0965 - Die Sporenschiffe
mußte ihm wohl oder übel folgen.
„Doofy, was haben Sie vor?" erkundigte er sich. „Seien Sie bloß vorsichtig."
„Es besteht keine Gefahr. Die Ammonier sind friedlich."
Bull wußte, daß jetzt Doofys Hypnoschulung wirksam wurde, die ihm den Wunsch einsuggerierte, eins mit dem Ammoniak-Kollektiv werden zu wollen.
„Hören Sie es, Bull?" erklang Doofys erregte Stimme. „Die Ammonier rufen uns. Sie wollen sich uns offenbaren."
Bull murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, mit dem er seine Unzufriedenheit über den Translator ausdrücken wollte. Er ließ die Sendesuchautomatik einige Male durch alle Frequenzen laufen, ohne jedochauch nur einen Piepton zu hören. Es herrschte völlige Funkstille. Die optische Vorwarnung verkündete durch ihr Blinken, daß auch die Verbindung zur MEGALIS unterbrochen war. Bull schaltete das störende Blinklicht aus.
Doofy verlangsamte die Geschwindigkeit und setzte auf dem Boden des Kristalltunnels zur Landung an.
„Wir müssen die Triebwerke abschalten", sagte er. „Die Korpuskularstrahlung stört die sensiblen Ammonier mit ihren empfindlichen Sensoren."
„Woher wissen Sie das?" fragte Bull, als er neben Hamillers Assistenten landete.
Doofys Helm drehte sich im Schulter-Hals-Gelenk, bis die Klarsichtscheibe Bull zugewandt war. Dahinter blickten ihn erstaunte Augen an.
„Teilen sich Ihnen die Ammonier denn nicht mit?" fragte Doofy verwundert.
„Wie teilen sie sich denn Ihnen mit?" fragte Bull grollend zurück „Natürlich durch Gedankenübertragungen, was denn sonst!"
Bull stieß fauchend die Luft aus, sagte aber nichts. Eigentlich konnte er über diese Entwicklung froh sein, denn wenn die Ammonier mit Doofy in telepathischen Kontakt traten, dann würden sie auch seine „geheimsten Wünsche" erfahren - und hoffentlich darauf eingehen.
„Kommen Sie, Bull, ich werde Sie führen", sagte Doofy.
„Und wohin?"
„Zum Grundstock des Kollektivs."
*
Bist du bereit, Tako? fragte Perry Rhodan in Gedanken.
Jederzeit, kam die Antwort des Teleporters Tako Kakuta, dessen Bewußtsein Rhodan aus dem PEWBlock übernommen hatte.
„Also auf nach Quostoht", sagte Rhodan und gab ein Handzeichen.
Er entmaterialisierte fast gleichzeitig mit Gucky und Ras Tschubai.
Ihr Ziel war das Sporenschiff des Mächtigen Kemoauc, die HORDUNFARBAN. Und zwar das untere Dreizehntel des Gigant-Schiffes. Rhodan hatte das untere Polgebiet in Erinnerung an die PAN-THAU-RA zum Ziel erwählt, das aus dem Hyperraum herausgeragt und in dem Laire geherrscht hatte.
Obwohl sie nicht wissen konnten, was sie an Bord der HORDUN-FARBAN erwartete, übernahm Rhodan für den unteren Polsektor den Begriff „Quostoht".
Damit war die Erinnerung an ein weites grünendes Land verknüpft, das der Oberfläche einer fruchtbaren Sauerstoffwelt nachempfunden war und adäquate Lebensbedingungen aufwies, wo Flora und Fauna in ökologischer Wechselbeziehung standen, kurzum, ein Stück synthetischer Natur. Und mit einem künstlichen Himmel, der sich in einer Höhe von 2 5 Kilometern über diese Landschaft spannte.
Von all dem war nichts zu sehen, als Rhodan materialisierte. Er fand sich in einem kahlen, nüchternen Raum wieder, dessen Decke sich „nur" fünfzig Meter über ihm spannte. Es verursachte ein hallendes Geräusch, als er mit den schweren Stiefeln des Kampfanzugs einen Schritt machte. Daraus war wenigstens zu schließen, daß in diesem Laderaum kein Vakuum herrschte. Ein Blick auf den Analysator zeigte ihm, daß das Atmosphäregemisch sogar atembar war.
Von Ras Tschubai und Gucky war nichts zu sehen. Aber das war kein Grund zur Panik. Wenn man sich ein Gebiet mit einem Durchmesser von fünfhundert Kilometern als Ziel erwählte, dann durfte man nicht erwarten, daß man sich nach einem Teleportersprung so nahe kam, daß man sich gegenseitig auf die Zehen trat.
Bist du sicher, daß wir im unteren Dreizehntel der HORDUN-FARBAN sind, Tako? erkundigte sich Rhodan.
Trotz der langen Zwangspausen habe ich mir meinen Orientierungssinn immer noch bewahrt, kamen Tako Kakutas leicht aggressive Gedanken.
Was ist denn in dich gefahren? wunderte sich Rhodan.
Das Teleporter-Bewußtsein wurde einer Antwort enthoben, denn da materialisierten Gucky und Ras Tschubai. Auch sie trugen Kampfanzüge, Gucky natürlich eine Spezialkonstruktion. Vorwitzig wie der Mausbiber nun einmal war, hatte er seinen Druckhelm geöffnet.
„Ich mußte mich erst an euren Gedanken orientieren", sagte Gucky. „Ich bin zuerst zu
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