Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0963 - Wächter der Blauen Stadt

0963 - Wächter der Blauen Stadt

Titel: 0963 - Wächter der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
kenne ich doch«, murmelte Luc Avenge. »Das ist diese kleine Nervensäge aus der Hölle, die mir die Seelen-Träne geklaut hatte, diese…«
    »Kassandra«, half Zamorra aus und verdrehte die Augen. Er legte eine Hand gegen die Brust. Merlins Stern hatte sich gehörig erwärmt. Ein Befehl von Zamorra, und das Amulett würde den Dämon vernichten.
    Aus einem der nächsten Gebäude trat jetzt das Dämonenmädchen heraus und blickte Kronntarr an. Sie wusste, dass sie aufgrund ihrer Kraftlosigkeit keine Chance zu einer Flucht mehr besaß. Ihre Körpersprache besagte, dass sie aufgegeben hatte. Sollte der verdammte Mischling sie doch töten.
    Sie konnte einfach nicht mehr - und sie wollte nicht mehr. Hätte sie gewusst, wo sich Vassago und Carrie befanden - falls die beiden überhaupt noch lebten - dann hätte sie ihre letzten Energiereserven mobilisiert, aber die Hoffnungslosigkeit füllte sie total aus.
    » Jetzt sollten wir eingreifen«, murmelte Avenge.
    »Warte noch ein paar Sekunden«, bat Zamorra.
    »Hier bin ich, du Arschloch.« Kassandra sah Kronntarr an und alle Verachtung und Abscheu der Welt lagen in diesem Blick. Aber auch eine unglaublich tiefe Verletzlichkeit.
    »Ja, Ich darf das , da bist du.« Auf die Beleidigung ging der Dämon nicht ein. Er nannte sie nur bei ihrem Spitznamen. Jetzt, wo er dem Triumph nahe war, wollte er Kassandra nicht wieder durch zu viel Geschwätzigkeit entkommen lassen.
    »Komm schon, Alter. Jetzt drehen wir ihm den Hals um«, drängelte Luc Avenge.
    Noch bevor Zamorra antworten konnte, sah er eine Schwebeplatte direkt auf die beiden Dämonen zufliegen. Fünf hochgewachsene Gestalten in silbernen Uniformen und eine kleinere Person in einer schwarzen Uniform - dem Benehmen nach der Befehlshaber - befanden sich darauf.
    ***
    Die Drois sprangen von der Schwebeplatte, sie schwärmten aus, ihre Desintegratoren waren dabei ständig auf Kronntarr gerichtet. So gut wie möglich wollten sie den Wächter schützen. Dabei nahmen sie Kassandra nur am Rand wahr; sie stellte nach ihrer Meinung ein vernachlässigbar geringes Risiko dar.
    Im Hintergrund erschienen mehrere Androiden mit Waffen in den Händen. Auch sie schwärmten aus. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie Avenge und Zamorra aufgespürt. Beide Männer hoben die Hände zum Zeichen ihrer Friedfertigkeit in die Höhe.
    »Ergib dich, Dämon! Du hast hier das letzte Mal etwas zerstört!«, rief Theronn. Seine Stimme wurde mit technischen Mitteln verstärkt, sodass sie weithin zu hören war.
    Kronntarr hatte das nicht nötig. Seine Bassstimme dröhnte laut und so tief, dass es die Versammelten am ganzen Körper spürten. Die Schwingungen setzten sich im Brust- und Magenbereich fort.
    »Bist du wahnsinnig, kleiner Mann? Bevor ich mich ergebe, sterbe ich lieber. Und bevor ich sterbe, nehme ich noch jede Menge von euch mit in den Tod!«
    Theronn ließ sich nicht beeindrucken. Mittlerweile wusste er, dass der letzte Vibrationsalarm spurlos an Kronntarr vorbeigegangen war. Entweder hatte sich der Dämon an die Frequenz des Alarms gewöhnt oder er besaß ein Mittel, ihn zu neutralisieren.
    Egal, welche von beiden Möglichkeiten auch zutraf, wichtig war nur, dass das Monster verschwand. Um einen Kampf und damit einhergehende Tote zu vermeiden, wollte es Theronn zuerst mit Verhandlungen versuchen. Ihm war nicht daran gelegen, seine Schar der Leibwächter weiter zu verkleinern, außerdem wollte er die Blaue Stadt im gegenwärtigen Zustand erhalten.
    »Ich bin der Wächter dieser Del'Alkharam und das ist die dümmste Option, von der ich je gehört habe«, sagte Theronn und winkte ab. »Weshalb willst du sterben, wenn du auch so von hier entkommen kannst?«
    »Was willst du, Wächter?«
    »Einfach nur, dass du von hier verschwindest«, antwortete Theronn. »Für uns ist dieser Ort heilig, und du entweihst ihn mit deiner Anwesenheit und Zerstörungswut. Deswegen gibt es nur die eine Möglichkeit zu Überleben für dich: Du verschwindest.«
    »Einfach so? Ihr wollt mich vor die Tür setzen wie einen Strauchdieb?« Kronntarrs Stirn umwölkte sich, er wirkte äußerst ungehalten. So viel Respektlosigkeit wie bei dem Wächter hatte er noch nie zuvor erlebt - außer bei Kassandra. Er war es gewohnt, dass ihm als Dämon Furcht und Wertschätzung entgegengebracht wurde, aber nicht, dass man ihn als Untergebenen behandelte.
    »Wie sollen wir sonst mit jemand umgehen, der unsere Welt nicht respektiert?«
    »Pass auf, was du sagst, kleiner Wächter. Ich lasse mir

Weitere Kostenlose Bücher