Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0960 - Das UFO-Serum

Titel: 0960 - Das UFO-Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu einer Drehung des Raumers an, wohl wissend, daß er sich selbst in eine Falle manövriert hatte, aus der es kein Entkommen gab - jedenfalls dann nicht, wenn Kiranzohn dabeistand und auf den nächsten Fehler lauerte. Der rote Fleck wanderte - da er nun einmal keine Bildstörung war - über das gesamte Rund des Panoramaschirms. Die Erschütterung Kiranzohns war so offensichtlich, daß Assakatin in Gedanken bereits die Landurlaube der nächsten Monate aus seinem Terminkalender strich und die Namen der Mädchen rekapitulierte, denen er schreiben mußte, damit sie nicht umsonst auf ihn warteten.
    „Mein Kompliment!" rief Kiranzohn im nächsten Augenblick. Der junge Springer dachte, er hätte sich verhört, aber der Kommandant fuhr fort: „Sie sind ein Naturtalent, Assakatini. Sie haben es auf den ersten Blick gesehen, nicht wahr? Es ist ja auch ganz offensichtlich. Das Drasirorische Spiegelreflexsyndrom! Auf einer Außenbordkamera sitzt ein Schmutzfleck, wahrscheinlich ein Staubkörnchen, und der von ihm ausgelöste elektromagnetische Reflex dringt bis in die Hauptsysteme vor. Da bleibt nichts anderes übrig, als das Ubel an der Wurzel zu fassen und den Schmutz zu beseitigen."
    „Ich habe noch nie etwas von diesem Spiegel-Dingsda gehört", stotterte Assakatin. „Der Fleck ..."
    „Bemerkenswert", wurde er von sei nem Kommandanten unterbrochen. „Ach, was sage ich, das ist genial!
    So etwas ohne Vorkenntnisse zu erkennen! Welchen Intelligenzquotienten haben Sie, Assakatin?"
    „Ich weiß nicht", gestand der Springer kläglich. „Ich würde nur gerne ..."
    Kiranzohn war nicht willens, ihm allzu lange zuzuhören.
    „Mein lieber Junge", sagte er herzlich, „ich verstehe Ihren Wunsch, und er ist Ihnen bereits erfüllt. Gehen Sie schon und vertiefen Sie Ihre intuitiven Kenntnisse durch einen tiefen Einblick in die Praxis. Nehmen Sie sich einen Raumanzug und suchen Sie nach der Kamera, die uns diesen dummen Fleck beschert. Ich bin sicher, daß Sie eine fabelhafte Testmethode aus dem Ärmel schütteln, mit der sich diese Arbeit schnell erledigen läßt."
    „Ich habe keine Ahnung ...", setzte Assakatin erneut an.
    „Das ist schade", redete Kiranzohn dazwischen. „Aber man kann nicht vierundzwanzig Stunden am Tag genial denken. Machen Sie sich nichts daraus. Sie stehen ja noch am Anfang. Ich gebe Ihnen einen Vorsprung von fünf Minuten, dann rückt die Verstärkung nach. Einverstanden."
    Assakatin konnte nur noch stumm die Geste der Zustimmung vollführen. Während er gebrochen aus der Zentrale wankte, hallten Kiranzohns Befehle durch das Schiff. Fast die gesamte Mannschaft begab sich an die ebenso interessante wie lehrreiche Aufgabe, sämtliche Geräte zur Außenbord-Beobachtung einer gründlichen Reinigung und Inspektion zu unterziehen. Kiranzohn, der seine Pappenheimer kannte und genau wußte, daß man auch auf den drei anderen Schiffen, die sonst längst auf einen neuen Kurs gegangen wären, das Manöver des jungen Springers mit großem Interesse verfolgt hatte, verordnete auch den übrigen Mitgliedern seiner kleinen Flotte einen Blitzlehrgang in angewandter Wartungstechnik. Anschließend nahm er höchstpersönlich Assakatins Platz an den Kontrollen ein, denn er war ein gerechter Mann und hätte es niemals übers Herz gebracht, sich auf die faule Haut zu legen, während seine Leute schwere Arbeit ableisteten.
    Kiranzohn dirigierte das Schiff vorsichtig an die kleine, trübrote Sonne heran. Die drei anderen Schiffe folgten ihm in Keilformation, und je näher sie kamen, desto reichlicher wurden die Daten, die die Astronomen liefern konnten.
    Das sterbende Gestirn besaß nur zwei armselige Trabanten. Der innere war klein und heiß, völlig verbrannt von der Glut, die die Sonne einmal verstrahlt hatte. Der äußere hatte einen Durchmesser von knapp sechstausend Kilometern und wirkte auf den ersten ;Blick sehr unscheinbar, aber er besaß eine sauerstoffreiche Atmosphäre, und seine Oberfläche triefte nur so vor Nässe, obwohl seine Kontinente rund die Hälfte der Gesamtfläche bean-- ;spruchten. Es stellte sich heraus, daß das ganze System bereits einen Namen trug. Die Sonne hieß Tervilar, während die beiden Planeten unter den Bezeichnungen Tervilar Iund Statischon in den Katalogen enthalten waren. Dabei war Statischon der kleine Urweltplanet, der übrigens einen erstaunlich jugendlichen Eindruck machte. Er trug eine erkleckliche Anzahl von sehr aktiven Vulkanen auf seinem zerfurchten Antlitz und brachte offenbar

Weitere Kostenlose Bücher