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095 - Ein Cyborg aus der Hölle

095 - Ein Cyborg aus der Hölle

Titel: 095 - Ein Cyborg aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es eine Katastrophe!«
    Langsam ließ er uns vorbei. Wir blieben neben ihm stehen. Ich sah Henry Jenkins und John Joyce. Pater Severin und Roxane standen vor ihnen, und sie starrten alle fassungslos und erschüttert in dieselbe Richtung.
    Ich folgte ihrem Blick und sah Alastair Genn, den greisen Theologieprofessor; den Mann, der mit seinen Lieblingsschülern heute seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert hatte.
    Genn sollte keinen Tag älter werden, denn die Klinge des Höllenschwerts saß waagerecht an seiner Kehle!
    ***
    Sie warfen Mortimer Kull in einen finsteren Kerker, lösten ihn jedoch nicht aus dem magischen Netz. Dadurch konnte er sich kaum bewegen, mußte so liegen bleiben, wie sie ihn hingeworfen hatten. Es war eine unbequeme Lage, seine Gliedmaßen waren verdreht und schmerzten in den Gelenken, doch wen kümmerte das?
    Selbst ihm konnte es kaum noch etwas ausmachen, denn bald würde er tot sein.
    Während sich die anderen Meskyren zurückzogen, blieb einer bei ihm. Vermutlich als Wache. Es wäre nicht nötig gewesen, denn eine Flucht war unmöglich.
    Mortimer Kull hatte mehrmals versucht, das Netz zu zerstören. Es war ihm nicht gelungen, hatte ihn nur viel Kraft gekostet.
    »Es war ein sehenswerter Kampf«, sagte der Halbaffe. »Noch nie hatte es Obb-sy mit einem Gegner so schwer. Ich hatte gehofft, du würdest ihn besiegen. Du hast mich enttäuscht.«
    »Denkst du, ich habe absichtlich verloren?« grollte Mortimer Kull. Sollte er sich für seine Niederlage bei dem Lemuren etwa noch entschuldigen?
    »Ich hasse Obb-sy«, sagte der Halbaffe. »Er hätte mir einmal beinahe das Leben genommen, weil ich mir ohne jede Absicht seinen Unmut zugezogen hatte. Nur weil ihm Landa verbot, mich zu töten, lebe ich noch.«
    War das eine Chance?
    »Ich hasse Obb-sy auch«, sagte Mortimer Kull, und er fragte den Lemuren nach seinem Namen.
    »Ich heiße Hole«, sagte dieser.
    »Wir hassen Obb-sy also beide, Hole«, versuchte Mortimer Kull etwas einzufädeln.
    »Ja«, dehnte der Meskyr. »Ich wünsche ihm seit langem den Tod, aber bisher ist es noch keinem gelungen, ihm den Garaus zu machen. Er behauptet von sich, unbesiegbar zu sein, und allmählich glaube ich es ihm.«
    Das Netz hielt ihn fest, aber Kull schaffte es, trotzig den Kopf zu schütteln. »Er hatte nur Glück, Hole. Ich wäre beinahe mit ihm fertiggeworden. Es hat wirklich nicht viel gefehlt. Könnte ich noch einmal gegen ihn kämpfen, würde der Sieger Mortimer Kull heißen. Ich habe dazugelernt. In den letzten Phasen des Kampfes konnte ich mich schon sehr gut auf ihn einstellen. Er traf mich mit seinem Schwert, aber es war ein Zufallstreffer, der ihm nicht noch einmal gelingen würde.«
    »Es wird keinen zweiten Kampf geben«, sagte Hole.
    »Wann ist die Lavanacht?« wollte Mortimer Kull wissen.
    »Morgen. Du wirst in glühender Lava sterben. Es wird ein schmerzhaftes Ende sein.«
    »Wenn du mir nicht hilfst«, sagte Mortimer Kull.
    Hole trat einen Schritt zurück und schüttelte seinen Affenschädel. »Du hoffst auf Hilfe von mir?«
    »Ja, Hole«, antwortete Kull.
    »Du hoffst vergeblich«, sagte der Meskyr hart.
    »Wir hassen Obb-sy beide«, sagte der dämonische Wissenschaftler eindringlich.
    »Ja«, gab Hole zurück, »aber ich hasse Landa nicht. Und Obb-sy ist ihr Diener. Ich werde nichts tun, was das Leben ihres Dieners gefährdet, denn ich will mir nicht Landas Zorn zuziehen.«
    »Wenn Obb-sy nicht mehr lebt, werde ich Landa dienen«, sagte Mortimer Kull rasch. »So wäre es doch auch gewesen, wenn ich Obb-sy in der Arena des Todes besiegt hätte.«
    »Es wäre mit Landas Einverständnis geschehen«, sagte Hole. »Und du hättest deinen Sieg vor den Augen aller Meskyren errungen. Das wäre etwas anderes gewesen. Obb-sy meuchlings zu ermorden, würde dir wahrscheinlich leichtfallen, aber so darf es nicht geschehen. Das würde Landa erzürnen.«
    »Weißt du, was ich glaube?« sagte Mortimer Kull. »Daß du gar nicht in der Lage bist, mir zu helfen. Du kannst mich von diesem magischen Netz nicht befreien.«
    »Doch, ich könnte es«, sagte Hole.
    »Womit?«
    »Es gibt einen Zauberdolch. Er gehört Landa. Damit ließe sich das Netz zerschneiden, aber ich werde es nicht tun.«
    »Was muß ich dir versprechen, daß du es doch tust?« fragte Mortimer Kull. Der Meskyr war seine einzige Hoffnung.
    »Es gibt nichts, was ich von dir haben möchte«, erwiderte Hole.
    »Wenn ich Landas Diener wäre, würde ich mich für dich verwenden«, versprach der Professor.

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