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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß er fliehen mußte, aber die Schatten um ihn herum verdichteten sich.
    Plötzlich prallte etwas gegen seine Stirn. Kein Totschläger, kein Sandsack, Jarrel war einfach nur gegen einen niedrigen Ast gelaufen.
    Wieder sah er Sterne. Diesmal noch stärker, denn der Schlag riß ihn von den Beinen. Verkrümmt blieb er liegen.
    ***
    Wann James Jarrel wieder mit einem Brummschädel und stechenden Kopfschmerzen erwachte, das wußte er nicht. Jedenfalls war es noch dunkel um ihn herum. Er fror so erbärmlich, daß seine Zähne aufeinanderschlugen und klapperten.
    Er hustete. Sein Gesicht war naß. Er fühlte sich schlecht. Der Magen revoltierte. Die Kleidung war mit Schlamm bedeckt und an einigen Stellen bereits getrocknet. Der Schmutz klebte auch in seinen Haaren und ebenso an den Händen.
    Doch er lebte!
    Zuerst dachte er nicht weiter darüber nach. Bis er sich stöhnend in eine kniende Haltung drückte, sich dabei umschaute und niemanden in der Nähe sah.
    Er war allein. Allein mit den Toten, die unter ihm lagen, denn er war auf eine Familiengruft gefallen. Dreikompakte Grabsteine standen nebeneinander.
    Den Kopf massierte er sich, denn Schmerzen peinigten ihn. Die Stiche spürte er mehr im hinteren Teil des Kopfes, aber das alles nahm er in Kauf.
    Ich lebe! Verdammt, ich lebe! Man hat es nicht geschafft, mich zu töten! Ich lebe. Ich bin okay. Ich habe es überstanden. Ich bin wieder am Leben. Ich war nicht tot, die anderen sind…
    Seine Gedanken wurden zu einem Chaos. Plötzlich dachte er an Santer und Gordy. Glasklar stand die Erinnerung wieder vor seinen Augen, und er wußte auch, daß Gordy nicht mehr an seiner Seite hatte bleiben wollen. Freunde waren sie noch nie gewesen, aber dieses Ende hatten beide Männer nicht verdient.
    Wie ein Teppich hatte sich die Haut von ihren Körpern abgerollt. Das würde er nie vergessen. So etwas blieb in seinem Gedächtnis haften, wie auch die Neubildung eines Menschen.
    Menschen?
    War aus dem alten Skelett ein neuer Mensch durch die Haut der anderen geworden?
    James drehte bald durch, als er sich mit dem Gedanken beschäftigte. Das war mit Logik nicht zu erklären. So etwas konnte man nur als Horror bezeichnen.
    Ihn hatte es erwischt, ausgerechnet ihn. Er war zu gierig gewesen. Ich hätte die Toten in Ruhe lassen sollen, verflucht, aber ich wollte Geld. Ich habe Friedhöfe entweiht, und ich habe einen alten Fluch damit ausgelöst.
    Noch auf dem Grab quälten ihn diese Gedanken. Und er spürte sehr genau, wie sie anfingen, ihn zu verändern, denn ein ganz anderes Gefühl stieg in ihm hoch.
    Angst!
    Trotz seines etwas makabren Jobs hatte er kaum Angst in seinem Leben gekannt. Von einem Augenblick zum anderen hatte sich das verändert. Natürlich hatte es mit den unerklärbaren Dingen in der Pyramide zu tun. Jetzt saß die Angst wie ein böser Stachel in ihm, den er aus eigener Kraft nicht herausziehen konnte.
    An einem der drei Grabsteine stützte er sich ab, um die Blicke in seine nähere Umgebung schweifen zu lassen. Es war düster. Noch regenverhangen, obwohl nichts mehr aus den Wolken nieselte. Dafür hatte sich Dunst gebildet. Wie seichte Schleier trieb er über den Friedhof hinweg, als wollte er alles, was auf ihm stand, umspinnen.
    Nie war ihm ein Friedhof unheimlich vorgekommen. Jarrel hatte ihn stets als einen normalen Arbeitsplatz angesehen. Diesmal jedoch fürchtete er sich.
    Er wollte weg. Nach Hause. Sich verkriechen, denn er rechnete noch damit, daß die neue Gestalt über das Gelände streifen und nach ihm suchen würde.
    Der Gedanke daran ließ die Angst zur Panik werden. Er zitterte, sprach mit sich selbst, schluchzte, und es dauerte Minuten, bis er sich von diesem Anfall erholt hatte. Beide Hände lagen auf der Kante des breiten Grabsteins. Es kam James sogar vor, als würde sich dieser Stein bewegen.
    Dann rannte er weg. Die Schmerzen wühlten weiterhin stroboskopartig durch seinen Kopf, was für ihn allerdings zweitrangig war. Er rannte, er wollte weg, und er hetzte wie ein Gespenst durch den Nebel auf der Suche nach Opfern…
    ***
    Die Wohnung des pensionierten Totengräbers zu finden, war gar nicht so einfach. Er lebte in einem Haus, das zu einer Siedlung gehörte. Der Bauart nach mußte sie in den fünfziger Jahren entstanden sein. Vierstöckige, graue Häuser. Sie standen nebeneinander, nur getrennt durch schmale Wege und Grünstreifen. Parkplätze waren Mangelware. An einem kleinen Spielplatz waren wir vorbeigefahren. Die Geräte dort verrotteten. Zudem

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