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0960 - Das UFO-Serum

Titel: 0960 - Das UFO-Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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menschlichen Besucher hinterließen. Kert war niemals über die Randzonen eines Schutzgebiets hinausgegangen und wußte daher gar nicht, was eine echte Wildnis ist.
    „Warum sagst du nichts?" beschwerte sich Leevina. „Du sitzt da herum wie ein Trauerkloß! Bist du nicht auch froh, daß wir geflohen sind? Hier ist es viel schöner als in der Station, das mußt du zugeben."
    „Ja", antwortete Kert lakonisch.
    „Komm weiter", forderte das Mädchen ärgerlich.
    Der Boden wurde trockener und stieg immer steiler an. Als sie auf eine Lichtung kamen, sahen sie graue Felswände aufragen. Sie waren erschrekkend hoch und schon ganz nahe. Hoch oben, in der Nähe eines aus den Felsen hervorbrechenden Wasserfalls, kreiste ein riesiges Flugwesen.
    „Da ist ein Weg!" rief Kert erleichtert und deutete auf eine breite, gerade Schneise, die bis an die Felsen heranzuführen schien. Ein schwerer Felsbrocken war dort zu Tal gerollt und hatte alles, was ihm im Weg stand, zerquetscht. Das konnte noch nicht lange her sein, denn die Flora hatte sich von diesem Ubel noch nicht wieder erholt. Dem Jungen waren die Umstände, die den angeblichen Weg hatten entstehen lassen, völlig gleichgültig.
    Wenn er nur wieder festen Boden unter den Füßen spürte, statt bei jedem Schritt im tiefen Moos zu versinken, war er bereit, alle anderen Unbequemlichkeiten schweigend zu ertragen.
    Leevina aber rührte sich nicht vom Fleck. Ihre fast durchscheinend dünnen Nasenflügel vibrierten regelrecht. Sie tastete nach Kerts Hand und zog ihn langsam mit sich, bis sie ein dichtes Büschel trichterförmig beieinanderstehender Farnblätter erreichten.
    „Duck dich!" befahl sie flüsternd. „Schnell!"
    Kert gehorchte, weil er es nicht anders gewöhnt war. Erst als er sich unter den glänzenden, sattgrünen Blättern zusammenkauerte, begann er, sich Gedanken über den Sinn des Versteckspiels zu machen.
    Er fragte Leevina danach.
    „Wenn du nur nicht so dumm wärst", seufzte sie. „Glaubst du denn, daß Alurus uns so einfach laufenläßt?
    Tch möchte wetten, daß er uns schon längst seine Androiden auf die Spur gesetzt hat. Diese Lichtung sieht so richtig nach einer Falle aus. Sieh doch, sie führt bis fast an die Felsen heran, und sehr breit ist sie auch. Alurus kann sich bestimmt denken, wohin wir gehen werden und daß wir hier vorbeikommen müssen. Er braucht nur seine Androiden dort in den Felsen zu postieren, wo wir sie nicht sehen können."
    Kert fand diese Uberlegungen sehr klug, und die Vorstellung, wie die Androiden bei den Felsen saßen und warteten, schwere Waffen in der Hand, bereit, die fliehenden Kinder auf der Stelle umzubringen, sobald sie ihrer ansichtig wurden, beeindruckte ihn so sehr, daß er sich kaum noch zu rühren wagte.
    Die Sonne sank und ließ die Felsen in finsterem Rot erglühen. Die Farnwedel standen wie pechschwarze Scherenschnitte davor. Kein Windhauch regte sich um diese Zeit, das ganze Land schien den Atem anzuhalten. Und noch immer rührte sich nichts um sie herum. Keine Spur von den Androiden oder Alurus selbst.
    Sie warteten regungslos unter den breiten Blättern. Aus dem triefend nassen Moos rann das Wasser in dicken Tropfen in ihre Schuhe, und auch von oben fiel es feucht, die Beine schliefen ihnen ein, und vom angestrengten Hinsehen brannten ihnen die Augen. Dennoch hielten sie aus, denn die Furcht vor den Androiden war stärker als der Drang nach Bewegung. Weder Kert noch Leevina zweifelten daran, daß man sie töten würde, wenn man sie fand. Waren sie nicht drauf und dran, das Geheimnis der Station zu verraten?
    Endlich erlosch das letzte rote Licht hoch oben an den Zinnen der Felswand, und es wurde stockfinster.
    Noch nie hatten sie eine solche Dunkelheit erlebt. Als sie zwischen den Farnwedeln hindurch zum Himmel aufsahen, erblickten sie ein paar armselige Lichtpunkte - das war der beeindrukkende Nachthimmel von Statischon. Es gab keinen Mond, der ihnen den Weg hätte beleuchten können. Und daran, auch eine Lampe mitzunehmen, hatte nicht einmal Leevina gedacht.
    „Jetzt können wir gehen", flüsterte das Mädchen.
    Kert Davort gab keine Antwort. Als Leevina nach der Hand des Jungen tastete, spürte sie, daß Kert zitterte.
    Sie hatte selbst Angst, aber die Erkenntnis, daß es ihrem Freund noch schlechter erging, gab ihr genug Kraft, um dies zu verbergen.
    „Sie können uns jetzt nicht sehen", behauptete sie leichthin. „Komm endlich."
    „Wir werden uns verirren", prophezeite Kert mit bebender

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