096 - Dr. Satanas Killer-Computer
Nebenwirkungen zu spüren. Sie krümmte sich vor Schmerzen und
preßte beide Hände gegen ihre Bauchdecke.
„Menschen
sind wie die Affen, genauso kann man sie steuern“, tönte die Stimme von dem
erhöhten, thronartigen Sessel vor dem Schaltpult. „Mit Affen haben die
Experimente begonnen. Bei Menschen hielt man sich dabei immer noch zurück. Man
hielt es für menschenunwürdig, einem denkenden Wesen einfach einen Draht ins
Hirn zu pflanzen und nach Bedarf Hunger- und Durstgefühle, Angst, Fröhlichkeit
und den Sexualtrieb zu wecken und solange aufrechtzuerhalten, nicht wie das
Hirn es will, sondern der manipulierte Computer! Warum eigentlich? Warum nur
bei Affen? Ist der Mensch etwas Besseres? Das ist die perfekte Beherrschung!
Alle Wünsche werden gestillt - durch einen Druck auf den Knopf!“
Das Haßgefühl
überschwemmte ihn wie eine Welle. Geoffrey Hamilton konnte nicht mehr an sich
halten.
Wie von einer
Peitsche getroffen, wirbelte er in die Höhe und sprang auf Satanas zu.
Dieser Mann
war eine Bestie in Menschengestalt!
Hamiltons
Hirn war völlig leer. Er ließ sich in diesen Sekunden ganz von seinen Gefühlen
treiben. Er mußte Satanas an die Kehle springen. Hier
wurden Menschen geknechtet und gefoltert auf eine Weise, die ihn erschreckte.
Die perfekte Diktatur wurde hier geprobt, ein Aufstand gegen das Leben, gegen
die persönliche Freiheit!
„Narr!“
Hamilton hörte nur dieses Wort. Dann traf ihn etwas wie ein elektrischer
Schlag. Es knisterte. Eine elektrische Entladung hüllte ihn sekundenlang ein. Er
sah die Funken sprühen und schrie.
Satanas saß
hinter einer unsichtbaren Wand die ihn schützte.
„Glaubst du,
so könntest du Hand an mich legen?“ dröhnte die Stimme des Teuflischen. „Für
wie einfältig hältst du mich, mit deinem armseligen Menschenhirn?“
Hörte er das
richtig? Hatte der andere wirklich von einem Menschenhirn gesprochen? Aber er -
Satanas - war doch selbst ein Mensch, oder nicht?
Hamilton lag
auf dem Boden und atmete schnell. Sein Blick klärte sich wieder.
Der
Wachroboter stapfte auf ihn zu. Nelson Smith tobte wie von Sinnen. In dem
Moment, als Hamilton sich entschlossen hatte, zum Angriff überzugehen, hatte er
dem Freund und Kollegen zu Hilfe eilen wollen, aus dem Augenblick heraus
erkennend, daß dies wahrscheinlich die einzige Möglichkeit war, diesem
Unheimlichen zu entkommen.
Aber der
Roboter war blitzschnell neben ihm gewesen.
Hamilton war
zehn Sekunden, lang wie benommen.
Dann sprang
er auf die Beine. Als er den stählernen Maschinenmenschen vor sich sah, wußte
er, daß es jetzt keinen Ausweg mehr gab. Satanas hatte ihnen das alles
vorgeführt, um ihre Phantasie anzuregen und ihre Angst anzustacheln.
So konnte
kein Mensch denken!
Hamilton war
nur von einem Gedanken erfüllt: nicht in die Arme des Roboters zu geraten und
sich nicht fangen zu lassen. Das hier war die Endstation.
Er dachte an
Flucht.
Aber was für
ein absurder Gedanke! Wohin fliehen in einem geschlossenen Behälter?
Das war ihm
in diesem Augenblick egal. Die Angst, als Versuchskaninchen in einem
Stickstofftank zu enden oder auf einem Experimentiertisch Drähte und Computer
eingesetzt zu bekommen, war größer als alles andere.
Tsss , machte es
da neben ihm, und eine lange Echsenzunge klatschte ihm klebrig ins Gesicht.
Hamilton
prallte zurück.
Er sah
Monique Chalon vor sich knien. Ihr Gesicht war
seltsam verzerrt, und sie hatte den Mund weit aufgerissen. Ihr aufgequollener Bauch
ragte wie ein Ballon von ihr ab. Sie mußte noch immer Schmerzen haben, doch
jetzt schrie sie nicht mehr.
Der Computer
in ihrem. Hirn wurde aufs neue programmiert.
Aber er
reagierte nicht mehr ganz „menschlich“.
Die fast
einen' halben Meter lange, schwarze und harte Zunge war so dick, daß sie gar
nicht mehr ihren Mund schließen konnte.
Grauen packte
ihn.
Hier wurden
ihm Bilder vorgegaukelt, die es nicht gab.
„Oh,
entschuldigen Sie!“ sagte die spöttische Stimme Dr. Satanas“. „Da habe ich den
falschen Knopf erwischt, und schon spielt der Computer verrückt. Ich wollte
doch ...“
Hamilton
hörte und sah nicht mehr hin, und es interessierte ihn herzlich wenig, was
Satanas eigentlich machen wollte. Der Wissenschaftler lief einfach los.
Er jagte an
Monique Chalon vorbei in den düsteren Hintergrund,
aus dem die Französin vorhin gekommen war. Hier standen zahllose Tanks. In
einigen lagen die nackten Leiber von Männern und Frauen, andere waren
leergepumpt, und die erloschenen
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