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0956 - Die Todeszone

0956 - Die Todeszone

Titel: 0956 - Die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Rettungsaktion in die Wege. Da sie sich in Küstennähe befanden, hatten die Mexikaner die Suche nach Raoul unterstützt und schließlich allein weitergeführt. Mit etwas Glück konnten sie mit ihren Hubschraubern und wendigen Schiffe gleich nach Felipe Ausschau halten.
    Der Kapitän wollte seinem Ersten Offizier weitere Anweisungen geben, doch er sah, dass Matti noch etwas auf dem Herzen hatte.
    »Ist noch etwas?«
    »Nein, Sir«, druckste der junge Filipino rum, »Es ist nur so, dass…«
    »Raus damit!«, befahl Smitherstone schärfer als beabsichtigt. Matti zuckte zusammen und murmelte mit gesenktem Blick: »Die Männer werden unruhig, Sir. Sie wissen ja, wie sie sind. Abergläubisch, leicht zu beeinflussen. Sie glauben, dass wir einen Fluch an Bord haben.«
    »Einen was?«
    Als erfahrener Seemann kannte der Kapitän natürlich all die Mythen und Legenden, die sich um die Seefahrt rankten. Aber William S. Smitherstone war ein sehr rational denkender Mensch und reagierte auf jede Form von Seemannsgarn, wenn es nicht der reinen Unterhaltung diente, äußerst allergisch.
    »Einen Fluch, Sir. Sie glauben, wir hätten in Providence etwas an Bord geholt. Etwas Böses.«
    »Das ist doch Unsinn!«
    »Mag sein, Sir. Aber viele schwören darauf, in der Nacht seltsame Geräusche gehört zu haben. Im Maschinenraum, und zwar schon, bevor wir Raoul verloren haben.«
    »Geräusche?« Plötzlich war Kapitän William S. Smitherstone ganz Ohr. »Was denn für Geräusche?«
    ***
    Sie hatten bis zum Morgengrauen diskutiert und dann einen Entschluss gefasst. Die Agenturmeldung hatte schließlich auch Nicole davon überzeugt, dass sie sich unverzüglich selbst ein Bild von der Situation in Kolumbien machen mussten. Der angebliche Reaktorunfall roch zu sehr nach einem verzweifelten Versuch, allzu Neugierige dem Krisengebiet fernzuhalten.
    Blieb die Frage, was sie mit den Dorfbewohnern machen sollten. Natürlich hätte einer von ihnen zum Schutz der Freunde im Château bleiben können, doch ohne große Diskussion entschieden sie sich dagegen. Nach ihrer monatelangen Trennung verspürten beide das dringende Bedürfnis, sich dieser unbekannten Bedrohung gemeinsam zu stellen. Außerdem hatte es sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass die Dämonenjäger ihre wahre Stärke erst im Team zeigten. Und sie ahnten, dass sie in Kolumbien ihr ganzes Potenzial brauchen würden.
    Abgesehen davon rechnete niemand mit einem schnellen Folgeangriff der Shi-Rin. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme, dass Zamorra und Nicole ihre Gäste noch eine Weile beherbergen wollten. Im Notfall bot die weißmagische Abschirmung des Châteaus den größtmöglichen Schutz gegen alle nur denkbaren schwarzmagischen Attacken. Das eigentliche Problem bestand darin, dass die Dorfbewohner langsam unruhig wurden, und sich nach ihren eigenen Häusern und Wohnungen sehnten.
    »Es ist ja rührend, dass ihr uns so bemuttert. Aber meint ihr nicht, dass ihr ein wenig übervorsichtig seid?«, fragte Malteser-Joe skeptisch, nachdem die Dämonenjäger die Situation beim Frühstück erklärt hatten.
    Gerard Fronton hatte die Schrecken des vergangenen Tages offenbar bestens verdaut und war längst wieder zur Höchstform aufgelaufen. Die halbe Nacht hatte, er die Kinder und manchen Erwachsenen mit Anekdoten aus der Fremdenlegion unterhalten und dabei immer wieder betont, dass er all die fantastischen Abenteuer, die er da mit großem Ernst zusammenfabulierte, tatsächlich höchstpersönlich erlebt hatte. Etwas, woran offenbar nicht nur Zamorra so seine Zweifel hatte.
    Doch jetzt wollte er wie die meisten anderen nur noch nach Hause. »Und wenn sich wirklich noch eins dieser Tentakelviecher hierher traut, brenne ich ihm was mit meiner alten Schrotflinte auf den Pelz«, erklärte er grimmig.
    »Das würde bei so einer Höllenkreatur auch wahnsinnig viel nützen«, erwiderte Zamorra. »Ich kann euch ja verstehen, aber da draußen ist es noch nicht sicher genug. Bleibt einfach ein bisschen hier und genießt unsere Gastfreundschaft. Wer arbeiten muss, sollte ein paar Tage Urlaub nehmen oder zur Not krankfeiern. Nicole und ich sind so schnell wie möglich zurück, und dann sehen wir weiter.«
    »So wird's gemacht, Chef«, erklärte Madame Claire und hieb zur Bekräftigung so heftig auf den Tisch, dass alle verschreckt zusammenzuckten. »Und wer bis dahin ausbüxen will, bekommt es mit mir zu tun!«
    Zamorra unterdrückte mit Mühe ein Grinsen. Vermutlich würde nicht einmal ein so

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