0953 - Der Laser-Mann
in wenigen Minuten habe ich eine Besprechung mit Sikimpf, diesem Intriganten! Ich bin sicher, daß er wieder einige Vollmachten von mir erpressen will, die ihm noch mehr Entscheidungsfreiheit garantieren."
„Warum verweigerst du sie ihm nicht einfach, Argulo?" sagte Merkh. „Du weißt, was Sikimpf plant, und was das für dein Volk bedeutet. Wenn Sikimpf gegen die Orbiter losschlägt, besiegelt er nicht nur den Untergang der Ferronen, sondern auch den aller humanoiden Völker der Milchstraße."
„Vermutungen", sagte der Thort, ‘aber es klang nicht überzeugt. „Es könnte ebensogut sein, daß Sikimpf mit seiner Strategie recht hat. Wenn es ihm geiingt, die Orbiter zu verjagen, dann wird er der Held der Galaxis sein."
„Und wenn nicht, dann wird die Galaxis brennen", fügte Merkh hinzu.
Argulo winkte ab.
„Sikimpfs Argumente haben etwas für sich. Wären die Orbiter wirklich so stark, wie sie tun, hätten sie längst schon ein Exempel statuiert. Es geht in erster Linie darum, einmal ihre Stärke zu testen und - auf diesen Erkenntnissen aufbauend - Maßnahmen gegen sie zu ergreifen. Sikimpf hat versichert, daß er sich nicht zu Unbesonnenheiten hinreißen lassen wird."
„Ich habe das anders gehört", erwiderte Merkh. „Ich weiß aus sicherer Quelle, was Sikimpf vorhat. Er will mit einem Schwarm kleiner bis kleinster Einheiten in die Orbiter-Flotte eindringen, um Verwirrung zu stiften, und dann mit der Hauptstreitmacht nachstoßen."
„Ich bin immer noch der Thort", sagte Argulo würdevoll, „aber davon ist mir nichts bekannt. Wenn ich nicht den Befehl für ein solches Manöver gebe, dann wird es nicht stattfinden."
Goregard Merkh hätte dem Thort am liebsten ins Gesicht gesagt, daß Sikimpf längst schon die Macht an sich gerissen hatte, aber das hätte ihm bloß einen Hinauswurf eingebracht.
„Ich habe dich um diese Audienz gebeten, Argulo", sagte er statt dessen, „um dir noch einmal den Ernst der Lage vor Augen zu führen. Selbst wenn nur einige kleinere Einheiten einen Scheinangriff gegen die OrbiterFlotte vortragen, könnte das einen Krieg auslösen. Die Orbiter halten die Menschheit für die Okkupanten der Milchstraße und warten nur darauf, daß sie dies durch kriegerische Handlungen bestätigt bekommen. Du mußt deine Macht und deinen Einfluß dafür geltend machen, daß es nicht dazu kommt."
„Es wäre Angelegenheit der GAVÖK gewesen, die Lage nicht erst soweit eskalieren zu lassen", erwiderte der’Thort. „Und es läge immer noch an der GAVÖK, die Keilschiff-Flotte der Orbiter zu vertreiben. Mutoghman Scerp kann nur große Worte machen, aber im Ernstfall muß er die Ohnmacht seiner GAVÖK bekennen. Wir Ferronen sind auf uns selbst gestellt."
„Das ist nicht wahr, Argulo, nur du stehst allein und bist von Sikimpfs Falken umgeben, die dich in einen Krieg treiben wollen", erwiderte Merkh. „Du mußt Sikimpf Einhalt gebieten, bevor noch ein Schuß fällt. Danach wäre es zu spät. Du hast in dieser Beziehung die volle Unterstützung der GAVÖK und auch der LFT."
„Uns Ferronen wäre mit einer starken Raumflotte zur Unterstützung mehr geholfen."
„Damit würden wir deinem Volk einen schlechten Dienst erweisen, Argulo. Du kannst mir glauben; daß die Terraner größtes Interesse am Wohlergehen der Ferronen haben. Denn die Wega ist von Sol nur siebenundzwanzig Lichtjahre entfernt. Und wenn das Wegasystem fällt, dann ist als nächstes vermutlich das Solsystem an der Reihe."
Nach diesem Appell Merkhs folgte langes Schweigen. Schließlich sagte der Thort der Ferronen müde, womit er zeigte, daß er das Schwinden seines Einflusses auf seine Leute erkannt hatte: „Geh jetzt, Goregard. Ich muß mich auf die Auseinandersetzung mit Sikimpf vorbereiten." Und nach einer weiteren Pause fügte er hinzu: „Ohne die Mithilfe der GAVÖK wird es nicht gehen."
„Wir werden unser Bestes tun, Argulo", versprach Merkh, bevor er den Audienzsaal verließ.
Draußen wurde er von Sikimpf er-wartet, der ihn beiseite führte und ihm unter vier Augen anvertraute: „Du stehst auf verIorenem Posten, Goregard. Zum Glück gibt es in der GAVÖK nur wenige Feiglinge wie dich."
„Leider finden sich auch in der GAVÖK einige Narren, wie du einer bist, Sikimpf", erwidert,e Merkh.
„Aber sie können sich wenigstens zu gute halten, daß sie keine solehen Barbaren sind wie deine Mitstreiter. Euch könnte es leicht gelingen, den Orbiterh den Beweis zu erbringen, daß ihr den Horden von Garbesch
Weitere Kostenlose Bücher