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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehörte und nun aussortiert wurde. Gordy hatte das Kommando übernommen. Er würde so weitermachen, wie er es gelernt hatte. Aber er kannte die Gräber nicht so wie Jarrel und würde möglicherweise Schiffbruch erleiden. Die Gier nach Geld war zu groß. Er nahm keinen Rat mehr an.
    »He, Alter, mach dich aus dem Staub. Was stehst du hier noch herum? Dieses Geschäft übernehmen Santer und ich. Vielleicht können wir ja später irgendwann zusammenarbeiten, aber nicht heute und auch nicht in den nächsten Tagen. Klar?«
    James Jarrel nickte. »Ja«, sagte er mit sehr leise Stimme. »Ich habe verstanden - und begriffen. Ich habe alles genau gehört. Aber glaubt nicht, daß ihr gewonnen habt. Glaubt das nicht. Es gibt Dinge, gegen die kommt ihr nicht an.«
    »Hau endlich ab!«
    Jarrel ging. Er senkte den Kopf. Nicht aus Scham, er wollte noch einen letzten Blick in den Sarkophag werfen. Inzwischen war er wirklich unsicher gewesen, ob er sich nicht doch geirrt hatte. Jarrel faßte es nicht, daß dieses Skelett noch so gut erhalten war. Da fehlte einfach nichts. Es war kein Knochen aus dem Gefüge gebrochen, und es wirkte auch nicht grau, sondern unnatürlich hell, als hätte jemand das Innere der Gebeine damit gefüllt.
    Schlimm…
    Unnormal?
    »Geh schneller!«
    Jarrel kümmerte sich nicht um den Befehl. Er streifte weiterhin den Inhalt des Sarkophags mit sehr wachen Blicken - und kriegte einen heißen Schreck, als er entdeckte, wie sich der rechte Fuß mit den Knochenzehen bewegte.
    Ein Zucken nur, nicht mehr, aber es reichte aus, um ihn auf dem Weg anhalten zu lassen. Wieder verlor sein Gesicht die Farbe, und er merkte, wie er zitterte.
    »Geh weiter!« fuhr in Gordy an. »Nein, schaut doch, verflucht! Es ist unsere letzte Chance. Wir müssen weg. Das Ding hier - das Ding lebt!«
    Gordy lachte. Er war wütend. Dementsprechend klang auch sein Lachen. Er hatte sich oft genug von Jarrel herumkommandieren lassen. Das war vorbei! Jetzt war seine Stunde gekommen, und er griff ein. Bis zu Jarrel hatte er es nicht weit. Sein rechter Arm schnellte vor, dann griff er zu und wuchtete Jarrel zur Seite.
    Der Totengräber torkelte auf den Ausgang zu. James erreichte ihn auch, nur hatte er vergessen, sich zu bücken. Sein Hinterkopf stieß so hart gegen die Kante, daß er Sterne sah.
    Auf der Stelle schwankte er. Die Gestalten vor ihm verschwammen vor seinen Augen. Er sah, daß Gordy noch weiter auf ihn zukommen wollte, aber Santer hielt ihn zurück.
    »Laß ihn doch!«
    »Der soll…«
    Plötzlich war der Sturm da. Nicht nur einfach der Wind, sondern ein regelrechter Orkan, der nicht von draußen in die Pyramide hineinbrauste, sondern in deren Innern entstanden war.
    James Jarrel hatte sich geduckt. Es war sein Glück. So fiel er nicht so hart wie Gordy und Santer, die vom Sturmstoß brutal zu Boden geschleudert wurden.
    Auch James fiel, aber er konnte sich noch herumdrehen, kam auf die Knie, stützte sich mit den Händen ab und schaute dorthin, wo der Sarkophag seinen Platz hatte.
    Die Taschenlampen der beiden anderen Männer wurden zu einem Spielball des Windes. Sie wirbelten nicht nur über den Boden, sondern wurden auch in die Höhe gerissen. Lichtblitze, fast wie in einer Disco, zuckten durch den Raum, und der lokal begrenzte Orkan wütete wie ein Raubtier.
    Gordy lag auf dem Rücken. Er strampelte mit den Beinen. Er schrie dabei, während sich der kräftigere Santer umgedreht hatte. Es war ihm sogar gelungen, die Arme auszustrecken und mit beiden Händen den Sarkophagrand zu umklammern, denn er diente ihm als Stütze.
    Hoch kam er nicht.
    Ein anderer übernahm dies für ihn, denn James Jarrel und auch Santer sahen, wie das Skelett seine letzte Ruhestätte verließ…
    ***
    Der ehemalige Totengräber hielt den Atem an. Er konnte es nicht fassen, denn was er hier erlebte, das war wie in einem Horrorfilm. Ein Skelett, das nicht leben durfte, war wieder zu einem unheilvollen Leben erweckt worden. Es kroch in die Höhe. Ein Wesen ohne Fleisch, ein kaltes Gerippe, das seine Knochenklauen auf die Sargränder gestützt hatte, wobei eine Klaue auf Santers linker Hand lag.
    Plötzlich fing er an zu schreien. Grausam, schlimm. Sein Gesicht war verzerrt. Er litt unter wahnsinnigen Schmerzen und wollte auf die Beine kommen, aber es ging nicht.
    Das Skelett drückte ihm die Hand mit seiner Knochenklaue zu stark zusammen, daß ein dicker Blutfleck entstand und die Masse zäh über den Rand hinwegfloß.
    Dann stand der Unheimliche.
    Wieder

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