096 - Dr. Satanas Killer-Computer
man nicht direkt verfolgen konnte. Nur an der schnellen Reihenfolge, in der
die Lämpchen auf dem Schalttisch aufblitzten und wieder erloschen, erkannte
man, daß etwas Bestimmtes ablief.
Dr. Satanas’
Gesicht glühte. „Ich will euch etwas demonstrieren“, sagte er leise. „Ihr seid
Wissenschaftler, beide, nicht wahr?“ Er wartete erst gar keine Antwort ab. ,,Deshalb macht es mir besondere Freude, euch etwas zu
zeigen ... ah . . .“, unterbrach er sich, „da haben wir’s schon. Tank vierzehn!
Monique Chalon heißt das nette Kind. Schauspielerin
aus Paris. Seit drei Wochen wird sie vorbereitet. Das ist mehr als genug. Nur
schade, daß ihr Tank vierzehn nicht sehen könnt. Er steht zu weit hinten. Aber
ihr braucht nicht lange zu warten. Die Quarzlampen sind bereits ausgeschaltet,
der flüssige Stickstoff wird abgelassen. Vor einer Woche wurde das gleiche
Manöver schon mal durchgeführt. Aber da war es notwendig, um den Minicomputer
in ihr Hirn einzusetzen. Ihre Zellen, ihre Hormone, der gesamte organische und
nervliche Steuermechanismus wird nun nicht mehr vom Hirn geleitet und
aktiviert, sondern von einem Fremdkörper, der sich die Hirnströme zunutze
macht. Von einem Computer, der wiederum das Programm des Hauptcomputers
berücksichtigt, das ich gestaltet habe. Ah, da ist sie schon ..." Aus dem
Hintergrund rechts, wo die mit Menschenleibern gefüllten Tanks standen, näherte
sich eine nackte Schwarzhaarige. Ihre Bewegungen waren etwas unsicher, als
liefe sie auf Eiern.
Ursprünglich
mußte sie eine sehr gute Figur und festes Fleisch gehabt haben. Durch die
Behandlung mit Bestrahlungen und Chemikalien sah ihr Fleisch weich und puddingartig
aus. Es schwabbelte bei jedem Schritt, den sie machte, als wäre ihr Körper nur
noch eine einzige teigige Masse, so daß die Muskeln und Formen sich nach Bedarf
zurückbilden und wieder entwickeln konnten.
Die
Veränderte kam bis auf drei Schritte an die Schaltapparatur heran. Hamilton auf
der vorletzten und Smith auf der untersten Stufe vor dem Podest wurden Zeuge
eines gespenstischen und menschenunwürdigen Schauspiels.
Satanas
drückte einen Knopf. Monique Chalon begann sich im
Kreis zu drehen, warf die Arme hoch, stand auf Spitzen und drehte Pirouetten.
„Sie liebt es
zu tanzen. Sie kann stundenlang tanzen, ohne an etwas anderes zu denken“, sagte
Satanas rauh. „Sie würde immer nur tanzen und darüber essen und trinken
vergessen und körperlich zugrundegehen . Sie würde
sich zu Tode tanzen! Weil ich, weil der Computer in ihrem Hirn es so will.“
Satanas ließ
das Programm ablaufen, wie er es für richtig hielt. Mit einem anderen
Knopfdruck vermittelte er Monique Chalon das Bewußtsein , unter einem unstillbaren Durst zu leiden.
Die Französin
jammerte nach Wasser, und ein Roboter brachte es ihr. Monique Chalon trank wie eine Verdurstende. Bestimmte Zellgruppen
in ihrem Gehirn, wo das „Durstbewußtsein“ saß, wurden durch das von Satanas
ausgelöste Programm angeregt.
Monique Chalon konnte nicht genug bekommen. Wie eine Irrsinnige
leerte sie einen Eimer Wasser, der gebracht wurde, obwohl sie schon zwei Liter
getrunken hatte und kaum noch konnte!
Das Wasser
lief ihre Mundwinkel herab und tropfte auf Brüste und Schenkel. Sie schüttete
es wie eine Verzweifelte in sich hinein. Satanas saß da wie ein Teufel. Er
machte seinem Namen alle Ehre.
„Aufhören! So
hören Sie doch endlich auf damit!“ Auf Hamiltons Stirn perlte der Schweiß.
Nelson Smith stöhnte und wandte den Blick ab. Das konnte kein Mensch ertragen.
„Warum
unternehmt ihr denn nichts?“ brüllte Hamilton, als hätte er den Verstand
verloren, und seine Stimme hallte dröhnend durch die weite Fabrikhalle. Aber
weder die arbeitenden Roboter, sowohl die, die wie Maschinen aussahen, als auch
die, welche fertiggestellt waren und sich äußerlich in nichts von einem
Menschen unterschieden, reagierten auf diesen Aufschrei.
Auch die
Menschen drehten nicht mal die Köpfe. Sie standen an ihren hüft- hohen, breiten
Tischen und waren damit beschäftigt, weitere Roboter zu montieren. Sie taten,
als ginge sie das alles nichts an! Sie konnten nicht mehr anders reagieren. Sie
waren Programmierte!
Stöhnend
brach Monique Chalon zusammen. Hamilton ging neben
ihr in die Hocke. Die Französin wand sich vor Schmerzen. Ihr Bauch war
aufgebläht von dem vielen Wasser, das sie getrunken hatte.
Als das von
dem Computer programmierte Durstverlangen nicht mehr aufrechterhalten wurde,
bekam sie die ganzen
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