0951 - Ultimatum der Orbiter
lächelte.
„Transmittereffekt", erklärte er. „Los, steigen wir ein, Kayna! Ich bin neugierig darauf, tiefer in dieses subplanetarische Labyrinth zu fahren!"
Rayna schwang sich in die Kapsel. „Ich auch, Panika."
Kaum saßen sie in ihrer Kapsel, da fuhr sie auch schon an, beschleunigte und tauchte in das grünliche Flimmern ein - und im nächsten Augenblick spürten sie den typischen ziehenden Entzerrungsschmerz der Rematerialisation und sahen, daß ihre Kapsel in eine Art großen gläsernen Dom schwebte, der durch zahllose senkrechte und waagerechte gläserne Wände unterteilt war und dessen unterster Boden aus einer dünnen Schicht Glasscheiben bestand.
Die Kapsel Brushs hatte bereits angehalten. Der Epsaler stand auf den Glasscherben und sah sich verwundert um.
„Endstation!" sagte Pearl Simudden und sprang aus der Kapsel. Es knirschte vernehmlich, als er mit den Stiefeln in den Glasscherben Iandete.
Kayna Schatten folgte ihm und lehnte seine zur Hilfe ausgestreckten Hände ab.
Auch ihre Stiefel verursachten knirschende Geräusche.
. „Ein Glaspalast", sagte sie ironisch. „Ob hier irgendwo die verkrüppelte Prinzessin wohnt? Also, ich möchte nicht hier leben."
„Vielleicht werden wir hier nicht leben, sondern sterben müssen", meinte Pearl Simudden.
„Was hast du denn nun schon wieder einzuwenden, Panika?" grollte Brush Tobbon verächtlich.
„Daß für unsere Kapseln hier Endstation war, für die Kapsel der Prinzessin aber nicht, denn sonst müßte sie hier herumschweben. Meiner Meinung nach bedeutet das, daß sie uns in eine Falle gelockt hat."
Nacheinander materialisierten die nächsten Schwebekapseln. Die Passagiere stiegen aus und schauten sich verwundert um.
„Durchsucht den Glaspalast! „ befahl Brush. „Stellt fest, welche Wege aus ihm hinausführen und ob sich diese komische Prinzessin irgendwo in ihm versteckt!"
Als die Flibustier nach ungefähr einer halben Stunde wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrten, waren die Schwebekapseln verschwunden. Aber auch die Glassplitter waren nicht mehr da. Statt dessen stand ein langer Tisch auf dem Boden. Eine weiße Decke war über ihm ausgebreitet - und darauf standen Schüsseln mit einfachen Nahrungsmitteln, Flaschen mit Bier und klaren Schnäpsen sowie die dazugehörigen Teller, Gläser und Bestecke.
„Was soll das wieder bedeuten?" polterte Brush Tobbon. „Es gibt in diesem Glaspalast weder Ein- noch Ausgänge, so daß wir praktisch Gefangene sind - und jemand deckt hier für uns den Tisch, als wären wir seine Gäste! „ „Vielleicht will man uns vergiften", sagte Markon Treffner, beugte sich über den Tisch und roch am Inhalt einer Schüssel. „Das riecht zwar einwandfrei, aber bei der Fülle geruchs- und geschmackloser Gifte, die es gibt, besagt das nichts."
„Möchte jemand den Vorkoster spielen?" fragte Kayna Schatten.
Axe grunzte.
„Praktisch ist es egal, ob ich verhungere oder an Gift sterbe. Darf ich?"
„Nur zu!" sagte Brush Tobbon.
Axe setzte sich auf einen der sieben Stühle, schaufelte sich einen Teller voll und aß mit einem zum Besteck gehörenden Löffel und mit gutem Appetit.
„Ich werde die Getränke testen", meinte Josto ten Hemmings.
Er schenkte sich ein Bierglas voll Schnaps, schnupperte daran und kippte es hinunter.
„Ah!" machte er anschließend. „Einen besseren Kirschbrand habe ich nie getrunken!"
„Da knurrt einem ja der Magen!" grollte der Epsaler.
„Ieh würde dennoch warten", sagte Pearl Simudden. „An tödliches Gift denke ich übrigens nicht, eher an Betäubungsmittel."
„Dann rühre ich nichts an", erklärte Kayna Schatten. „Ich will sehen und fühlen, was mit uns geschieht."
„Wie fühlst du dich, Axe?" fragte Markon Treffner.
Axe grinste, dann stieß er laut auf.
„Sauwohl, Markon! „ Brush Tobbon fluchte.
Pearl Simudden. lächelte.
„Ich hungere lieber, denn ich bin gespannt darauf, was als nächstes passieren wird."
„Ich auch", sagte Kayna Schatten.
*
„Orbiter!" sagte Vljegah. „Orbiter in der Unterwelt Olymps! Und sie werden bewirtet wie willkommene Gäste! „ Die vier Eindringlinge schwebten mit ihrer Plattform vor einer etwa fünf Meter durchmessenden Öffnung und blickten auf einen Tisch in einer aus Glaswänden bestehenden Umgebung und auf sieben Orbiter die um den Tisch herumstanden beziehungsweise sechs, denn der siebente saß am Tisch und aß.
„Sie benehmen sich, als wären es die echten Flibustier", meinte Cern Jost.
„Wenn wir
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