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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht fördern, deshalb schwieg er über diesen Punkt.
    „Warum erzählst du mir das alles, Derscht?" fragte Simudden. „Du erwartest doch nicht, daß ich dazu einen Kommentar abgebe."
    „Ihr sollt nur wissen, woran ihr seid", erwiderte Derscht. „Wir werden so lange auf dieser Welt bleiben, bis der Vario vernichtet ist. Erst dann werden wir den Flug fortsetzen. Aber mit welchem Ziel, das wird sich erst nach einer Rücksprache mit unserer Flotteneinheit herausstellen. Du kannst gehen, Panika."
    Simudden wurde in einen Raum in der Randzone der Kuppelstation gebracht, wo auch seine sechs Kameraden untergebracht waren. Es handelte sich um ein Massenquartier mit einfachen Schlafstätten und einer spartanischen Ausstattung.
    „Was ist denn hier los?" wunderte sich Simudden, als er sah, wie sich bis auf Körn „Dezibel" Brack alle in einer Ecke drängten.
    „Tobbon hat beschlossen, mit dem Verräter kurzen Prozeß zu machen", sagte Brack müde und rieb sich die blutigen Knöchel seiner knöchernen Hand.
    „Aufhören!" rief Simudden laut und stürzte zu den anderen. „Axe hat den Vario nicht verraten."
    „Nicht?" wunderte sich Tobbon und wich zurück. Er gab damit den Blick frei auf Axe, der auf dern Boden kauerte und einen erbarmungswürdigen Anblick bot. Axe sah dankbar zu Simudden auf.
    „Warum hilfst du mir, wo alle gegen mich sind7" fragte er kaum verständlich durch die geschwollenen Lippen. „Die hätten mich glatt umgebracht. Du hast was gut bei mir, Panika."
    „Ich will sicher noch mal was von dir, Axe", sagte Simudden, und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Nicht für mich, sondern für die Menschheit."
     
    *
     
    Entdeckt!
    Der Vario hatte sich selbst verraten, als er mit Pearl „Panika" Simudden Sprechkontakt aufgenommen hatte. Er war zu sorglos gewesen, das rächte sich nun. Aber andererseits hatte er nicht damit rechnen können, daß die Orbiter inzwischen über ihn Bescheid wußten.
    Ihre Maßnahmen ließen keinen anderen Schluß zu.
    „Ich bleibe in eurer Nähe!" Der Vario hatte diese wenigen Worte kaum an Simudden gefunkt - und noch dazu mit feinst gebündeltem Richtstrahl -, da setzten auch schon die Aktivitäten ein.
    Der Kampfroboter, der zur Bewachung Simuddens abgestellt war, hob den Flibustier hoch und verschwand mit ihm in Richtung des Energietunnels. Gleichzeitig schossen von allen Seiten andere Kegelroboter auf das Beiboot zu, in dessen Ortungsschutz sich der Vario befand.
    Aber schon im nächsten Augenbligk bot es ihm keinen Schutz mehr, denn es startete. Und mit ihm alle anderen Schiffe. Der Vario hatte den Beibooten folgen können, aber das wäre den Orbitern nicht verborgen geblieben. Noch war er nicht geortet worden, sondern man hatte nur seinen Funkrichtstrahl angepeilt.
    Der Vario wechselte seinen Standort in Richtung der Energiekuppel. Doch schon eine oberflächliche Ortung zeigte, daß der Zugang zum OrbiterStützpunkt zu gut abgesichert war, und der starke Energieschirm der Kuppelstation war für ihn undurchdringlich.
    Ihm blieb nur noch ein Fluchtweg in die andere Richtung.
    Der Vario fand eine Lücke in dem sich allmahlich schließenden Ring, den die Kampfroboter mit den durch starke Schutzsehirme geschützten Orbitern bildeten, und versuchte mit Höchstgeschwindigkeit, durch diese zu entkommen. Immerhin erlaubten ihm seine wirbelnden Teleskopbeine eine Geschwindigkeit von rund 100 Stundenkilometern. Aber offenbar war das nicht schnell genug, oder er geriet zu nahe an einen Orbiter heran, so daß dieser ihn ausmachen konnte. Der Orbiter eröffnete das Feuer. Dem Vario folgte eine Feuersehlange aus sonnenheißen Thermostrahlen und fuhr sengend an ihm vorbei. Zum Glück hatte der Orbiter sein Ziel nicht genau erfaßt und ersparte es dem Vario, seinen selbstgebauten Schutzschirmgenerator einzuschalten. Denn damit wäre er von jedem Kampfroboter im Umkreis von einigen hundert Metern leicht zu orten gewesen.
    Die Bodenunebenheiten als Dekkung ausnutzend, raste der Vario weiter, tiefer in die bizarre Landschaft aus Fels und gefrorenem Sauerstoff hinein. Als eine tiefe Felsspalte seinen Weg kreuzte, sprang er in diese hinein und kletterte behende, seine Teleskopextremitäten als seitliche Stützen verwendend, in die Tiefe. Erst als er einen genügend großen Abstand zur Oberfläche hinter sich gebracht zu haben glaubte, setzte er seine Flucht in horizontaler Richtung fort.
    Aber seine Verfolger ließen nicht locker. Hinter dem Vario kam es in dem Felsspalt plötzlich

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