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0963 - Wächter der Blauen Stadt

0963 - Wächter der Blauen Stadt

Titel: 0963 - Wächter der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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brauche ich gar nicht mehr in den ›brennenden Beichtstuhl‹ zu gehen. Ich bin jetzt schon blau.«
    Avenge spielte damit auf seine Stammkneipe »Zum brennenden Beichtstuhl« an, in die er Zamorra auch schon mitgenommen hatte. »Könnte das als Abwehrmaßnahme gegen unbefugte Eindringlinge gemeint sein?«, vermutete der Silbermond-Druide. Dass er damit richtig lag, konnte er nicht wissen.
    »Wenn, dann wurde sie neu installiert«, antwortete Zamorra. »Bei den anderen Blauen Städten im Dschungel oder unter Wasser habe ich keine dementsprechende Erfahrung gemacht. Aber lange bevor Amun-Re hierher verbannt wurde, verbargen sich hier unten abtrünnige Meeghs.«
    Die wiederum waren einst ein raumfahrendes Volk von humanoiden Spinnenwesen gewesen, auf deren annähernd menschlichen Körpern riesige Spinnenköpfe saßen. In einer Blauen Stadt war sogar schon ein Meegh-Raumschiff, ein sogenannter Spider, gefunden worden.
    »Meinst du, dass dieses Vibrieren eine ehemalige Waffe der Meeghs darstellt?«, erkundigte sich Avenge.
    »Ganz von der Hand zu weisen ist das sicherlich nicht«, antwortete der Professor. »Aber alle Vermutungen helfen uns nicht weiter. Wir wollten ja diesem Dämon folgen.«
    »Und du wolltest erst nicht mitkommen.« Der Tonfall, in dem sich Avenge ausdrückte, hörte sich anklagend und vorwurfsvoll zugleich an.
    »Blödmann!«, brummte der Parapsychologe. »Von mir aus können wir wieder weitergehen. Dazu sollten wir aber wissen, wo in dieser riesigen Ruinenstadt sich der Dämon befindet.«
    Die grünen Augen von Avenge bewiesen, dass der Druide seine Para-Kräfte aktiviert hatte. Er versuchte mittels Telepathie, die Anwesenheit anderer Wesen zu orten.
    Eine Explosion störte Avenges Konzentration. Der Silbermond-Druide besaß auf einmal wieder braune Augen, also hatte er die Para-Kräfte deaktiviert.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Dort vorne ist etwas explodiert«, berichtete Zamorra. Er zeigte mit der Hand in die Richtung, aus der der Knall ertönt war. »Dort habe ich auch eine Feuersäule gesehen.«
    Eine zweite Explosion entstand, genau an der gleichen Stelle wie vor ein paar Sekunden.
    »Dann sollten wir uns dorthin versetzen«, sagte Avenge und griff nach Zamorras Arm um den Kontakt herzustellen. Unvermittelt besaß er wieder eine grüne Augenfarbe.
    Als sie aus dem zeitlosen Sprung herauskamen, sahen sie, dass sich der Dämon im Kampf gegen zwei Androiden befand. Kronntarr kämpfte ohne Rücksicht auf Verluste. Er hätte in den Teleport gehen und sich örtlich versetzen können, doch er wollte seine Gegner mit aller Macht zerstören.
    Und das machte er auch. Gerade ging der vorletzte Androide in Flammen auf, als sich der Dämonenmischling umblickte. Es war unverkennbar, dass er nach etwas suchte. Nach etwas oder nach jemand?
    Zamorra und Avenge brachten sich hinter einer Ruine in Deckung. Der Dämonenjäger hätte den Dämon zwar mit Merlins Stern vernichten können, doch er wollte sich erst ein Bild der gegenwärtigen Situation machen. Erst wenn sich Lebewesen in Gefahr befänden, würde er sofort eingreifen. Doch die Androiden konnten leicht als Maschinenwesen ausgemacht werden.
    Noch bevor der letzte Androide aus seiner Deckung heraus feuern konnte, hatte ihn Kronntarr mit Magie zehn Meter in die Höhe gehoben und fallen gelassen. Der Kunstmensch schoss mehrere Male aus seiner Strahlenwaffe, bevor er auf dem Boden aufprallte und augenblicklich von einer Feuersäule verschlungen wurde.
    Einer der Schüsse hatte Kronntarr getroffen. Der Dämon zuckte zurück und brüllte, denn der Streifschuss, der eine Rinne in seinen linken Oberarm gezogen hatte, schmerzte stark. Doch aufgrund der dämonischen Selbstheilungskräfte würde man innerhalb von zwei Stunden nichts mehr davon sehen.
    »Komm her, Kassandra und verstecke dich nicht!«, schrie Kronntarr voller Wut. »Du bist mir noch etwas schuldig!«
    »Kassandra?«, echoten Zamorra und Avenge gleichzeitig. Sie kannten beide nur eine Person, die diesen Namen trug, eine kleine, überaus freche Dämonengöre…
    Als sich die Angesprochene nicht meldete, wob Kronntarr ein magisches Netz und schleuderte es gegen das nächste Gebäude.
    »Soll ich jedes noch stehende Haus in einem Steinhaufen verwandeln, bis ich dich habe?«, brüllte er, so laut er konnte.
    »Du bist doch nur ein Angeber«, ertönte eine Stimme, die einer reißenden Gitarrensaite glich. »Du kannst nur töten und zerstören, etwas anderes kommt für dich nicht infrage.«
    »Die Stimme

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