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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu einer Reihe von Explosionen, die in beruhigender Entfernung begannen, sich aber beängstigend schnell in seine Nähe fortpflanz-. ten. Zweifellos hatten seine Verfolger richtig kombiniert und bombardierten die enge Schlucht.
    Der Vario zog daraus die Konsequenzen. Als er eine nach links abzweigende Höhle entdeckte, drang er in diese vor. Die Höhle verengte sich zu einem fast senkrecht nach oben führenden Kamin, und der Vario gelangte durch diesen wieder zur Oberfläche.
    Die Distanz zu seinen Verfolgern war wieder größer geworden, aber sie kamen unerbittlich näher.
    Kegelroboter und Orbiter bildeten nun eine geschlossene Linie. Schwere Geschütze und empfindliche Ortungsgeräte waren aufgeboten worden, mit denen systematisch das Gelände abgesucht wurde. Die Flügel der Verfolgerkette schwärmten aus, so daß sich rasch ein Halbkreis bildete. Dem Vario war klar, daß man ihm die seitlichen Fluchtwege abschneiden und ihn so in die Zange nehmen wollte. Er sah keinen anderen Ausweg, als sich noch tiefer ins unbekannte Gebiet vorzuwagen. Es wäre vermessen gewesen, einen Durchbruch zu wagen, denn zu dicht war die Abwehrkette.
    Deshalb zog sich der Vario bis zu einer zerklüfteten Gebirgskette zurück, die sich sieben Kilometer von der Kuppelstation entfernt von einem Horizont zum anderen spannte. Er nannte diese Felsformation Orbiter-Rücken.
    Hier war er in Sicherheit, denn die Orbiter konnten höchstens das Gebiet innerhalb eines Radius von sieben Kilornetern kontrollieren.
    Die Situation war für den Vario aber fatal genug. Für ihn stand nun fest, daß die Orbiter schon vor der Säuberungsaktion von seiner Anwesenheit an Bprd gewußt haben mußten.
    Der Vario beobachtete die Suchtrupps, die sich nur langsam seinem Standort näherten. Irgendwann würden sie den Bergrucken erreichen, und bis dahin mußte er ein sicheres Versteck gefunden haben.
    Er begann routinemäßig damit, den felsigen Untergrund auszuloten und zu durchleuchten. Plötzlich stieß er in einer Tiefe von hundert Metern auf eine Strahlungsquelle. Es handelte sich nur um eine schwache, jedoch beständige Hyperemission. Er konnte diese Strahlung nicht exakt analysieren, aber einige charakteristische Merkmale wiesen darauf hin, daß sie nicht natürlichen Ursprungs war. Zudem wies der Messetaster im Strahlungsgebiet auf metallische Legierungen hin, die in dieser Zusammensetzung in der Natur nicht vorkamen.
    Alles in allem ortete der Vario ein Gebilde von zwei Metern Länge, das etwa einen Meter dick war und fast ebenso breit. Unwillkürlich assoziierte er damit einen technisch aufwendig gestalteten Sarkophag. Eine gewagte, aber reizvolle Spekulation: Womöglich war hier vor urdenklichen Zeiten ein hoher Würdenträger eines raumfahrenden Volkes bestattet worden - ähnlich den terranischen Pharaonen, denn das „Grabmal" war von einer Reihe von Hohlräumen umgeben und von einem wahren Labyrinth von Gängen eingeschlossen.
    Der Vario lotete eine Reihe dieser Gänge aus, was eine mühevolle und zeitraubende Arbeit war. Doch sie lohnte sich. Nachdem er gut zwei Dutzend von blinden Gängen und Sackgassen bis an ihr Ende erforscht hatte, fand er einen verschlungenen Tunnel, der bis zur Oberfläche führte und seinen Austritt nur vierzig Meter von ihm entfernt hatte.
    Dieser Gang wies nirgends technische Einrichtungen auf und emittierte auch an keiner Stelle irgendwelche Strahlungen, die auf Schutzvorrichtungen hätten schließen lassen. Darum wagte es der Vario bedenkenlos, in diesen Gang einzudringen. Er blieb trotzdem vorsichtig, aber seine Vorsicht erwies sich als unbegründet.
    Ohne Zwischenfälle erreichte er das Gebilde in hundert Meter Tiefe. Es wies keinerlei Ecken auf, sondern war überall abgerundet und sah aus wie eine langgestreckte Linse. Es bestand aus einem transparent scheinenden Material unbekannter Herkunft, hatte jedoch eine innere Struktur wie ein Kristall, die die elektromagnetischen Wellen vielfach brach und abIeitete, so daß man weder ins Innere sehen, noch das Innere ortungsmäßig erfassen konnte.
    Aber der Vario fand heraus, daß der Sarkophag nicht wirklich Hyperstrahlung emittierte, sondern daß er irgendeine Einrichtung besaß, die Hyperstrahlung aus dem Uberraum ins Einstein-Kontinuum ableitete.
    Das Ding war gar nicht materiell im eigentlichen Sinn!
    Diese Erkenntnis traf den Vario wie ein Blitz aus heiterem Himmel, obwohl sie das nüchterne Ergebnis einer mathematischen Abstraktion war. Es handelte sich um ein

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