0951 - Ultimatum der Orbiter
hinüberkämen, würde ich sie zur Rede stellen", erklärte Fürst Nurim Dagorew.
Sie hatten versucht, durch die Öffnung zu steigen, aber feststellen müssen, daß sie durch einen unsichtbaren Energieschirm verschlossen war - und die sieben Orbiter konnten sie zweifellos nicht sehen, was bedeutete, daß der Energieschirm nur von einer Seite aus transparent war.
„Ich frage mich, wie sie in die Unterwelt gekommen sind", sagte Eloim Calvario. „Anscheinend hatten sie keine Fallen zu überwinden. Es gibt demnach auch sichere Wege."
„Auch ihr werdet diesen sicheren Weg benutzen, um wieder nach oben zu gehen", sagte eine helle Stimme hinter ihnen.
Sie fuhren herum und erblickten den an eine komplizierte Apparatur angeschlossenen Oberkörper, Hals und Kopf einer engelhaft schönen jungen Frau, die in einem Schwebesessel saß.
„Wer bist du?" rief Cern Jost Die Frau lächelte.
„Ihr könnt mich Fee nennen oder auch anders. Es spielt keine Rolle. Fürst Dagorew, es war sehr mutig von dir und deinen Freunden, den gefährlichen Weg in die Unterwelt zu gehen, aber es war auch anmaßend, denn wenn dein Kaiser gewollt hätte, daß du sein Refugium aufsuchst, hätte er es dir gesagt."
Nurim Dagorew errötete.
„Ich werde meinen Kaiser um Verzeihung bitten", erwiderte er leise. „Befindet er sich in seinem - Refugium?"
„Wenn er wollte, daß du seinen Aufenthaltsort kennst, hätte er ihn dir genannt. Nicht wahr, Fürst Dagorew?"
„Ja, sicher", entgegnete Dagorew mit erwachendem Trotz. „Aber wir brauchen ihn - und er läßt sich einfach nicht blicken!"
„Das, was dein Kaiser vom Palast aus für Olymp tun könnte, kannst auch du tun", sagte die Frau. „Er tut an einem anderen Ort etwas für Olymp und die Freihändler, etwas das nur er tun kann."
„Und diese Orbiter!" rief Vljegah und deutete auf die Öffnung. „Sie durften in die Unterwelt kommen und werden sogar bewirtet. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?"
„Du solltest das Wort Gerechtigkeit nicht leichtfertig gebrauchen, Vljegah", erklärte die Frau. „Deine Gerechtigkeit ist nicht die Gerechtigkeit des Kaisers."
Sie blickte wieder zu Nurim Dagorew.
„Du, Fürst Dagorew, wirst mit deinen Freunden durch dieses Tor gehen, sobald es sich geöffnet hat!" Sie deutete auf die von einem Energieschirm verschlossene Öffnung, hinter der die sieben Orbiter zu sehen waren. „Es ist dafür gesorgt, daß ihr von dort aus an die Oberwelt zurückfindet."
„Aber ...!" rief Nurim Dagorew.
„Es ist der Wunsch deines Kaisers, Fürst Dagorew!"
Der Fürst senkte den Kopf.
„Ich werde ihn erfüllen, Fee."
„Viel Glück!" sagte die Frau, dann verschwand sie von einem Augenblick zum anderen.
„Was war das?" rief Cern Jost. „War es eine Projektion?"
Niemand antwortete ihm darauf.
7.
„Was ist das?" rief Zarcher, der von der Zentrale seines Flaggschiffs aus die Verfolgung und Beobachtung der flüchtigen Flibustier auf mehreren Monitoren mitverfolgt hatte.
Soeben waren die sieben Flibustier mit ihrem Gleiter im gedeckten Zugang des halbverfallenen Sportstadions der Altstadt von Trade City gelandet, nachdem die Verfolger sie wenige Minuten zuvor weisungsgemäß aus den Augen verloren hatten, aber die winzigen fliegenden Beobachtungssonden, die ihnen gleich darauf gefolgt waren, zeigten den Zugang leer.
„Das ist mir auch rätselhaft", sagte die Brack-Type namens Ganmon, die die Fernsteuerung der Mikrosonden leitete. „Es gibt keine Möglichkeit im Innern des Zugangs, sich zu verstecken."
„Das gesamte Stadion umstellen und systematisch durchsuchen!" ordnete Zarcher an.
Er blickte zu Hotrenor-Taak, der vorübergehend als „Gast" auf dem Flaggschiff der BAL-Flotte weilte.
Allerdings besaß der Lare keine große Bewegungsfreiheit. Er durfte sich nur in einer begrenzten Sektion des Schiffes bewegen und wurde dabei stets von vier Orbitern begleitet.
„Hast du eine Ahnung, ob die Gleiter auf dem Schiff der Garbeschianer, mit dem du nach Olymp kamst, mit Deflektor-Projektoren ausgerüstet sind?"
„Ich weiß es nicht, Zarcher", antwortete Hotrenor-Taak. „Man gab mir keine Gelegenheit, die Gleiter zu untersuchen."
Zarcher schaltete die Internkommunikation ein und befahl einigen anderen Orbitern, ins GAVÖKSchiff zu gehen und die Gleiter daraufhin zu untersuchen, ob sie Anlagen zum Aufbau von Deflektorschirmen besaßen.
Danach verfolgte er auf seinen Monitoren erregt die Umstellungsund Durchsuchungsaktion des alten Stadions. Ungefähr
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