0960 - Das UFO-Serum
Ich erinnere mich noch genau an den Wortlaut. Hören Sie selbst: PAN-THAU-RA muß endlich seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden, nur dann kann großer Schaden von diesem Teil des Universums und damit von der Menschheit abgewandt werden.< Wenig später startete die BASIS. Ihr Ziel war es, das Objekt namens PAN-THAU-RA zu finden. Und nun sagen Sie mir, daß es sich um nichts anderes als um ein uraltes Raumschiff handelt."
„Ein Sporenschiff", verbesserte Alurus. „Es gibt da schon einige Unterschiede, wie Sie gleich selbst bemerken werden."
Er fuhr in seinem Bericht fort, und Tifflor mußte unwillkürlich an Perry Rhodan denken. Er fragte sich, wo Rhodan jetzt sein mochte. Ob er jemals den Namen PAN-THAU-RA vernommen hatte und ahnte, welche Rätsel sich damit verbanden? Es war kaum anzunehmen. Rhodan hatte vor vielen Jahren an Bord der SOL die Milchstraße verlassen. Tifflor glaubte unbeirrbar daran, daß er diesem Mann irgendwann einmal wieder begegnen würde, und er war überzeugt davon, daß Perry auch dann bis zum Hals in einem Berg von kosmischen Fragen steckte. Manchmal wünschte er sich, er könnte die kleinlichen Probleme der Milchstraße hinter sich lassen.
Unsinn! schalt er sich selbst. Die Beben und die UFOs - sind diese Probleme nicht schwerwiegend genug?
Und was ist mit den Orbitern?
Er nahm sich vor, Alurus danach zu fragen.
Die Geschichte der PAN-THAU-RA war erstaunlich genug, und was Alurus über die Materiequellen und die Kosmokraten sagte, erschreckte den Terraner zutiefst.
„Sie müssen unglaubliches Wissen angesammelt haben", sagte er. „Wenn man sie befragen könnte ..."
„Man kann es aber nicht", wurde er von Alurus unterbrochen. „Ich kann mir vorstellen, welche Fragen Ihnen vorschweben Die Orbiter, die Horden von Garbesch, Armadan von Harpoon - sie wissen sicher auch darüber Bescheid. Aber niemand dringt zu ihnen vor."
„Und Sie, Alurus? Wissen Sie vielleicht mehr, als Sie jetzt zugeben rnöchten?"
Der kleine Mann lächelte schwach.
„Ich wollte, es wäre so", murmelte er. „Ich bin kein Eingeweihter. Ich bezweifle, daß selbst die ehemaligen Mächtigen eine solche Stufe des Wissens erreichten. Was mich betrifft, ich erhalte Anweisungen und Befehle, und nach denen richte ich mich. Das ist alles, Tifflor."
„Und die Materiequelle? Wird sie weiterhin manipuliert? Müssen wir noch mit weiteren Katastrophen rechnen? Wie werden sich die Weltraumbeben entwickeln?"
„Auch das weiß ich nicht", erwiderte Alurus kopfschüttelnd. Und er fügte hinzu: „Es tut mir leid. Ich hätte Ihnen gerne geholfen."
Wenig später brachten die Androiden die letzten Stücke der Ausrüstung an Bord der UFOs, und die Flugschei- ~ben starteten, eine nach der anderen,: um in das Mutterschiff zurückzukehren, das irgendwo in der Nähe im Raum versteckt lag. Alurus wartete bis zum letzten Augenblick. Er blieb bei Tifflor und ließ das Sprechgerät nicht aus den Augen. Erst als seine Androiden ihm mitteilten, daß alles zum Start vorbereitet wäre, verabschiedete er sich schweren Herzens.
„Was hat er nur?" überlegte Tifflor, als die Flugscheibe mit Alurus an Bord sich aus dem Hangar schwang.
„Angst", erwiderte Gyder Bursto trocken. „Er ist sich seiner Sache nicht ganz sicher. Die Bebenkrankheit trat unerwartet früh auf, und nun fürchtet er, er könnte bei der Behandlung der Kinder einen Fehler begangen haben.
Vielleicht hat er irgendeinen Faktor, der ihm vorher als total unwichtig erschien, falsch eingeschätzt."
„Hoffen wir, daß es nicht so ist", sagte Tifflor ernst.
Zwei Tage später, als er wieder auf Terra und in all die anderen Probleme eingespannt war, brachte Ronald Tekener ihm eine erfreuliche Nachricht: Tahun und Aralon meldeten, daß alle vom Bebenkrebs befallenen Patienten nach Anwendung des UFO-Serums geheilt werden konnten. Die großen Kliniken auf anderen Planeten zogen nach. Das Gespenst der Bebenkrankheit schien gebannt, als es gelang, aus dem Blut der von Alurus behandelten Kinder einwandfreies Serum zu erzeugen Julian Tifflor freute sich natürlich über diesen Erfolg. Er dachte an den einen Mann mit den violetten Augen und lächelte unwillkürlich.
ArmerAlurus, dachte er. Erhätte ein bißchen länger blezben sollen. Dann wüßte er jetzt, daß er ganze Arbeit geleistet hat.
Aber immer wieder mußte er an das denken, was ihm Alurus über die Kosmokraten, die Materiequelle, die PAN-THAU-RA und die Weltraumbeben berichtet hatte, und jedesmal überkam ihn
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