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0950 - Ein Gruß aus der Hölle

0950 - Ein Gruß aus der Hölle

Titel: 0950 - Ein Gruß aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagen drang. Die Fahrerin bekam nur ein ›Danke‹ zu hören, womit sie sich auch zufrieden gab. Auf eine Bezahlung verzichtete sie, das hatte ihr die dunkelhaarige Caro mit der Haut einer Puppe schon zuvor klargemacht.
    Mit einem stoischen Nicken nahm es die Frau zur Kenntnis. Erst als die beiden Fahrgäste den Wagen verlassen hatten, startete sie wieder.
    Die Mädchen standen in der Kälte. Niemand ließ sich blicken. Der Friedhof schien ausgestorben zu sein. Möglicherweise war die Erde auch zu hart gefroren, so verzögerten sich die Beerdigungen.
    Ein eisiger Schauer umfuhr Marions Körper. Da nutzte es auch nicht viel, wenn sie die viel zu große Strickjacke, die einem Mann namens Sinclair gehörte, fester um den Körper zog. Die Kälte biß sich durch.
    Der anderen machte sie nichts aus. Caroline fror nicht. Sie zitterte nicht.
    Sie ignorierte die Kälte, und vor ihren Lippen kondensierte auch kein Atem.
    Eine Tatsache, die Marion Bates zu diesem Zeitpunkt wieder besonders bewußt wahrnahm. Sie kam damit überhaupt nicht zurecht, aber sie traute sich auch nicht, die neue Freundin danach zu fragen, die sich ganz locker gab, Marion zunickte und dann sagte: »So, meine Liebe, dann wollen wir mal.«
    Marion streckte den rechten Arm vor. Sie deutete auf den Eingang, wo die beiden Gitterhälften weit offen standen wie das Maul eines gefräßigen Ungeheuers. »Du möchtest wirklich auf den Friedhof gehen, Caro?«
    Die Angesprochene lächelte wieder und schaute Marion dabei an. »Ja, das habe ich dir doch gesagt. Wir werden gehen und mein Grab besuchen…«
    Marion Bates fror. Diesmal aber nicht nur wegen der Kälte, sondern auch vor Angst…
    ***
    Mal zu spät ins Büro kommen?
    Dieses Privileg nahm ich an diesem Morgen auch für mich in Anspruch. Es lag jedoch nicht an mir, sondern an den Umständen, die eine Folge der Ereignisse der vergangenen Nacht gewesen waren.
    Sie endeten am frühen Morgen, wobei dieser Tag mit einer Niederlage begonnen hatte, denn mir war der geheimnisvolle und magische Spiegel gestohlen worden.
    So fuhr ich ohne ihn ins Büro und wunderte mich, daß ich um diese Zeit sogar recht gut durchkam.
    Ich hatte Suko noch einmal angerufen, aber keine genau Uhrzeit genannt, wann ich eintreffen würde. Er hatte mir noch erklärt, daß Sir James ebenfalls auf meinen Bericht gespannt war. Hoffentlich blieb es nicht nur beim Bericht, allmählich mußten sich die Dinge mal bewegen, denn bisher waren wir nicht am Drücker gewesen, immer nur die andere Seite, zu der ich auch die beiden Mädchen zählte.
    Ich war mittlerweile überzeugt davon, daß sie den Spiegel mitgenommen hatten. Mit unbekanntem Ziel verschwunden, hieß es immer. Die beiden waren tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt.
    Sie hatten sogar den Hausmeister narren können und waren dann in die Kälte hineingegangen, trotz ihrer schon sommerlichen Kleidung.
    Bei Caroline konnte ich mir vorstellen, daß ihr die Kälte nichts tat. Aber wie verhielt es sich mit Marion? Sie war ein normales Kind, das auf der Schwelle zur Jugendlichen stand. Sie war nicht aus einer anderen Welt gekommen, wo die Gesetze der Erde unbekannt waren. Sie würde mehr leiden als die andere.
    Ja, die andere!
    Wer war sie?
    Woher kam sie?
    Fragen, die mich beschäftigten, und ich wußte genau, daß ich so leicht keine Antwort finden würde.
    Diese junge Person war einfach ein Rätsel, und trotzdem gab es einen Zusammenhang zwischen den beiden Mädchen, sonst hätte Caroline Marion nicht in ihre Welt geholt. Sie hatte ihr damit unter Umständen das Leben gerettet, denn die Killer hätten auf sie bestimmt keine Rücksicht genommen.
    Ich war auch nicht davon überzeugt, daß die beiden durch eine Fahndung schnell gefunden werden konnten. Caroline verfolgte eigene Pläne, das stand fest.
    Mit dem Lift fuhr ich hoch zu unseren Büros. Im Vorzimmer stand Glenda Perkins und lächelte mich an. »Na, da bist du ja endlich.«
    »Habt ihr mich vermißt?«
    »Kaum.«
    »Und Sir James?«
    »Wartet nebenan.«
    Ich schielte auf die Kaffeemaschine. Daneben stand eine große Tasse, die ich mit der braunen Brühe füllte. Glenda schaute mir dabei zu. »Wie geht es dir sonst?« fragte sie.
    »Es ging schon besser.«
    »Sieht man dir an. In der letzten Nacht hast du viel Glück gehabt, wie ich hörte.«
    »Da hast du dich nicht verhört. Es ist wirklich knapp hergegangen, aber die Frau habe ich nicht retten können. Du kannst dir vorstellen, daß ich daran noch zu knacken habe.«
    Glenda

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