0960 - Das UFO-Serum
Organismus führt. Die Terraner haben keine Chance, rechtzeitig ein Heilmittel zu entwickeln. Darum haben wir die Kinder geholt. Weil wir wußten, um welche Art der Beeinflussung es sich handelte, konnten wir ihre Körper zur Bildung eines Serums anregen. Die Kinder werden die Retter der gesamten Menschheit sein. Es werden von den Beben nicht alle Planeten zerstört werden, und auf einigen von denen, die bleiben, werden sicher auch Menschen leben. Ohne die Kinder und das von uns in ihnen produzierte Serum wären sie trotzdem zum Aussterben verurteilt."
„Es gibt viele Völker zwischen den Sternen", bemerkte Dihat sehr treffend, und Alurus nickte nachdenklich.
„Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen", sagte er leise. „Warum müssen es die Menschen sein? Aber es ist offensichtlich, daß die Kosmokraten ein besonderes Interesse an diesen Wesen haben. Warum hätten sie sonst schon früher welche von deiner und meiner Art in das Solsystem schikken sollen? Oh, unsere Vorgänger haben gute Arbeit geliefert. Wir haben hervorragende Unterlagen über dieses Volk. Sämtliche medizinischen Kenntnisse, die wir brauchten, waren bereits erarbeitet. Aber immer wieder frage ich mich, wie das alles zusammenhängt. Es ist unendlich viel Zeit verstrichen, seit die PAN-THAU-RA abhanden kam. Warum haben die Kosmokraten es jetzt plötzlich so eilig? Und warum teilen sie uns eine so seltsame Aufgabe zu, wo es doch viel wichtiger zu sein schien, daß wir die Kosmischen Burgen bergen halfen? Nun müssen Jagur und Scallur allein damit fertig werden."
„Wir sind auch noch da", bemerkte Dihat nüchtern, aber Alurus achtete nicht auf ihn. Er hatte die Schirme im Auge behalten und schon vor mehreren Minuten festgestellt, daß er wieder einmal recht hatte. Das fremde Schiff war nicht allein gekommen. Es hatte drei Begleiter. Und wie es schien, würden alle vier bald Besuch bekommen.
„Warum sagst du es ihnen nicht?" fragte Dihat.
„Wem soll ich was sagen?"
„Du könntest den Kindern erklären, worum es geht. Sie würden sich dann anders verhalten."
„Vielleicht", murmelte Alurus. „Ich bin mir nicht sicher. Ich habe den Auftrag, die Menschen über die mir bekannten Zusammenhänge aufzuklären - zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und dann, wenn ich die richtige Person getroffen habe. Mir scheint, damit waren nicht die Kinder gemeint."
„Sind sie denn nicht auch Menschen?"
„Sie sind noch sehr jung. Ihr Verstand ist noch nicht ausgereift."
Dihat sah ihn betroffen an, und Alurus blickte hastig wieder auf die Schirme.
„Ich möchte wissen, wie lange Keener und Darfon brauchen, um diese beiden Ausreißer einzufangen", sagte er mit gespieltem Arger.
In Wirklichkeit machte er sich große Sorgen.
Erst jetzt, da er versucht hatte, dem Androiden den grandiosen Plan der Kosmokraten auseinanderzusetzen, wurde ihm selbst deutlich bewußt, worum es ging.
Für einen Augenblick regte sich Trotz in ihm.
Es sind nur zwei Kinder, dachte er. Zwei von siebenundneunzig und noch dazu reZativ seltene Muster, wie wir wissen. Im schlimmsten Fall bedeutet das den Tod einiger Millionen. Was ist das gegen das Ende der unzähligen Völker, für die kein solches Hilfsprogramm gestartet wird?
Aber die anderen waren nicht von der Krankheit bedroht. Und außerdem mußte Alurus vor sich selbst zugeben, daß er zu wenig von den Zusammenhängen verstand, um sich ein Urteil zu erlauben.
Eine Leuchtplatte glühte auf, und als er dagegen drückte, ertönte Keeners Stimme.
„Wir haben immer noch keine Spur", sagte der Androide. „Die Kinder sind verschwunden."
„Sucht weiter!" befahl Alurus.
„Aber die Nacht ist schon vorüber. Sie müssen doch geschlafen haben. Wir haben ihre Körper nicht aufspüren können."
„Der.Urwald ist voll von schlafenden Tieren", gab Alurus zurück. Dann fiel ihm etwas ein.
„Landet in der Nähe der Felsen!" befahl er. „Schaltet die Suchautomatik ein und versucht, die Kinder damit zu bekommen. Seht euch auch draußen um."
Keener schaltete schweigend ab. Dafür wurde eine andere Leuchtplatte hell.
Alurus ahnte, wer ihn da zu sprechen wünschte, und er zögerte, aber dann sagte er sich, daß es keinen Sinn mehr hatte, auszuweichen. Stellte er sich taub, so gefährdete er lediglich das Leben der Kinder.
„Mein Name ist Kiranzohn!" sagte der fremde Mensch auf dem Bildschirm. „Wir haben Ihre Raumschiffe geortet und wissen, wo Sie sich verbergen. Wir wollen nichts von Ihnen persönlich. Wir
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