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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fehlverhalten mit einer Art GarbeschianerKomplex erklären", sagte der Vario. „Du besitzt genügend Wissen, um so eine Krankheit erfinden und glaubhaft machen zu können. Du kannst sagen, daß du diesen Komplex bekommen hast, als die Flibustier dich als Geisel hielten. Auch Tusitala kann unter diesem Komplex gelitten haben, nur wirkte er sich auf ihn verheerender aus und gipfelte schließlich in Selbstzerstörung. Derscht, als leidenschaftlicher Psychologe, wird diese Erklärungen willig schlucken. Du hast doch Phantasie genug, um dir alle möglichen Psychosen anzudichten, Stevenson."
    „Mir scheint, es ist dir damit ernst Vario", sagte Chelda.
    „Wir müssen das durchstehen, bis wir unser Ziel erreicht haben, Stevenson", sagte der Vario eindringlich und suchte in dem ausdruckslosen Gesicht Ider Holo-Schatten-Type nach einer Regung. „Hast du mich verstanden?
    Hörst du mir überhaupt zu? Stevenson!"
    Stevenson: Freunde, ich glaube, ich muß mich dem Diktat des Vario-Roboters beugen. Der Erfolg unserer Mission kann davon abhängen.
    Chelda: Es ist das beste, wenn ich in Erscheinung trete.
    Tusitala: Damit sind längst nicht alle Probleme aus der Welt geschafft. Ich bin immer noch präsent, auch wenn man mich sterben läßt.
    Derscht: Man sollte zum Schein auf die Forderung des Varios eingehen, aber bei Bedarf auf die bewährte Methode des Rollentausches zurückgreifen.
    Morser: Du mußt flexibel bleiben, Stevenson.
    Stevenson: Ich lasse mich gewiß nicht vom Vario unterdrücken.
    „Ich habe schon verstanden", sagte Chelda-Stevenson. „Ich sehe meine Rückkehr als Chelda als Kanossagang an, Vario. Darüber mußt du dir klar sein."
    Der Vario wollte etwas erwidern, doch da empfing er ein Signal von der Verteilerstelle, die er angezapft hatte. Es war das Zeichen dafür, daß innerhalb der Bordsysteme bedeutungsvolle Vorgänge eingeleitet wurden. Der Vario hatte entsprechende Einrichtungen installiert, daß er von wichtigen Ereignissen auf diese Weise unterrichtet wurde.
    Ohne Chelda-Stevenson eine Erklärung abzugeben, schloß er sich an die Zapfstelle an, um in die schiffsinternen Abläufe eingeschaltet zu werden. Darin waren alle Aktivitäten eingeschlossen, von den Geschehnissen in der Kommandozentrale über die Empfangsergebnisse der Funk- und Ortungsanlagen bis zu den Befehlsimpulsen, die von den Schalteinheiten an die Kraftwerke und die Maschinen gingen.
    So erhielt der Vario einen kompletten Uberblick über die Vorgänge an Bord der KUREL-BAL.
    „Was geht vor sich?" fragte CheldaStevenson.
    Der Vario brauchte nur den Empfang einiger weniger Daten abzuwarten, um die Situation zu erfassen.
    „Für unseren Versuch, die Situation doch noch zu retten, ist es nun zu spät", stellte der Vario fest. „Die KURELBAL fliegt mit Unterlichtgeschwindigkeit in ein Sonnensystem ein und drosselt die Fahrt weiterhin. Das kann nur bedeuten, daß Derscht einen Zwischenstopp macht, um zuerst die Situation an Bord zu bereinigen, bevor er weiterfliegt. Das hast du uns eingebrockt, Stevenson." .
    Als der Vario keine Antwort erhielt, drehte er seinen Ortungskopf in die Richtung, in der Chelda-Stevenson gestanden hatte. Aber von dem Holo-Orbiter war nichts mehr z~ sehen. Der Vario erblickte irn Hintergrund gerade noch den Klapperschwanz eines Morsers, bevor er hinter einem StapeI von Ersatzteilen verschwand.
    Der Vario unternahm nichts, um das Hologramm zurückzuhalten, sondern hoffte auf dessen Verantwortungsbewußtsein. Er selbst widmete sich den Vorgängen in der Kommandozentrale.
    Zuerst versuchte er, über seine Zapfstellen die vorprogrammierten Kursdaten zu erhalten. Doch es zeigte sich, daß der Autopilot kein Programm auf längere Sicht besaß. Der Autopilot bekam die Anordnungen in Intervallen von etwa drei Minuten und schien selbst nicht zu „wissen", wohin der Flug ging. Der Vario stellte durch Rückkopplung fest, daß die Befehlsimpulse stets von dem verschlossenen Teil des Bordcomputers kamen, der nur dem Kommandanten zugänglich war.
    Eine Berechnung ergab jedoch, daß die KUREL-BAL Kurs auf den zweiten von insgesamt vier Planeten der roten Riesensonne nahm. Dabei handelte es sich um eine atmosphärelose Eiswelt. Die KUREL-BAL war davon nur noch drei Astronomische Einheiten entfernt.
    Nun stellte der Vario aber fest, daß die permanenten Bremsmanöver zu einer so starken Reduzierung der Geschwindigkeit geführt hatten, daß das Keilschiff bei gleichbleibenden Bremswerten weit außerhalb des Orbits von Planet

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