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096 - Der grüne Leichnam

096 - Der grüne Leichnam

Titel: 096 - Der grüne Leichnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wurzeln entwickelten. Ein Nebeneffekt war, daß aus den Körpern der Opfer verschiedenfarbige Blüten wuchsen.
    Nie würde ich den Anblick vergessen, der sich uns geboten. hatte, als wir in Hekates Tempel im Himalaja eingedrungen waren.
    Abi Flindt trat ins Zimmer. „Tut mir leid, daß ich den Untoten entkommen ließ, aber er überraschte mich. Er sprang plötzlich durch das Fenster, packte mich und schlug mich nieder."
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Abi", sagte ich müde. „Sieh dir mal Muriel Baine an!"
    Er warf der Bewußtlosen einen interessierten Blick zu. Eine wohlgeformte Brust ragte vorwitzig hervor.
    „Hat einen hübschen Busen." Abi grinste.
    „Interessiere dich nicht für ihre Reize!" brummte ich. „Der Bauch ist interessant."
    „Aus ihrem Nabel wächst ja eine Schneerose!"
    „Das ist Hekates Werk", sagte ich grimmig. „Sie verwendet Muriel Baine als Wirtskörper für ihre Alraunenwurzeln. Abi, du mußt sofort Mansfield anrufen. Er soll alle Mitglieder der Magischen Bruderschaft warnen. Sie sollen sich alle am Nachmittag im Tempel treffen. Möglicherweise wurden auch einige andere Mitglieder von Hekate behandelt."
    Abi verließ das Zimmer.
    „Was machen wir mit Muriel, Coco?"
    „Wir schneiden ihr die Alraunenwurzel heraus. Vielleicht können wir sie noch retten."
    „Sinnlos", sagte ich. „Wenn wir die Alraunenwurzel entfernen, wird sie sterben."
    „Nicht, wenn ein Arzt die Operation durchführt."
    „Ich bin eher dafür, daß wir Muriel in Ruhe lassen. Sie soll uns zu Hekates Versteck führen."
    „Das ist zu riskant", meinte Coco abweisend.
    „Es ist überhaupt kein Risiko. Wir dürfen sie nur nicht aus den Augen verlieren. Es besteht wohl kein Zweifel, daß Hekate dahintersteckt."
    „Wohl nicht. Trotzdem bin ich dagegen."
    „Dann sage mir eine andere Methode, wie wir an Hekate herankommen können. Aus Muriel bekommst du kein Wort heraus. Sie stirbt eher, bevor sie etwas sagt. Und ich bin gar nicht sicher, ob sie überhaupt etwas weiß."
    Muriel bewegte sich leicht. Coco hatte den magischen Bann aufgehoben, der sie bewußtlos gemacht hatte.
    „Ich habe Mansfield verständigt", sagte Abi.
    Ich nickte. Muriel schlug die Augen auf und blickte sich um.
    „Wer sind Sie?" fragte sie und setzte sich auf; dabei schob sie das zerrissene Kleid über ihren Bauch, um die Blume zu verdecken.
    Ich stellte Coco, Abi und mich vor.
    „Sie haben meinen toten Mann entführt!" kreischte sie, als sie den leeren Sarg sah.
    Ich glaubte schon, daß sie wieder auf mich losgehen würde, doch sie beherrschte sich.
    „Wir müssen mit Ihnen sprechen, Mrs. Baine", sagte ich.
    „Verlassen Sie augenblicklich mein Haus, Mr. Hunter!" brüllte sie mich an. „Augenblicklich!"
    Ich zögerte und hob die Schultern. „Wie Sie wünschen, Mrs. Baine. Kommt! Wir gehen."
    Grußlos verließen wir das Haus.
    „Ich bin noch immer dagegen, daß…"
    Ungeduldig winkte ich ab. „Wir beobachten das Haus. Sobald sie es verläßt, folgen wir ihr. Wir müssen aber auch die Rückseite im Auge behalten. Das besorgst du am besten, Abi."
    Wir hatten das Gartentor erreicht. Ich wandte den Kopf um. In diesem Augenblick verließ Muriel Baine das Haus. Sie hatte sich ein Kopftuch umgebunden und trug einen Ledermantel und kniehohe Stiefel. Sie achtete nicht auf uns. Geschwind ging sie an. der Hausfront entlang und bog um die Ecke.
    Ich lief los. Keuchend erreichte ich das Haus und blieb stehen.
    Muriel war verschwunden. Im Gartenzaun klaffte ein großes Loch. Sie hatte einfach das feinmaschige Drahtnetz mit einer Schere durchschnitten. Deutlich waren ihre Fußspuren im weichen Boden zu sehen. Es bereitete mir keine Mühe, ihnen zu folgen. Doch nach etwa hundert Metern hörten die Spuren auf. Dafür waren jetzt die Abdrücke eines Wagens zu sehen. Irgend jemand hatte hinter dem Haus auf Muriel gewartet.
    Wütend ballte ich die Hände und wich Cocos vorwurfsvollem Blick aus.
    Wieder einmal, wie schon so oft, hatte ich meinen Gegner unterschätzt. Ich hatte nicht erwartet, daß Muriel sofort das Haus verlassen würde. Es war ein Fehler gewesen, sie allein zu lassen. Zuerst hätten die notwendigen Vorbereitungen zu einer Beobachtung getroffen werden müssen. Doch jetzt war es sinnlos, daß ich mir Vorwürfe machte.
    „Rufe nochmals Mansfield an, Abi! Ich fürchte, daß Muriel irgendein Mitglied der Magischen Bruderschaft besuchen wird. Er soll alle warnen. Sie sollen auf keinen Fall Muriel empfangen."
    Abi ging ins Haus, während

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