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0963 - Wächter der Blauen Stadt

0963 - Wächter der Blauen Stadt

Titel: 0963 - Wächter der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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gefangen zu nehmen, um den Grund herauszufinden, weshalb sich auf einmal so viele der Schwarzblütigen für die Del'Alkharam interessierten.
    Spätestens, wenn der große Dämon hier auftauchen würde, müsste er den Alarm wieder aktivieren.
    Es konnte nicht einfach nur an Amun-Re's Ausstrahlung liegen, denn die war schon seit vielen Jahren präsent. Es musste mit einem Ereignis der letzten drei Tage zusammenhängen, dessen war sich Theronn sicher.
    »Malham, die Arbeiten liegen im Zeitplan«, meldete Syrta. »Sowohl die Versiegelung als auch die geplante Abschottung gehen schneller voran als geplant.«
    »Sehr gut«, lobte Theronn. Die Abschottung hatte ihm die größten Sorgen gemacht. Jeder Handgriff musste richtig ausgeführt werden, jeder Fehler wäre fatal gewesen. Ohne Abschottung würde das ganze Unternehmen scheitern.
    Und Theronn würde der Status als Wächter aberkannt werden, den er sich so mühevoll erworben hatte. Das galt unter Koryden so gut wie Selbstmord.
    Ihm würde in einem solchen Fall nichts anderes übrig bleiben, als die Schmach mit seinem Leben zu tilgen.
    Aber er hatte nicht vor, diese Schmach zu erleiden.
    Er beobachtete, wie Kassandra in die Blaue Stadt eindrang. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen ging sie überaus vorsichtig vor. Es war ersichtlich, dass sie nicht auf Zerstörung aus war. Im Gegenteil, es wirkte, als würde sie über die Ruinen und die unwirklich erscheinende Innenwelt der Stadt staunen.
    Das stand ganz im Gegensatz zu dem Kampf, den sie gegen Kronntarr geleistet hatte. Sollte es auch Dämonen geben, die die Schönheit und das Heiligtum einer Del'Alkharam zu schätzen wussten?
    Theronn war überrascht, weil seine Idee gestimmt hatte, dass sie sich friedfertig verhalten würde.
    Er ließ sich ein Bild von der Oberfläche geben, wo Kronntarr mit den Kristallen spielte, als hätte er Perlen und Bauklötze vor sich. Die beiden Wesen, die hinter dem Dämon materialisierten und dicke Winterkleidung trugen, gefielen dem Wächter überhaupt nicht.
    Er beobachtete weiter, jederzeit bereit einzugreifen.
    Und dann aktivierte er den Vibrationsalarm erneut.
    ***
    »Das ist ja der Wahnsinn!« Die ganze Welt schien nur noch aus Blautönen in unterschiedlicher Intensität zu bestehen. Überall wohin Kassandra schaute, bemerkte sie etwas neues Blaues. Sogar der Nebel, der sich in unaufhörlicher Auf- und Abbewegung befand, besaß einen Stich ins Blaue.
    Kassandra schloss kurz die Augen und stand schwer atmend da. Das Auftauchen aus dem Teleport hatte ihr bisher nie erlebte Schwierigkeiten bereitet. Gerade so, als wollte sich die Stadt gegen ihre Gegenwart wehren.
    Die meisten Gebäude waren zerfallen, dennoch konnte man sehr gut erkennen, dass das Bauprinzip auf dem Siebeneck basierten. Kassandra wusste nicht, dass die Sieben die wichtigste Zahl der Erbauer der Blauen Städte war. Und wenn - es hätte sie nicht interessiert. Türen, Fenster, Zimmer - mochten die verdammten Erzengel wissen, wie die dann zusammenpassten - und sogar die Form des Platzes, auf dem sie aus dem Teleport kam, und von dem die diversen Straßen abgingen. Ob das zur Magie der Druiden gehörte oder zu der des Dämons Pluton - von dem man sich erzählte, dass er in die Erbauung der Blauen Städte involviert gewesen war -, wusste niemand.
    Das nächstgelegene Gebäude fesselte ihre Aufmerksamkeit, obwohl es genauso aussah wie viele andere Häuser.
    Kassandra stieß die siebeneckige Tür auf und trat in das Gebäude. Auch hier im Innenraum war Blau die vorherrschende Farbe. Sogar die Beleuchtung, die nach all den Jahren noch funktionierte, besaß einen bläulichen Stich.
    »Ts, das tut ja in den Augen weh«, knurrte die Dämonengöre.
    Sie kniff die Augen etwas zusammen und betrachtete die Gegenstände, die sich an den Wänden befanden. Sitzgelegenheiten konnte sie nicht erkennen. Ihre Füße standen knöchelhoch im Staub der Jahrtausende, doch das machte ihr nichts aus.
    Hinter einem gläsernen Wandschrank entdeckte sie Kleidung.
    »Was ist denn das?«, wunderte sie sich, da eine Art Halbkugel aus Glas zu zwei Kleidungsstücken gehörte. Sie fand jedoch keine Antwort darauf, was der Nutzen der Halbkugel hätte sein können.
    »Dann machen wir das doch mal auf… Ich darf das. «
    Gleich darauf schob sie das durchsichtige Glas zur Seite und nahm den kleineren der beiden Anzüge heraus. Seltsamerweise waren sie in weiß gehalten, was Kassandra zur Abwechslung angenehm fand. Ähnliche Kleidungsstücke hatte sie schon bei

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