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0963 - Wächter der Blauen Stadt

0963 - Wächter der Blauen Stadt

Titel: 0963 - Wächter der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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verschwunden«, fluchte er und stand auf. Leichter Schwindel schüttelte ihn, doch dann waren die Nebenwirkungen des Vibrationsalarms verschwunden.
    Sie konnte noch nicht lange fort sein. Außerdem befand sie sich in erheblich schlechterer Verfassung als er selbst. Kronntarr rechnete sich gute Chancen aus, sie innerhalb der nächsten Minuten umzubringen.
    Er verließ das Gebäude und schaute die Straße entlang, die sich endlos lang bis an den Horizont zog. Und wirklich, nicht weit entfernt sah er das Dämonenmädchen wanken.
    Eine leichte Beute , dachte er voller Zufriedenheit. Dann soll es so sein.
    Er konzentrierte sich und wob ein magisches Netz, das er Kassandra hinterher schickte. Dem Netz folgte ein etwa 20 Zentimeter durchmessender Feuerball.
    Noch bevor Netz und Feuerball die kleine Dämonin erreichten, drehte sie sich um. Sie hatte die Gefahr gespürt, schließlich verwendete auch sie Magie.
    Im letzten Augenblick sank sie zu Boden, der Feuerball traf das nächste Gebäude und steckte es in Brand. Das Netz wickelte sich um ihren rechten Unterarm und zog sie in Richtung des Dämons.
    Kassandra gelang es mittels einer Beschwörung, das Netz zu lockern. Doch da warf Kronntarr den zweiten Feuerball auf sie…
    ***
    »Malham, entweder wir müssen schneller fliegen oder ein letztes Mal den Vibrationsalarm auslösen«, verlangte Sazhar von Theronn.
    Der Wächter und die fünf Drois befanden sich auf einer ovalen Schwebeplatte mit den Maßen drei mal fünf Meter. Eine weitere Platte mit Androiden und Arbeitsrobotern war schon vorausgeflogen und befand sich mittlerweile schon an der Stelle, zu der auch Theronns Schwebeplatte hinwollte. Der rollende Nebel erschwerte die Sicht ebenso wie der aufgewirbelte Staub.
    »Ich will nicht direkt in den Gefahrenherd fliegen, um uns zu gefährden«, erklärte Theronn. »Es reicht, dass zwei Ihrer Gefährten gestorben sind.«
    Sazhar schwieg zu diesen Worten. Drois der L-Klasse galten bei den Koryden allgemein als minderwertig. Verluste wurden nicht groß betrauert. Zumindest nicht öffentlich. Das Sterben für ihre Schützlinge galt als Lebenszweck der Leibwächter.
    Umso bemerkenswerter war Theronns Würdigung der beiden Toten.
    »Er bekämpft sie schon wieder«, meldete Syrta, die an den Ortungsanlagen saß. Dann, nach wenigen Sekunden stieß sie hastig hervor: »Malham! Er hat gerade ein Gebäude in Brand gesteckt!«
    Nach einer Schrecksekunde befahl Theronn: »Geschwindigkeit erhöhen. Damit hat er sein Leben verwirkt!«
    Der Drois an der Steuerung antwortete nur mit einem Wedeln der Hand, dennoch war das erhöhte Tempo schon zwei Sekunden später deutlich am verstärkten Fahrtwind zu spüren.
    Trotzdem ging es Theronn auf einmal zu langsam. Der Wächter machte sich selbst die größten Vorwürfe, dass er nicht gleich energisch genug zugeschlagen hatte. Durch sein Zögern hatte er die Sicherheit der Del'Alkharam gefährdet, etwas, das seine Auftraggeber nicht gutheißen konnten.
    Andererseits war bekannt, dass der Vibrationsalarm bei einer Versiegelung plus Abschottung nicht funktionierte. Das konnte und wollte der Koryde aber nicht als Ausrede für sein Auftreten gelten lassen, obwohl er natürlich wusste, dass der Wächter im Zweifelsfall immer der Dumme war. Egal, welche Sicherheitsmaßnahmen er traf, er musste immer Rechenschaft ablegen, falls der Gegner einen Vorteil errungen hatte.
    In diesem Fall hatte er nicht mit so vielen dämonischen Gegnern gerechnet. Theronn war ehrlich zu sich selbst. Als er den Befehl erhielt, sich um diese Del'Alkharam zu kümmern, hatte niemand gewusst, dass sich gerade hier Feinde aufhalten würden.
    Die Blauen Städte galten gemeinhin als leer von Lebewesen, und das galt besonders für diese Blaue Stadt. Aus dem Routineauftrag war tödlicher Ernst geworden. Und er, Theronn, musste dafür seinen Kopf hinhalten, falls es ihnen nicht gelang, den Dämon zu stoppen.
    Der Koryde zögerte nicht mehr, als er an dieser Stelle seines Gedankengangs angelangt war. Die Sicherheit der Del'Alkharam war wichtiger als die Arbeiten.
    »Abschottungs- und Versiegelungsarbeiten unterbrechen«, befahl er mit heiserer Stimme. »Ich löse erneuten Vibrationsalarm aus!«
    Er gab den Androiden auf der anderen Schwebeplatte per Funk den Befehl, den Dämon zu stellen, falls er sich nach Abklingen des Alarms noch bewegen konnte.
    ***
    Gefahr! , signalisierten die übersinnlichen Fähigkeiten des Dämons. Kronntarr wusste dabei nicht, um welche Art Gefahr es sich dabei

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