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0958 - Der Keller

0958 - Der Keller

Titel: 0958 - Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchte weiter. Von Harry hatte sich keine Spur gefunden. Zudem war ich in einem Labyrinth aus Gängen gelandet, aus dem es schwer war, den Rückweg zu finden.
    Etwas aber störte mich.
    Es war ein bestimmter Geruch, der mir entgegenwehte. Ihn kannte ich, denn der Gestank von altem Fleisch, von Fäulnis und Moder, der typische Ghoulgeruch.
    Also doch.
    Ich rief Harrys Namen.
    Meine Stimme hallte durch diese künstlichen Gänge. Sie wehte über das Labyrinth hinweg, aber ich bekam keine Antwort, und mir wurde auch kein Zeichen mit der Lampe gegeben.
    Trotzdem machte ich weiter. Die Flasche schleppte ich mit. Keine Beretta, kein Kreuz, nur die Flasche, deren Inhalt ich anzünden konnte. Ich kam mir vor wie ein Mensch, der mit einer Lanze gegen Gegner kämpft, die mit einer MPi bewaffnet waren.
    Aber ich hatte Glück, denn der Gestank ließ nicht nach. Er nahm an Intensität zu, und wenn mich nicht alles täuschte, dann hörte ich auch klatschende Geräusche.
    Mit einem Fußtritt räumte ich mehrere Gegenstände zur Seite. Ich brach mir jetzt meine Bahn, der feine Strahl meiner kleinen Leuchte tanzte wie ein Speer durch diese finstere Welt, und dann brauchte ich nur drei Schritte zu gehen, um das Ziel zu erreichen.
    Da sah ich auch das Licht.
    Die Lampe lag auf dem Boden. Sie schickte ihren Strahl nach vorn, hinein ins Leere und zugleich gegen die hohe Wand eines Containers, aus dem ich die schmatzenden Laute vernahm und auch die Spritzer sah, die in die Luft flogen.
    Mit der rechten Hand strahlte ich gegen die Seite des Containers, denn dort hatte sich etwas bewegt.
    Harry lag auf dem Boden.
    Eine Welle aus Schleim umgab ihn, aber ich sah auch den Knöchernen, der auf meinen Freund zusprang. Normalerweise hätte sich Harry wehren müssen, aber der verdammte Schleim war wie ein dichtes Netz und hielt seinen gesamten Körper umfaßt. Er mußte ihm auch die Luft nehmen, und Harry stand dicht vor dem Ersticken. Keine Waffe.
    Und das Monstrum sprang.
    Aber auch ich setzte mich in Bewegung. Bevor das Monstrum auf Harry zu liegen kam, krachte ich mit ihm zusammen. Ich spürte die Knochen, sah den Schädel, der dicht vor mir erschien und nach mir beißen wollte, aber mein Ellbogen war schneller. Dabei riß ich den Arm hoch, und die Kante des Ellbogens traf das knochige Kinn mit einer derartigen Wucht, daß dem Knöchernen der Schädel aufgerissen wurde. Mit einem Tritt brach ich ihm noch die Rippen. Er fiel auseinander. Ich drehte mich blitzschnell um, sah keinen weiteren in der Nähe, konnte mich aber auch nicht um den Inhalt des Containers kümmern, denn Harry Stahl war jetzt wichtiger.
    Er bewegte sich. Er war noch nicht tot. Ich hatte seine Lampe genommen und leuchtete ihn an. Unter der dünnen Schleimschicht wurde sein Gesicht sichtbar, und es zeigte einen unheimlichen, entsetzten Ausdruck. Todesangst hielt ihn erfaßt, und ich fing an, mit den bloßen Händen den Schleim von seinem Gesicht wegzuschaufeln. Ich wußte nicht, in was ich da faßte, der Gestank wehte einfach an meinem Gesicht vorbei, aber ich bekam tatsächlich eine Lücke genau dort, wo sich der Mund meines Freundes befand.
    Er holte tief Luft.
    Es hörte sich schrecklich an. Die Gier nach Sauerstoff ließ Harry röcheln.
    Noch hatte ich nicht gewonnen, denn der dünne Schleim wollte die Lücke wieder schließen. Von allen Seiten her bewegte er sich auf Harrys Mund zu.
    Ich machte weiter.
    Ich mußte schneller sein, dann zerrte ich Harry auf die Beine, wobei sich der Schleim nicht löste. Aber der Mund blieb frei. Ich schrie Harry an.
    »Das Kreuz! Wo ist das Kreuz!«
    »Tasche!« gurgelte er.
    Ich faßte hinein und hatte Glück, daß ich meinen Talisman schon beim ersten Zupacken zwischen die Finger bekam.
    Einen Augenblick später hatte das Kreuz Kontakt mit dem Schleim bekommen, und es geschah das, was ich kannte, wenn ich gegen einen Ghoul kämpfte. Die weiche Masse bekam die andere Kraft zu spüren.
    Plötzlich verlor sie ihre Weichheit, zog sich zusammen und trocknete aus, wobei sie eine kristalline Masse bildete, die Harry wie ein Pelz umgab. Wo sich sein Mund befand, war sie nicht vorhanden.
    »Behalte das Kreuz«, sagte ich und drehte mich um.
    Ich wollte auf die Kiste klettern und in den Container schauen. Es war nicht mehr nötig, denn der schreckliche Inhalt schob sich in die Höhe. Da ich die Lampe festhielt, konnte ich ihn genau erkennen und hatte das Gefühl, einen Schlag versetzt zu bekommen.
    Aus dem Container stieg ein riesiger Ghoul mit

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