Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
095 - Ein Cyborg aus der Hölle

095 - Ein Cyborg aus der Hölle

Titel: 095 - Ein Cyborg aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
»Die Königin würde dich immer bevorzugen. Du dürftest dich in ihrer Nähe aufhalten und ihr ähnlich dienen wie ich. Außerdem würde ich dich lehren, schwarze Magie zu gebrauchen. Damit könntest du dich über alle Lemuren stellen. Würde dir das nicht gefallen, Hole? Hol den Zauberdolch und befreie mich von diesem verdammten Netz, und dann zeig mir den Weg zu Obb-sy, damit ich ihn beseitigen kann.«
    Der Meskyr schüttelte den Kopf und zog sich zurück. Immer weiter entfernte er sich.
    »Bleib!« rief Mortimer Kull erschrocken. »Hole! Komm zurück, Hole!«
    Der Halbaffe ging weiter.
    »Verdammt noch mal, Hole, komm zurück!« schrie der dämonische Wissenschaftler, doch Hole blieb nicht einmal stehen.
    »Na schön, dann scher dich zum Teufel, du verfluchter Bastard!« schrie Mortimer Kull außer sich vor Wut.
    Und Hole, seine einzige Hoffnung, verschwand.
    ***
    Yul hatte alles gesehen, den gesamten Kampf, vom Anfang bis zum - für Mortimer Kull - bitteren Ende. Seine Lernprozessoren hatten die ganze Zeit gearbeitet.
    Sämtliche Eindrücke hatte der weiße Gigant in sich aufgenommen und verarbeitet, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt auf Abruf vorhanden waren.
    Yul hatte alles registriert und gespeichert. Das Toben der Menge in der Arena des Todes, die Kampftechnik von Mortimer Kulls Gegner Obb-sy, das Auftreten und die äußere Erscheinungsform von Landa, der Königin der Meskyren.
    Verborgen in einem kleinen Raum, hatte der Cyborg durch ein schmales, waagerecht rechteckiges Fenster gesehen und bis zum Finale des Kampfes ausgeharrt.
    Eigentlich hätte Yul sich zu Mortimer Kull begeben und an dessen Seite gegen Obb-sy kämpfen müssen, doch eine Zeitlang hatte es danach ausgesehen, als würde der Professor keine Hilfe benötigen, deshalb blieb Yul verborgen.
    Er wollte die Meskyren mit seinem Erscheinen nicht in Aufruhr versetzen, denn damit gefährdete er möglicherweise Mortimer Kulls Plan, sich die Satansdroge zu holen.
    Als Mortimer Kull den Kampf schließlich verlor, wollte Yul doch eingreifen, aber dann hörte er, daß der Professor nicht sofort sterben sollte, und so hielt er sich weiterhin versteckt.
    Der selbständig denkende Roboter ›überlegte‹, welche Maßnahmen zu ergreifen waren, und die hohe Intelligenz, die ihm zur Verfügung stand, schmiedete einen Plan, in den er mehrere Sicherungselemente einbaute.
    Obb-sy hatte gesiegt, und Mortimer Kull sollte in der Lavanacht sterben. Dazu durfte es nicht kommen. Yul wußte zwar nicht, wann die Lavanacht anbrach, er rechnete aber damit, daß ihm genug Zeit blieb, seinen Plan ohne Hast in die Tat umzusetzen.
    Man schaffte Mortimer Kull in diesem unsichtbaren magischen Netz fort. Yul ließ es geschehen. Er war zuversichtlich, den Professor freizubekommen, und es würde ihm mit dem gleichen Zug gelingen, herauszubekommen, wo sich das Höllenelixier befand.
    Bald würde er mit Mortimer Kull wiedervereint sein. Doch es zeichneten sich erste Tendenzen zu einer Veränderung in der Beziehung Yul-Kull ab!
    In Yul vollzog sich eine Entwicklung, die Mortimer Kull nicht recht sein konnte. Die OdS-Forscher hatten den weißen Giganten mit zuviel Eigenständigkeit versehen.
    Hinzu kam, daß Yul fähig war, zu lernen und sich allen Gegebenheiten anzupassen. Er war jetzt schon längere Zeit allein, und dieser Zustand prägte den Fortlauf seiner Handlungen.
    Er erwog die Möglichkeit, sich loszulösen, sich von Mortimer Kull zu trennen, seinen eigenen Weg zu gehen.
    Selbständigkeit war derzeit die große Devise.
    Mortimer Kull wollte nicht mehr von Atax abhängig sein.
    Das Höllenschwert wollte keinen Besitzer mehr dulden.
    Yul wollte nur noch selbst Entscheidungen treffen und sich von niemandem mehr etwas sagen lassen.
    Alle drei schrieben das Wort ›Unabhängigkeit‹ auf ihr Banner.
    Doch im Moment lief in Yul noch das ›Pflichterfüllungsprogramm‹ ab. Er war darauf eingestellt worden, sich für Mortimer Kulls Sicherheit verantwortlich zu ›fühlen‹.
    Natürlich konnte er Programme abändern, ergänzen oder löschen, doch dieser Impuls hatte in ihm noch nicht gezündet.
    Nachdem Mortimer Kull aus der Arena des Todes getragen worden war, verließ Landa ihre Loge. Meskyren sprangen in den Sand und liefen auf Obb-sy zu.
    Sie wollten den Sieger feiern. Sie brüllten und grölten, ergriffen den Adlerköpfigen und hoben ihn auf ihre Schultern. Obb-sy ließ es geschehen. Er kostete seinen Triumph voll aus. Die Lemuren trugen ihn jubelnd durch die

Weitere Kostenlose Bücher