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0964 - Blutfehde

0964 - Blutfehde

Titel: 0964 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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ließ er Choolin tatsächlich los. Seagroves Assistent brachte stolpernd einen gehörigen Sicherheitsabstand zwischen sich und den alten Werdingo. Er hustete krächzend.
    Zamorra zog eine Braue hoch. Durch das Freilassen seiner Geisel hatte sich LaGrange völlig in ihre Hand begeben. Er zögerte nur kurz, dann steckte er den Blaster ein.
    »Was wollen Sie?«, fragte er dann. Er musterte den alten Werdingo abschätzend. LaGrange sah aus, als habe er gerade eine gewaltige Anstrengung hinter sich. Auf seinem kahlen Schädel waren Schweißperlen zu sehen.
    Die Gesichtsmuskeln des Werdingos zuckten. »Es geht um meine Tochter«, erklärte er stockend.
    Zamorra zog eine Augenbraue hoch. Dass LaGrange eine Tochter hatte, war ihm neu.
    »Die Werwölfe haben sie entführt«, ließ der alte Patriarch wissen. »Sie wollen, dass ich aus der Stadt verschwinde, sonst…«
    Er musste nicht weiterreden. Zamorra verstand auch so. Offenbar ging es bei diesem Krieg um die Vormachtstellung in der Stadt. Mit LaGranges Tochter hatten die Gegner natürlich nun das optimale Druckmittel in der Hand, um den Werdingo gefügig zu machen.
    »Verstehe«, erwiderte Zamorra nach einem Moment des Überlegens. Seine nächsten Worte brachten ihm ein Stirnrunzeln Shados ein. »Ich sehe jedoch nicht, wie ich Ihnen behilflich sein könnte.«
    LaGranges Miene wurde hart. »Bisher dachte ich, Sie seien ein Mann von Ehre, Zamorra. Ich ging davon aus, dass Sie mir zur Seite stehen würden, wenn ich Sie ehrlich darum bitte. Haben Sie eine Ahnung davon, wie schwer mir dieser Weg gefallen ist?«
    In der Tat konnte sich Zamorra lebhaft vorstellen, dass dies den alten Werdingo eine gehörige Portion Überwindung gekostet haben musste.
    »Hören Sie, LaGrange«, führte der Parapsychologe aus. »Ich bin ein Dämonenjäger. Wenn wir uns auch in der Vergangenheit mit gegenseitigem Respekt behandelt haben, stehen wir doch immer noch auf verschiedenen Seiten. Ich glaube nicht, dass ich Ihnen helfen kann.«
    LaGrange stieß ein leises Knurren aus. Ein rötliches Funkeln war in seine. Augen getreten.
    »Dann eben anders«, heulte er auf. Ehe Zamorra oder Nicole reagieren konnten, hatte der Werdingo mit einem gewaltigen Satz den Besprechungsraum durchquert, bis er Shado erreicht hatte. Er hatte die Krallen ausgefahren und seine Hand blitzschnell um den Hals des Aborigines gelegt. Dieser erkannte die Gefahr und verhielt sich völlig ruhig. Seinem Gesicht war trotz der Bedrohung keine Regung anzusehen.
    Zamorra fluchte unhörbar. »Lassen Sie ihn los!«, forderte er. Gleichzeitig schalt er sich selbst, so unvorsichtig gewesen zu sein. Egal, was er oder Nicole nun taten, die Blaster würden sie nicht rechtzeitig ziehen können und um mittels des Amuletts einen Schutzschild über den Aborigine zu werfen, hätte er physischen Kontakt zu ihm haben müssen. Auch diese Möglichkeit schied also aus. LaGrange saß am längeren Hebel. Nur ein Hieb seiner Krallen genügte, um Shado zu töten oder ihn ebenfalls zu einem Werdingo zu machen.
    Der Parapsychologe machte eine einlenkende Geste.
    »Ganz ruhig«, forderte er. »Wo ist ihre Tochter? Hat Gillingham sie?«
    LaGrange nickte. Die Miene des Werdingos zeigte eine Mischung aus Wut und Verzweiflung. »Ich vermute, er hält sie in den Räumen seines Senders gefangen.«
    » Gillingham Tower also«, murmelte Seagrove, der den angeschlagenen Choolin stützte.
    Der Werdingo warf dem Chief Inspector einen unergründlichen Blick zu, dann nickte er. »Exakt! Mein Sohn ist bereits auf dem Weg dorthin, aber ich befürchte, damit wird er nicht alleine fertig.«
    Zamorra atmete tief durch. »Gesetzt den Fall, wir gehen wirklich dorthin und hauen ihre Tochter raus, was passiert mit Shado?«
    LaGrange blickte den Parapsychologen ernst an. »Bis meine Tochter frei ist, steht ihr Freund unter meiner Obhut. Ihm wird nichts geschehen! Es gibt keinen Grund, mir zu misstrauen, Zamorra. Alles, was ich will, ist meine Tochter!«
    Shado suchte Blickkontakt zu Zamorra. Seine Augen warnten den Parapsychologen, nichts Unüberlegtes zu tun. Offenbar glaubte er, die Situation im Griff zu haben.
    Der Dämonenjäger atmete tief durch. »Also schön, LaGrange. Wir fahren zum Tower und werden sehen, was wir tun können!«
    Hinter sich hörte er, wie Nicole scharf die Luft einsog. Offenbar war sie mit dieser Entscheidung nicht ganz einverstanden. Die Französin sagte jedoch nichts.
    »Wir werden jetzt gehen«, erklärte LaGrange. Ohne Shado loszulassen, trat er

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