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0959 - Asmodis’ Hölle

0959 - Asmodis’ Hölle

Titel: 0959 - Asmodis’ Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Govi mit sanfter Stimme. »Ah, dort vorne kommt es ja schon angefahren. Ich glaube, wir haben die exakt richtige Geschwindigkeit gewählt, um genau richtig zum Rendezvous zu kommen.«
    Der Leichenfahrer schaute in die Richtung, in die die Govi deutete. Zuerst sah er nur ein leichtes Flimmern über dem Wasser, so, als entstehe dort eine Fata Morgana. Das Flimmern hatte die ungefähre Größe einer Luxusjacht und hielt rasch auf sie zu. Je näher es kam, desto deutlicher wurden die Konturen, die Malamocco innerhalb des Flimmerns zu erkenne glaubte.
    Das Geisterschiff!
    Napoléon Malamocco zitterte nun am ganzen Körper. Er kurbelte verzweifelt am Steuerrad, um das blaue Boot aus dem Kollisionskurs zu bringen. Doch es wich keinen Millimeter von der eingeschlagenen Richtung ab. Malamocco bekreuzigte sich ein paar Mal und begann zu beten.
    »Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name…«
    Eugenia Govi lachte gellend, während der Leichenfahrer auf die Knie sank und die Schreie der Trauergäste in ein schrilles, anhaltendes Stakkato übergingen.
    Dann erfolgte der Kontakt!
    Beim Eintauchen in das Flimmern plagte Malamocco für einen ewigkeitslangen Moment das Gefühl, er würde Millionen Mal in seine Atome zerlegt und falsch wieder zusammengesetzt. Als er wieder klar sah, ragte direkt vor ihm die hölzerne, von Algen und Muscheln überzogene Seitenwand des Geisterseglers auf. Seine Augen wanderten nach oben. Panik und kreatürliche Angst füllten sie nun aus. Malamocco sah grausame Gesichter, blitzende Säbel und Enterbeile.
    Laut brüllend sprangen die Piraten auf das Totenboot, schlugen Malamocco nieder und verwandelten die Glaskabine in einen Scherbenhaufen. Dann griffen sie sich die kreischenden Trauergäste und fielen an Ort und Stelle über zwei Frauen her, während die anderen an Bord verschleppt wurden.
    »Willst du heute nicht wieder mitmachen?«, rief der Pirat, der eine Frau mit seinem Körper auf dem Boden festnagelte, in Richtung Eugenia Govis.
    Die lachte schallend. »Nein, heute nicht. Ihr habt auch so euren Spaß, wie ich das sehe.«
    Übergangslos verschwand sie und materialisierte auf dem Achterkastell direkt neben Vitale Michiel. Der Käpt'n grinste sie breit an.
    »Da bist du ja wieder, meine Rote Hexe. Willkommen an Bord. Merkst du, wie wir ständig stärker und materieller werden, auch wenn wir die ganze Lebensenergie, die du da anschleppst, nicht auf einmal verarbeiten können? Nicht mehr lange und wir sind wieder Teil der normalen Welt. Doch bevor wir uns um unsere neuen Opfer kümmern, wollen wir zuerst den Kerl jagen, den wir eher zufällig aufgegabelt haben und der sich bisher verbissen gegen uns wehrt.«
    »Was ist das für ein Kerl?«
    »Ein Mann.«
    »Wo ist er? Ich will ihn sehen.«
    »Wie passend! Kuckuck!«
    ***
    Ermanno di Conti war keiner, der einfach so aufgab. Sein rechtes Bein zuckte nach oben. Es traf einen Piraten dorthin, wohin es zumindest einem Menschenmann am wehesten tat. So kraftvoll war der Tritt, dass der Untote meterweit über das Deck taumelte, gegen die Reling knallte und über Bord ging.
    Di Conti machte weiter. Er zog dem neben ihm Stehenden die Beine weg. Während der blitzartig umfiel, sich an einem anderen Piraten festhielt und diesen mitriss, kam der Venezianer mit gekonntem Schwung blitzartig auf die Beine, teilte noch ein paar rasche Schläge nach links und rechts aus und war plötzlich frei. Drei weite Sätze brachten ihn aus dem Bereich des Piratenpulks.
    Di Conti hatte einige Augenblicke Gelegenheit, sich zu orientieren und wenigstens einen kleinen Überblick zu gewinnen. Flink huschten seine Augen über das Deck, schienen überall gleichzeitig zu sein. In den Rahen baumelten sechs tote Körper, vier Männer und zwei Frauen. Die Piraten hatten sie aufgeknüpft. Auf dem Vorderdeck lag eine verkrümmte, übel verstümmelte Leiche, die nur noch den halben Kopf besaß. Der ältere, vollbärtige Mann, den sie an den Besanmast gebunden hatten, schien noch zu leben. Er blutete aus zahlreichen Wunden, verfolgte das Geschehen aber aus blutunterlaufenen Augen.
    Die Geisterpiraten hatten sich wieder gefangen und stürmten johlend auf di Conti zu. Er tauchte unter einem Machetenhieb hinweg und rammte dem Schläger den Kopf unters Kinn. Gurgelnd flog er zurück und knallte gegen den Gefangenen am Besanmast. Der schrie gequält auf. Schon senste der Venezianer mit Kung-Fu-Tritten einem anderen die Beine weg, während er einem schräg von oben ankommenden

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