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0958 - Der Keller

0958 - Der Keller

Titel: 0958 - Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Unbekannten sah so bleich aus. Sie sprach von dem fürchterlichen Monster und von den Schmerzen in ihrem rechten Oberschenkel.
    »Das ist vorbei, Frau…«
    »Vicky Meininger heiße ich.«
    »Okay, Vicky, ich bin John.«
    »Ist es vorbei?«
    »Für Sie schon.«
    »Sie haben es vernichtet?«
    »Ja.«
    »Und jetzt?«
    »Werden wir Sie nach oben bringen, und wir werden dafür sorgen, daß Sie so schnell wie möglich einen Arzt bekommen.«
    »Ja«, flüsterte sie, »ja, einen Arzt. Aber Sie glauben mir nicht. Es war dieses Monster. Die Polizei hat Gisela Behle nicht geglaubt. Sie haben sogar gelacht.«
    »Dann kennen Sie die Frau?«
    »Ja, ich habe sie sprechen gehört. Es war schlimm, John, sehr schlimm. Ich habe ihr geglaubt, und Tom hat es auch getan.« Sie stieß einen Schrei aus. »Verflixt, Tom! Mein Gott, was ist mit ihm?«
    »Wer ist Tom?« fragte ich, obwohl ich schon wußte, wen sie damit gemeint hatte.
    »Der, der Fotograf. Er ist oben geblieben. Haben Sie ihn nicht gesehen, John?«
    Ich zögerte mit der Antwort. Dann senkte ich den Blick und sagte leise: »Ja, ich habe ihn gesehen.«
    »Was hat er gesagt? Warum ist er nicht mit Ihnen nach unten gekommen? Reden Sie doch!«
    Verflucht, was sollte ich sagen? Die Wahrheit. Daß Tom nicht mehr gehen konnte? »Er ist nicht in der Lage, in den Keller zu kommen, Vicky. Aber wir haben ihn gesehen.«
    Sie schaute mich an. Ihre Augen, vorhin noch ausdruckslos, bekamen wieder einen gewissen Glanz, aber auch das Wissen spiegelte sich darin wider. Durch die Nase atmete sie ein. Dabei suchte sie nach Worten. »Er konnte nicht kommen?«
    Ich nickte.
    »Er kann, er kann - er wird nie mehr kommen?«
    »Leider.«
    Vicky Meininger schrie nicht. Sie reagierte anders, denn sie fing plötzlich an zu weinen. Es war ein tiefes, ein echtes Schluchzen, und es zeigte viel von ihrer Trauer, die sie umfing. Ihr Körper zuckte dabei, sie ballte die Hände zu Fäusten und hatte ihre Lage vergessen. Ich kam mir so überflüssig vor und wußte auch nicht, wie ich sie noch trösten sollte.
    Worte waren hier fehl am Platze.
    »Sie haben überlebt, Vicky, seien Sie froh. Und werden auch weiterhin leben.«
    Eine Antwort bekam ich nicht, aber ich machte mir Sorgen um Harry Stahl. Er hatte sich nur in der Umgebung umschauen wollen. Als ich mich drehte, da schaute ich in die Dunkelheit. Eigentlich hätte ich Harry sehen müssen, zumindest der Schein seiner Lampe, der die Dunkelheit zerriß.
    Auch er war nicht da.
    »Können Sie mit einer Waffe umgehen?« fragte ich Vicky.
    »Wie bitte?«
    »Können Sie schießen?«
    »Ja, warum?«
    »Dann werde ich Ihnen meine Beretta überlassen.«
    »Warum? Und Sie?«
    »Ich muß nach meinem Kollegen schauen, der verschwunden ist. Das war nicht abgemacht. Er hatte sich nur einen Eindruck verschaffen wollen. Ich sehe auch kein Licht…«
    »Glauben Sie, daß es noch andere Monster gibt?«
    »Davon müssen wir ausgehen.« Ich holte die Beretta hervor. Die Funktion brauchte ich ihr nicht zu erklären, denn ich erfuhr, daß Vicky mal in einem Schützenverein gewesen war.
    »Das ist gut. Wenn Sie ein Monstrum sehen, dann schießen Sie. Die Waffe ist mit besonderen Kugeln geladen, Sie werden es damit vernichten können. Okay?«
    »Ich verstehe es, John!«
    »Gut!«
    Meine Beretta hielt sie mit beiden Händen fest. Und sie schaffte es auch, sich aufzurichten, wobei sie auf meine Unterstützung verzichtete. Sie wollte sitzenbleiben.
    Die Lampe wollte ich behalten. Mein Kreuz hatte ich auch abgegeben.
    Also war ich waffenlos, und dementsprechend fühlte ich mich auch, als ich mich auf die Suche nach Harry Stahl machte…
    ***
    In Harrys Innern tobte zwar keine Hölle, aber er fühlte sich besser, seit dieses knöcherne Wesen vernichtet worden war. Bewaffnet mit dem Kreuz, einer eigenen Pistole und der Lampe machte er sich auf den Weg, um den Keller zu durchsuchen.
    Er hatte die Kartons und Kisten gesehen, die mitten im Keller standen und so etwas wie eine Trennung oder Mauer bildeten. Die Frau hatten sie am Anfang dieser Reihe gefunden. Harry entdeckte, daß sie tiefer war als angenommen, die hier stehenden Behälter bildeten ein regelrechtes Labyrinth.
    Längs und quer. Mal Gassen bildend, mal regelrechte Sackgassen, es war alles vorhanden, um sich in diesem Irrgarten verlaufen zu können.
    Harry verließ sich auf seine Lampe. Sie wies ihm den Weg durch die fettige Finsternis. Jeder Karton, jede Kiste war für ihn ein potentieller Feind. Er hatte den Eindruck, als

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