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0958 - Der Keller

0958 - Der Keller

Titel: 0958 - Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem monströsen Körper. Ein Schleimwesen, wie es sich hier unten hatte bilden können, weil gewisse Dinge zusammenkamen und sich kein Mensch um die Entsorgung der Gifte gekümmert hatte.
    Ein Ghoul, in dessen Schleimkörper die Toten steckten. Die Skelette, die ich kannte, bewegten sich dort wie in einer Nährlösung und fühlten sich verdammt wohl.
    Ich dachte an die Verschwundenen, die Harry hatte suchen sollen. Jetzt wußte ich, wo sie waren. Dieser Schleimberg hatte sie geholt und sie mit seiner Kraft versehen. Deshalb die dünne Haut über den Knochen. Sie waren seine Diener. Sie waren tot, aber er hatte sie lebendig gemacht, eben auf seine dämonische Art und Weise.
    Ich dachte nur noch daran, diesen Unhold zu vernichten, und die Flasche fiel mir wieder ein.
    Feuer gegen den Ghoul.
    Das war zu schaffen.
    Vor Jahren hatten wir schon einen Waggon mit Ghouls brennend auf die Reise geschickt, ähnliches mußte auch hier gelingen.
    Ich wich zurück, als sich sein Körper immer höher aus dieser anderen Masse hervordrückte. Es war ein taktischer Rückzug, den dieses Wesen nicht begriff. Es bestand nur aus Schleim, hatte einen unförmigen Körper, fast vergleichbar mit dem eines Riesen. In dem weit aufgerissenen Maul blitzten die nagelähnlichen Zähne.
    Innerhalb der Schleimmasse bewegten sich seine Skelette, die er freilassen konnte, um an weitere Opfer zu gelangen.
    Nicht mehr, nicht, wenn es nach mir ging. Dem wollte ich einen Riegel davorsetzen.
    Das Benzin gluckerte aus der Öffnung und in mein Hemd hinein, das ich mir vom Körper gerissen hatte. Soviel Zeit war noch vorhanden, denn der mächtige Ghoulkoloß stieg nur allmählich aus seinem Container hervor. Was ich vorhatte, war verdammt risikoreich, aber es gab einfach keine andere Möglichkeit.
    Der mächtige Ghoul stand für einen Moment senkrecht in seinem Container, dann aber beugte er sich vor, um ihn wie eine mächtige Welle, die alles in der Nähe überschwemmte, zu verlassen.
    Auf den Zeitpunkt hatte ich gewartet.
    Mein Feuerzeug flammte auf. An einer bestimmten Ecke, die nicht mit Benzin getränkt war, zündete ich mein Hemd an. Es fing kein Feuer, es glühte mehr, aber das reichte aus, denn dieses Glühen breitete sich aus und erfaßte die Stelle, die mit dem Benzin getränkt war.
    Plötzlich schoß die Flamme mit einem puffenden Geräusch in die Höhe.
    Das Hemd brannte lichterloh unter dem fallenden Riesenghoul, was mir aber nicht reichte, denn ich packte die Flasche mit dem Benzin und wuchtete sie dorthin, wo mein Hemd loderte.
    Ich hatte sie flach geworfen. Unterwegs schon spritzte die Flüssigkeit aus der Öffnung, und die Tropfen fielen in das Feuer hinein, das neue Nahrung bekam, abermals aufflammte, was aber nichts gegen die folgende Explosion war. Eine grelle, rotweiße Lohe schoß der fallenden Gestalt entgegen, um sie zu umfassen wie ein gewaltiger Mantel. Eine riesige Zange aus Feuer, ein kochendheißer Höllenhauch, der radikal in den Ghoulkoloß hineindrang und ihn nicht nur von außen, sondern auch von innen ausbrannte.
    Das Schleimwesen war zu einer gewaltigen Fackel geworden. Und was sich an mordenden und lebenden Skeletten in ihm befand, bekam ebenfalls die Kraft des Feuers zu spüren und loderte mit.
    Der Ghoul brannte und verbrannte. Er kochte im Innern, die Hitze zerriß ihn und glühende Schleimklumpen rasten in alle Richtungen.
    Ich mußte den Kopf einziehen, um nicht getroffen zu werden. Ich dachte aber auch an meinen Freund Harry, der soeben dem Erstickungstod entgangen war.
    »John, ich bin okay!« hörte ich ihn keuchen. Tatsächlich hatte er sich befreien können und diese kristalline Masse einfach abgeschlagen.
    Er taumelte von mir weg. Beide keuchten wir, die Luft war kaum zu atmen.
    Hinter uns stand der Ghoul als riesige Fackel, und die roten, innen beinahe schon schwarzen Flammen sandten einen Gestank aus, der kaum zu beschreiben war, dem wir aber entwischen mußten.
    Wir rannten weg. Wir schaufelten Kisten und Kartons aus dem Weg oder sprangen über sie hinweg. Das Feuer würde sich ausbreiten. Es konnte zu einer Katastrophe in diesem verdammten Keller kommen, an der die Umwelt lange zu knacken hatte, aber diese Möglichkeit war noch immer besser, als den Ghoul weiterhin existieren zu lassen.
    Die ungefähre Richtung war uns bekannt, und wir fanden auch Vicky Meininger.
    Ich packte sie, denn sie war durch ihre Verletzung kaum in der Lage, von allein zu laufen. Ich schleppte sie mit. Hinter uns explodierte etwas,

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