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0966 - Der letzte der Mächtigen

Titel: 0966 - Der letzte der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herumfuchtelte.
    „Ich sehe, du hast das Auge, Kemoauc", sagte Atlan. „Wo ist Perry Rhodan?"
    „Wir haben uns getroffen", sagte Kemoauc freundlich. „Es geht ihm gut."
    „Ach?" sagte Atlan. „Und er hat sich freiwillig von dem Auge getrennt?"
    „Ich habe Laires Anordnung aufgehoben", sagte Kemoauc. Noch immer lächelte er.
    Atlan sah kurz zur Seite. Er wollte die Wirkung des Mächtigen auf die Besatzung abschätzen.
    Sie war - aus der Sicht des Arkoniden - verheerend.
    Die überwältigende Ausstrahlung des Mächtigen haste die Mehrheit der Besatzungsmitglieder in ihren Bann geschlagen. Sie starrten Kemoauc bewundernd, fasziniert an Der Arkonide erkannte sofort die Gefahr, die daraus erwuchs. Wenn es Kemoauc gelang, sich die Besatzung der BASIS gefügig zu machen, wurde aus der BASIS ein Werkzeug in der Hand des Mächtigen - ein hochgefährliches Werkzeug, wie der Arkonide sehr wohl wußte.
    „Wo ist Perry Rhodan?" fragte Atlan scharf.
    „Ein wirklich schönes Schiff", sagte Kemoauc bewundernd. „Ihr Menschen versteht euch darauf, gute Schiffe zu bauen."
    „Wo ist Perry Rhodan?"
    „Es geht ihm gut. Du bist der Pilot dieses Schiffes?"
    Mentro Kosum nickte grimmig. Er gehörte zu den wenigen, die sich von dem überwältigenden Charme des Mächtigen nicht übertölpeln ließen.
    „Willst du die Kampfkraft dieses Schiffes kennenlernen, Kemoauc?"
    Kosum deutete auf die Konstellation der sechs Sporenschiffe.
    „Nicht nötig", sagte der Mächtige freundlich.
    In diesem Augenblick erlosch die schillernde Aura im Zentrum der Sechseckformation. Gleichzeitig begannen sich die Sporenschiffe zu bewegen.
    „Keine Aufregung", rief Atlan scharf. „Sie schlagen keinen Kollisionskurs ein."
    Zu Kemoauc gewandt, fuhr er fort: „Wo ist Perry Rhodan?"
    „Auf Schamballa. Du bist Alaska Saedelaere?"
    Der Mann mit der Maske nickte.
    „Du warst der Begleiter des Mächtigen Ganerc?"
    Der Transmittergeschädigte antwortete ruhig: „Ich war Callibsos Freund, glaube ich."
    Kemoauc lächelte gedankenverloren.
    „Callibso, richtig, so nannte er sich. Du sahst ihn sterben?"
    „Ich sah sein Ende", sagte Alaska.
    „Wo ist Perry Rhodan?"
    „Starb er leicht? Vielleicht sogar gern?"
    „Er fühlte sich einsam", sagte Alaska langsam. „Ein ohnmächtiger Mächtiger, umgeben von machtvollen Ohnmächtigen. Ich bin sicher, daß sein letzter Gedanke dem Wesen galt, das er am meisten geliebt und bewundert hat."
    Kemoaucs dunkle, tiefe Augen richteten sich auf Alaska. Der Transmittergeschädigte hielt dem Blick stand.
    „Wir werden über Ganerc reden müssen, Alaska. Oft und lang, denn er war auch mein Freund."
    „Perry Rhodan ist unser aller Freund. Wo ist er, Kemoauc!"
    „In Sicherheit."
    „Wer ist sicher? Er vor dir? Oder du vor ihm?"
    „Vielleicht jeder vor sich selbst?"
    „Keine Sophismen", sagte der Arkonide.
    Seine Stimme bekam schneidende Schärfe.
    „Kemoauc, du Letzter der Mächtigen. Ich fragte dich ein letztes Mal. Du bist hier erschienen mit dem kostbarsten Gut, das unser Freund besaß. Du bist hier erschienen ohne unseren Freund. Wo hast du ihn gelassen, was hast du mit ihm gemacht?"
    Kemoauc lächelte.
    „Wenn ich nicht antworte, was dann?"
    „Werde ich annehmen, daß Perry Rhodan einem Akt der Gewalt zum Opfer gefallen ist."
    „Und dann gilt: Auge um Auge?"
    Lächelnd hielt Kemoauc das Auge in die Höhe.
    Ein leises Murren ging durch die Reihen der Menschen in der Zentrale der BASIS. Das mit Worten ausgetragene Psychoduell der beiden Männer spitzte sich zu.
    „Dann gilt, daß ein Akt der Gewalt Strafe verdient - überall, jederzeit, gegenüber jedermann."
    „Ihr wollt einen Mächtigen vor Gericht stellen? Vor was für ein Gericht?"
    Atlan begegnete dem Blick des’ Mächtigen. Die roten Albinoaugen des zenntausendjährigen Arkoniden hefteten sich an die tiefschwarzen Augen des Mächtigen, der sein A1ter - vermutlich - nach Jahrmillionen zählte.
    „Nur ein Gericht von Mächtigen kann einen Mächtigen aburteilen? Das meinst du doch, Kemoauc! Nun, wir werden deinem Wunsch willfahren - wir werden Bardioc bitten, dein Urteil zu fällen und zu vollstrecken."
    „Das würdest du versuchen, Atlan?"
    Kemoauc machte eine feine, kaum wahrnehmbare Handbewegung. Nur der in diesen Dingen erfahrene Atlan nahm die unverhüllte massive Drohung wahr, die in der Geste lag. Kemoauc hatte mit dieser Handbewegung auf die sechs Sporenschiffe angespielt, die seinem Befehl unterstanden und inzwischen ihre Sechseckformation

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