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0962 - Wächter der goldenen Stadt

Titel: 0962 - Wächter der goldenen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder fehlerhaft arbeiteten.
    Anson Argyris stellte Charlie ab und überlegte sich ein weiteres Vorgehen. Der Uberfall hatte ihm bewiesen, daß der seltsame Roboter, anscheinend einer der Wächter der goldenen Stadt, zwar verrückt sein mochte, aber durchaus fähig war, ihm schwer zu schaden oder ihn sogar zu vernichten.
    Unter diesen Umständen war die Versuchung natürlich groß, ihn durch die Beschädigung einiger Aggregate und die Androhung, systematisch immer mehr Aggregate zu zerstören, zur Aufgabe zu zwingen.
    Argyris erwog diese Möglichkeit dennoch nicht ernsthaft. Die goldene Stadt mußte durch Armadan von Harpoon zu einem ganz bestimmten und sicher sehr wichtigen Zweck geschaffen worden sein - und da es nicht im Sinn des Ritters der Tiefe gelegen haben konnte, an Stelle der Garbeschianer friedliche oder doch zumindest einheimische Zivilisationen der Galaxis zu vernichten, enthielt die verbotene Zone mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Möglichkeit, die irrtümlich aufgebrochenen Armaden der Orbiter zurückzupfeifen.
    Eine Möglichkeit, die sicherlich zerstört wurde, wenn die Funktionen der goldenen Stadt durcheinandergebracht wurden.
    Es mußte andere Mittel und Wege geben, dem verrückten Roboter so zuzusetzen, daß er aufgab und sich zu einer friedlichen Verständigung bereit erklärte.
    Aber bei den bevorstehenden Auseinandersetzungen hätte der KnitterOrbiter den Vario-Roboter nur behin dert und wäre außerdem zu stark gefahrdet gewesen, deshalb sagte Argyris: „Du bleibst hier und rührst dich nicht von der Stelle, Charlie! Warte auf mich! Ich komme zurück, sobald ich den großen Langweiler zur Vernunft gebracht habe."
    „Was soll ich hier?" fragte Charlie. „Ich will dir doch helfen, Herr."
    „Das sollst du auch, Charlie", erwiderte der Vario-Roboter. „Die Maschinen in diesem Gebäude sind sehr wichtig. Wache darüber, daß niemand sich an ihnen vergreift! Das wäre die größte Hilfe, die du mir geben könntest."
    Die Augen unter den Brauenwulsten des Gorillagesichts leuchteten auf. „Ich werde die Maschinen bewachen, Herr!" versprach er feierlich. „Niemand wird sich an ihnen vergreifen!"
    „Danke!" sagte der Vario-Roboter.
    Er schwebte aus dem Bauwerk hinaus, beschleunigte außerhalb sofort mit Maximalwerten und entging dadurch um eine Zehntausendstelsek’unde einem weiteren Störfeld, das sich über ihm aufbauen sollte.
    Anson Argyris versuchte, so schnell und so niedrig wie möglich zwischen den Tausenden bizarrer Bauwerke zu fliegen, um erst einmal aus der Ortung des Wächters herauszukommen. Dabei stellte er fest, daß das, was er für den Boden der verbotenen Zone gehalten hatte, gar kein Boden war. Die Vielfalt und große Anzahl der „Straßen" und „Brücken" aus Formenergie, die sich zwischen den Bauwerken hindurchschlängelten, sich immer wieder kreuzten und Bauwerke miteinander verbanden, hatte nur einen festen Boden vorgetäuscht.
    In Wirklichkeit aber schien die goldene Stadt nicht auf einer Ebene zu stehen, sondern einen kugelförmigen Hohlraum auszufüllen, als wäre sie ein gigantischer maschineller Komplex. Die Massierung der „Straßen" und „Brücken" beschränkte sich auch nur auf einen etwa drei Kilometer starken scheibenförmigen Sektor, der die kugelförmige Zone genau in Äquatorhöhe sozusagen unterteilte.
    Anson Argyris wurde immer sicherer, daß diese Zone nur von einem Ritter der Tiefe - beziehungsweise unter seiner Anleitung - konstruiert und erbaut worden war.
    Nachdem er etwa zwanzig Minuten lang kreuz und quer geflogen war, entdeckte er eine Öffnung in einer turmähnlichen, rund fünfhundert Meter hohen und am Fuß siebzig Meter durchmessenden Konstruktion.
    Er schwebte hindurch, schaltete sein Kraftwerk auf Erhaltungsleistung herab und desaktivierte die Aktiv-Ortung.
    Nur mit Hilfe der Passiv-Ortungssysteme „lauschte" er auf Impulse und Emissionen, die dem Energiemuster glichen, das er bei dem Wächter wahrgenommen und sozusagen als Identifizierungsabdruck in seiner positronischen Gehirnkomponente gespeichert hatte, die inzwischen wieder einwandfrei funktionierte.
    Das war nicht leicht, denn die Aggregatekomplexe der goldenen Stadt fabrizierten unablässig Trilliarden verschiedenster Emissionen und Impulse. Innerhalb dieses energetischen Dschungels konnte sich ein Roboter ebenso gut verbergen wie eine Schlange in einem biologischen Dschungel.
    Erst nach rund zwei Stunden entdeckten seine optischen Systeme etwas, das auf eine Aktivität des

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