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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nummer zwei zum Stillstand kommen würde.
    Das ergab im ersten Moment alles keinen Sinn, deshalb widmete sich der Vario nur den Gesprächen der Mannschaft in der Kommandozentrale. Aber nicht einmal die Diensthabenden schienen zu wissen, was Derscht eigentlich vorhatte.
    Zwei von ihnen, ein Treffner- und ein Simudden-Orbiter, sprachen bei Derscht vor, der seinen Platz am Hauptschaltpult eingenommen hatte, ohne jedoch in die vollautomatisch gesteuerten Abläufe einzugreifen.
    „Derscht, was hat das alles zu bedeuten?" fragte der Treffner.
    „Vertraust du uns so wenig, daß du uns nicht in deine Pläne einweihst?"
    „Ich vertraue nicht einmal mir", sagte der Axe-Typ mit schwachem Lächeln. „Darum überlasse ich alles dem Zentralcomputer. Er allein trifft die Entscheidungen, Longha."
    „Wie sollen wir das verstehen?" erkundigte sich der Simudden.
    „Es ist doch ganz einfach, Stalgor", erwiderte Defscht. „Da die Schmarotzer, die die KUREL-BAL überschwemmen, offenbar parapsychisch begabt sind, müssen wir auch annehmen, daß sie unsere Gedanken lesen können. Es sieht sogar so aus, als ob sie die Schiffs-positronik beeinflussen könnten. Was nützt es uns also, wenn wir Gegenmaßnahmen planen und die Schmarotzer sich die Unterlagen aus unseren Gehirnen oder aus der Steuerautomatik holen können? Darum habe ich es dem Zentralcomputer überlassen, ein Programm für die Bereinigung dieser Situation zu erstellen. Es wird unter Verschluß gehaIten und läuft in Phasen ab. Nicht einmal ich weiß, welche Maßnahmen der Computer treffen wird."
    „Aber du als Kommandant könntest das Programm abberufen", sagte der Treffner Orbiter Longha.
    „Ich will es gar nicht, ich lasse mich überraschen", erwiderte Derscht. „Was auch immer der Computer beschließt, wir werden uns danach richten. Nur so können wir sicher sein, die Situation zu bereinigen."
    „Und wenn der Computer errechnet, daß wir die KUREL-BAL aufgeben müssen?" fragte Stalgor, der Simudden-Orbiter.
    „Dann werden wir es tun", sagte Derscht fest. „Wir werden uns eher opfern, als irgendwelche Elemente die uns gefährlich werden könnten in einen der Stützpunkte einzuschleppen. Es könnte immerhin sein, daß diese Schmarotzer Züchtungen der Garbeschianer sind."
    Das schien die beiden Orbiter zu überzeugen, und sie stellten keine weiteren Fragen mehr.
    Inzwischen war die KUREL-BAL eine halbe Million Kilometer vom zweiten Planeten entfernt zum Stillstand gekommen.
    Die Alarmsirene heulte auf. Eine unwirklich klingende Computerstimme verkündete: „Alle Beiboote werden ausgeschleust und vakuumgeflutet."
    Diese Meldung schlug in der Kommandozentrale wie eine Bombe ein. Auf den Gesichtern der Orbiter zeichnete sich Nlerblüffung ate. Nur Derscht blieb unbeeindruckt, er schien auf alles gefaßt zu sein. ~Der Vario, der auch die Bildübertragung angezapft haste, bekam das Ausschleusmanöver direkt von den Außenstellen in seine Positronik projiziert.
    Wie ein Beobachter im All sah er die KUREL-BAL aus verschiedenen Perspektiven. Sämtliche Schleusen öffneten sich gleichzeitig, und die Beiboote aller Größenordnungen glitten auf Traktorstrahlen heraus. Sie sammelten sich vor dem Bug der KUREL-BAL zu einer keilförmigen Formation. Kaum hasten alle Beiboote ihre Positionen eingenommen, öffneten sich auch bei ihnen sämtliche Schleusen wie auf Kommando.
    In einer Vergrößerung sah der Vario, wie aus den geöffneten Schleusen zusammen mit Schwaden von gefrorenem Sauerstoff auch einige vom inneren Uberdruck zerfetzte Körper von Morsern herausgetrieben wurden.
    Jetzt mußte auch dem letzlen Orbiter klargeworden sein, was der Zentralcomputer beschlossen.hatte. Durch das rigorose „Vakuumfluten" sollten die Schädlinge ausgerottet werden. Das mußte in letzter Konsequenz jedoch bedeuten, daß dieselbe Maßnahme auch beim Mutterschiff getroffen wurde.
    Deshalb kam es für den Vario nicht mehr überraschend, als die Computerstimme befahl: „Besatzung klar zum Aussteigen. Druckanzüge fassen!"
    Die Orbiter kamen dieser Aufforderung diszipliniert each. Sie verließen ihre Posten, suchten die Materialkammern auf und zogen die Raumanzüge an. Uber die Beobachtungsanlage sah der Vario, wie einige Orbiter den Flibustiern ebenfalls gleich Druckanzüge brachten und ihnen befahlen, sie anzuziehen.
    „Wollt ihr uns aussetzen?" fragte Axe aufgebracht. „Das könnt ihr mit uns nicht machen!"
    „Es handelt sich bloß um ein Manöver", sagte ein Axe-Typ beruhigend zu ihm und

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