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0964 - Blutfehde

0964 - Blutfehde

Titel: 0964 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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des Medienmoguls waren mit einem Mal dichte, zusammengewachsene Brauen zu sehen. Das vormals glatt rasierte, rundliche Gesicht wies plötzlich einen dunklen Bartschatten auf.
    Gillingham sprach weiter: »Sie sind nicht der erste potenzielle Geldgeber, mit dem ich mich treffe. In den letzten beiden Wochen haben schon einige Männer meine Bekanntschaft machen dürfen. Vielleicht haben Sie davon in der Zeitung gelesen.«
    Die Stimme des Medienzars war rauer, kehliger geworden. Seine Augen funkelten Maddox böse an. Dieser drückte sich tiefer in seinen Sitz. Das Glas in seiner Hand zitterte.
    »Sie sind für diese Morde verantwortlich«, brachte Maddox mühsam hervor. Eine Frage schoss ihm durch den Kopf: »Aber warum der Security-Mann? Wie passt der ins Bild?«
    Gillingham lachte dröhnend. »Ich habe mich gestern schon einmal hier umgesehen. Sagen wir einfach, er sah schmackhaft aus…«
    Seine grauenvolle Veränderung ging weiter. Das rundliche Gesicht wurde schmaler und verformte sich, bis es schließlich einem Wolfsschädel ähnelte. Gleichzeitig nahm der Haarwuchs weiter zu. Dichter, stahlgrauer Pelz begann den Körper des Mannes zu bedecken. Die Hände des Medienzars waren endgültig zu tödlichen Krallen geworden.
    Jetzt erst stieß Maddox einen kehligen Schrei aus. Er schleuderte Gillingham das halb geleerte Glas ins Gesicht und öffnete mit einem Ruck die Wagentür, um hinaus ins Freie zu stürzen. Dort verlor der Banker das Gleichgewicht. Der Länge nach schlug er auf das regennasse Kai.
    Kurz drohte ihm schwarz vor Augen zu werden, doch mühsam unterdrückte er seine Schmerzen und schüttelte die Benommenheit ab.
    Er kam wieder auf die Füße. Hinter sich, aus dem Wagen, konnte er schauriges Heulen vernehmen. Als Maddox kurz den Kopf wandte, konnte er sehen, wie Gillingham die Limousine verließ. Hechelnd stand der Medienmogul im prasselnden Regen und fixierte sein zitterndes Opfer. Im grellen Mondschein war das ganze Ausmaß der schrecklichen Verwandlung deutlich zu erkennen.
    Werwölfe gibt es nicht , schoss Maddox durch den Kopf. Das ist ein verdammter Albtraum. Entweder das, oder ich habe den Verstand verloren!
    Mit den Krallen fetzte sich Gillingham den teuren Maßanzug vom Körper, dann setzte er sich in leicht gebückter Haltung wieder in Bewegung.
    Doch Maddox hatte nicht die Absicht, sich einfach in sein Schicksal zu ergeben. Blitzartig kreiselte er herum und begann zu rennen.
    Ich muss es zum Wagen schaffen. Wenn ich das hinkriege, hab ich's geschafft! Dann kann ich Gillingham abhängen…
    Tief in seinem Inneren wusste Maddox bereits, dass ihm dies nicht gelingen würde, doch noch verdrängte er diesen Gedanken. Atemlos hetzte er über das regennasse Pflaster. Einige Meter hinter sich konnte er Gillingham hören. Das Wolfsgeschöpf ließ ein hechelndes Lachen hören. Es schien fast, als habe es sich entschlossen, mit seinem Opfer zu spielen.
    Verzweifelt versuchte Maddox, sich an den kürzesten Weg zum Ausgang zu erinnern. Das Hafengelände war riesig und so verwinkelt, dass man nur allzuleicht die Übersicht verlieren konnte.
    Hier lang!
    Abrupt änderte der Banker seinen Kurs und schlug sich in die Dunkelheit zwischen zwei riesigen Lagerhallen. Wenn er den Weg richtig im Kopf hatte, würde er am Ende des schmalen Durchgangs wieder auf die Hauptstraße gelangen und sich in unmittelbarer Nähe des Eingangstors wiederfinden…
    Von seinem unheimlichen Verfolger war plötzlich nichts mehr zu hören und unwillkürlich atmete Maddox auf.
    Entweder habe ich ihn abgehängt oder er hat ganz einfach die Lust verloren!
    Kaum, dass er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, gestand er sich ein, dass das Unsinn war. Gillingham war nicht gerade dafür bekannt, dass er kurz vor dem Ziel aufgab. Er würde keine Ruhe geben, bevor er nicht das hatte, war er wollte.
    Maddox stürzte aus der schmalen Gasse zurück auf die Hauptstraße. Erleichtert atmete er auf. Sein Eindruck hatte ihn nicht getrogen. Etwa zehn Meter von ihm entfernt konnte er das Zufahrtstor zum Hafengelände erkennen. Dahinter zeichneten sich die Umrisse seines Wagens ab.
    Gerettet!
    Noch einmal beschleunigte der Banker sein Tempo, um die letzte Distanz zu überwinden. Er holte alles aus sich heraus, doch natürlich reichte das nicht! Mit einem Mal war Gillingham wieder da. Der Werwolf kauerte auf dem Dach einer Lagerhalle. Als er sein Opfer erblickte, stieß er ein geisterhaftes Heulen aus. Im nächsten Moment sprang er.
    Ein Schrei drängte die

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