf diese johlende Menge nicht verlassen konnte. Zeigte er nur ein einziges Mal Schwäche, ließen sie ihn fallen.
    Doch das war nicht nur auf Protoc so. Obb-sy stammte von einer fernen Welt. Er hatte in vielen Dimensionen gelebt und Erfahrungen gesammelt.
    Yul beobachtete, wie die Meskyren den Sieger feierten. Er wollte jedoch nicht abwarten, bis sich die Wogen der Begeisterung glätteten.
    Er hatte die Absicht, den Raum, in dem er sich versteckt hatte, zu verlassen. Er wandte sich um - und stellte fest, daß er von zwei Meskyren entdeckt worden war!
    ***
    Sie waren bewaffnet, der eine mit einer Lanze, der andere mit einem Schwert. Obwohl Yul sie weit überragte, griffen sie ihn an. Vielleicht vertrauten sie darauf, daß sie zu zweit und bewaffnet waren.
    Der nackte Gigant ließ sie herankommen. Sie setzten ihm ihre Waffen an und knurrten, er möge sich ruhig verhalten, sonst würden sie ihn auf der Stelle töten.
    Yul ›gehorchte‹. Die Meskyren fühlten sich ihm überlegen. Sie nahmen an, der Riese hätte Angst vor ihnen. Den wahren Grund, weshalb er sich ruhig verhielt, kannten sie nicht: Yul wollte jedes Aufsehen vermeiden. Niemand sollte mitbekommen, was hier passierte. Lautlos sollten diese beiden Halbaffen ihr Leben verlieren.
    Yul spreizte die Arme ab. Er spielte die Kapitulation gut und bat, Landa vorgeführt zu werden. Er behauptete, ihr etwas sehr Wichtiges sagen zu müssen.
    Die Lemuren wechselten einen raschen Blick, dann forderten sie den weißen Giganten auf, vor ihnen herzugehen. Er setzte sich langsam in Bewegung.
    Sie zogen ihre Waffen ein Stück zurück. Yul tat so, als würde er an ihnen vorbeigehen, doch als er mit ihnen auf gleicher Höhe war, als er zwischen ihnen stand, packte er mit seinen Doppelhänden zu.
    Je zehn Finger schlossen sich blitzartig um die Lemurenkehlen. Die Halbaffen rissen erschrocken die Augen auf, während Yul mit großer Kraft zudrückte.
    Sie stießen mit ihren Waffen zu, doch der weiße Gigant hatte seine synthetische Haut mit Hilfe von schwarzer Magie so widerstandsfähig gemacht, daß weder das Schwert noch die Lanze eindringen konnten.
    Yul spannte die enormen Muskelberge an. Er hob die Halbaffen hoch. Sie zuckten und zappelten noch einige Sekunden, verloren die Waffen und hingen schließlich still in Yuls Griff.
    Er ließ sie los. Sie fielen zu Boden. Er brauchte sich nicht weiter um sie zu kümmern. Unbemerkt verließ er die Arena des Todes auf demselben Weg, auf dem er gekommen war. Über steile Steinstufen gelangte er in einen düsteren Gang, der ins Freie führte.
    An die Arena schloß sich eine kleine Felsenstadt, die von einem Gebäude aus glattem schwarzem Marmor überragt wurde. Das war Landas Palast. Natürlich wurde er von Lemuren bewacht. Starke, tapfere Halbaffen bildeten die Leibgarde der Königin.
    Im Schutz kleiner, anscheinend leerstehender Häuser pirschte sich Yul an den Königspalast heran. Er entdeckte eine Tür, die so schmal war, daß er Mühe haben würde, da durchzukommen. Auch sie wurde von einem Meskyr bewacht.
    Yuls Kameraaugen verstärkten das rote Leuchten. Die Strahlung, die davon ausging, schläferte die Aufmerksamkeit des Postens ein. Der Halbaffe riß sein großes Maul weit auf und gähnte herzhaft.
    Er lehnte seinen Speer an die Wand und setzte sich auf einen Stein. Yul ließ den Lemuren nicht aus den Augen. Vorsichtig näherte er sich ihm.
    Der Meskyr fuhr sich mit der Hand müde über das Affengesicht, und als er die Hand sinken ließ, bemerkte er den Cyborg. Wie ein weißer Turm ragte Yul vor ihm auf.
    Der Meskyr zuckte zusammen und griff sofort zum Speer, doch Yul ließ dem Halbaffen keine Chance. Seine Doppelfaust sauste auf den Lemuren nieder.
    Yul fing den Meskyr auf. Er öffnete die schmale Tür und verschwand mit dem Halbaffen dahinter. Den Speer nahm er mit. Er ließ den Lemuren fallen und schloß die Tür wieder.
    Nun befand er sich im Marmorpalast der Königin. Seine nackten Füße patschten über den glatten Boden. Er ging an kunstvoll verzierten Säulen

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