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0963 - Wächter der Blauen Stadt

0963 - Wächter der Blauen Stadt

Titel: 0963 - Wächter der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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handelte, dennoch handelte er sofort.
    Er legte ein rot funkelndes Netz um sich, es sollte ihn wie ein Schutzschirm umhüllen. In diesem Augenblick bemerkte er die Auswirkungen des Vibrationsalarms. Er verspürte ein Kribbeln und eine gewisse Müdigkeit, aber schon nach einer halben Minute hatte er dies überstanden.
    Der Vibrationsalarm war vorüber, doch Kronntarr hatte ihn ohne größere Schwierigkeiten überlebt. Kassandra hingegen hatte weniger Glück gehabt. Das Dämonenmädchen lag auf dem Boden inmitten einer zentimetergroßen Staubschicht und rührte sich nicht mehr.
    Kronntarr erkannte an, dass sie sich weitaus besser gehalten hatte, als er anfangs dachte. Die Kleine war wirklich eine Überlebenskünstlerin ersten Ranges. Darin glich sie ihrem Vater. Vassago, der ehemals dritte Geist der höllischen Heerscharen und einst Herr über 26 Legionen niederer Geister, hatte auch schon einiges überstanden.
    Vielleicht sogar die Vernichtung der Hölle. Kronntarr nahm nicht an, dass einer der ältesten Erzdämonen bei dieser Katastrophe einfach so gestorben war.
    Er ließ das rote Netz wieder erlöschen, um Kraft zu sparen.
    Während Kronntarr noch auf das bewusstlose Dämonenmädchen blickte und sich überlegte, was er nach ihrem Aufwachen mit ihr machen sollte, bemerkte er eine mit mehreren Personen besetzte Scheibe, die beständig näher kam.
    Er versuchte, die Gedanken dieser Lebewesen zu lesen, doch er hatte keinen Erfolg dabei.
    Der Dämon wunderte sich. Waren die silberglänzenden Wesen telepathisch blockiert oder konnten sie überhaupt nicht denken? Von Androiden hatte er noch nie etwas gehört, in seiner Welt gab es keine Technik.
    Das sind mechanische Menschen , erkannte er nach wenigen Sekunden des Überlegens. Woher bekommen die ihre Energie her?
    Kronntarr handelte nach der Devise »Angriff ist die beste Verteidigung«. Er sandte der Androidenpatrouille einen Feuerball zu, gleich darauf noch einmal zwei.
    Einer der mechanischen Menschen begann zu brennen, als er von den Feuerbällen getroffen wurde. Er sprang während des Gleitflugs von der Schwebeplatte, um seine Begleiter nicht zu gefährden. Als der Androide sich im Staub wälzte, um das Feuer zum Erlöschen zu bringen, explodierte er.
    Die Wucht der Explosion war so stark, dass die Schwebeplatte kurzzeitig ins Schaukeln geriet. Der Autopilot hielt die Schwebeplatte an einem Gebäude an, alle sechs Androiden verließen das Gefährt, sie liefen schnell an beiden Seiten der Straße entlang, um kein festes Ziel zu bieten.
    Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen trafen die nächsten beiden Feuerbälle ihr Ziel. Wieder hatte Kronntarr zwei Androiden ausgeschaltet, noch bevor sie auf ihn schießen konnten.
    Als er sich einmal kurz nach Kassandra umdrehte, fluchte er. Das Dämonenmädchen war wieder einmal verschwunden.
    ***
    Der erste zeitlose Sprung hatte sie in einen Hohlraum geführt, etwa 40 Meter unterhalb des ewigen Eises. Luc Avenge hatte nicht vor, mit der Tür ins Haus zu fallen. Der Silbermond-Druide wollte sich langsam, Stück für Stück vortasten.
    Gleich darauf hatte er mit seinen Druidensinnen einen weiteren Hohlraum erspäht und sich mit Zamorra per zeitlosem Sprung dorthin versetzt. Die Hohlräume waren 1999 entstanden, als die Blaue Stadt kurzzeitig bis in 15 Meter Tiefe unter der Oberfläche gewandert war.
    Der dritte Sprung hatte sie mitten in die Blaue Stadt gebracht - und mitten hinein in den Vibrationsalarm.
    Avenge war auf die Knie gesunken, er musste sich mit beiden Händen auf dem Boden abstützen, um nicht vornüber zu kippen. Zamorra lag schon auf dem Boden, beide Arme gegen den Oberkörper gepresst.
    Nach einer halben Minute, die beiden Männern wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen war, hörte der Vibrationsalarm, der durch das Eindringen von Kronntarr ausgelöst worden war, wieder auf.
    »Was war denn das?« Zamorra stand mit zitternden Beinen auf und klopfte den Staub aus der Winterkleidung. Er legte die Kapuze im Genick zusammen und strich sich mit einer Hand durch die Haare, dann öffnete er die Pelzjacke. »Verdammt warm hier unten«, merkte er an und zog die Handschuhe aus.
    »Ich habe keine Ahnung, was das sein sollte«, gestand Avenge. Er öffnete ebenfalls seine Jacke. »So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Und ich möchte es auch nicht mehr erleben.«
    Er blickte sich um und schüttelte den Kopf.
    »Hübsch hässlich haben die es hier«, knurrte er. »Blau in blau mit noch mehr blau. Und das in allen Schattierungen. Da

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