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0966 - Der letzte der Mächtigen

Titel: 0966 - Der letzte der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letzte", murmelte Kemoauc.
    „Die Macht der Mächtigen ist geschwunden. Und saßest du nicht fest in dieser Materiesenke?"
    Der Mächtige hatte es nicht nötig, um solche Dinge herumzureden.
    „Ich saß hier fest", gab er zu. „Die Weltenfragmente waren für gewisse Zeit meine Heimat?"
    „Es gibt mehrere Fragmente?"
    „Siebenunddreißig", antwortete Kemoauc. „Die Ankunft der Sporenschiffe hat mich befreit."
    Er lächelte.
    „Und natürlich das Auge. Ich werde es behalten. Mit seiner Hilfe kann ich zwischen der Materiesenke und dem Normalraum pendeln, wann immer ich will."
    „Laire gab das Auge mir", sagte Rhodan.
    „Laire hat den Mächtigen zu gehorchen. Ich widerrufe sein Geschenk an dich."
    „So einfach geht das", sagte Rhodan bitter.
    „Oh", sagte Kemoauc spöttisch. „Was das-betrifft: für einen wirklich Berufenen ist es auch eine sehr einfache Sache, zwischen Materiesenke und Normalraum zu wechseln auch ohne Auge. Und du bist doch berufen, oder?"
    „Was soll der Spott", fragte Rhodan zurück. „Ich habe versucht, das Schicksal meines Volkes und vieler anderer Völker zu bessern."
    „Du hast in Zusammenhängen herumgepfuscht, die deine Kenntnisse übersteigen."
    „Deine Pläne?"
    „Meine", bestätigte Kemoauc. „Und die der Kosmokraten. Würdest du dich, um einen Vergleich zu gebrauchen, beim Bau deines Hauses von den Wünschen der im Boden hausenden Ameisen beeinflussen und lenken lassen."
    „Sind wir Ameisen? Soviel Hochmut bei einem Wesen, das in der letzten Zeit die Demut gelernt haben sollte?"
    „Warum Demut?"
    Rhodan deutete auf die Umgebung.
    - „Ist das der rechte Ort für einen Mächtigen? Zeigt sich deine Macht nur darin? Ein Weltenherrscher auf einem Weltenfragment? Reicht die Entfaltung deiner Macht nicht weiter?"
    „Meine Macht reicht weiter, als du ahnst, Sterblicher."
    „In der letzten Zeit sind aus deiner Schar der Unsterblichen erheblich mehr gestorben als aus unseren Reihen", gab Rhodan zurück.
    „Ich meine nicht das", sagte Kemoauc. „Ich bin unsterblich aus mir selbst heraus. Die Unsterblichkeit ist Teil meiner selbst - und nicht das Geschenk eines technischen Geräts."
    „Das Ergebnis ist das gleiche", sagte Perry Rhodan. „Du hast den Kosmokraten zu gehorchen, ich folge, wenn ich will, den Ratschlägen eines anderen Wesens."
    „Genug geschwätzt", sagte Kemoauc. „Wenn es dir trier nicht gefällt, dann kannst du ia zu deinen Leuten zurückkehren, Berufener."
    Die letzte Silbe hing noch in der Luft, da war Kemoauc verschwunden.
    Mit einem distanzlosen Schritt haste er sich entfernt, dank des Auges, wie Perry Rhodan zähneknirschend bewußt wurde.
    Er machte nur eine kurze Probe mit dem Funkgerät, das zu seiner Ausrüstung gehörte. Das Ergebnis haste er erwartet. Das Gerät blieb stumm.
    Er war allein. Die Rollen waren vertauscht. Jetzt saß er in der Materiesenke fest - ironischerweise, ohne auch nur zu ahnen, was eine Materiesenke überhaupt war.
    Nur eines wußte Perry Rhodan.
    Irgendwo in der Materiesenke befand sich auch der beste und älteste Freund der Menschheit.
    Die Materiesenke haste noch einen zweiten Gefangenen aufzuweisen.
    ES.
     
    8.
     
    Mehr als zehn Jahrtausende Kampf hasten den Arkoniden Atlan erfahren gemacht. Er war der erste, der in der Zentrale der BASIS reagierte. Seine Rechte fuhr zum Gürtel, kam mit der Waffe wieder hoch, gerichtet auf die Person, die von einem Augenblick zum anderen in der BASIS-Zentrale aufgetaucht war.
    Aber mehr als zehn Jahrtausende Kampf hasten den Arkoniden auch denken gelehrt. Er begriff daher auch als erster, daß Waffengewalt in dieser Lage sinnlos und schädlich war.
    „Nicht schießen!" rief er laut.
    Er behielt die Waffe aber in der Hand, als er einige Schritte auf Kemoauc zu machte.
    Der Mächtige sah den Arkoniden an.
    Wenn Kemoauc über die Verhältnisse an Bord der BASIS informiert war - und er war offenkundig bestens informiert -, dann mußte er den Arkoniden erkennen. Es. gab keinen zweiten Mann an Bord, der weiße Haare und albinotisch rote Augen aufzuweisen haste.
    „Atlan", sagte Kemoauc und lächelte.
    Es war ein freundliches, gewinnendes Lächeln, aber der Arkonide haste schon zu viele Leute gekonnt lächeln sehen. Er ließ sich von solchen Dingen nicht mehr überrumpeln.
    „Kemoauc, nehme ich an", sagte Atlan. Es konnte dem Mächtigen nicht entgehen, daß die Mündung von Atlans Waffe nach wie vor auf ihn zeigte - und der Arkonide war nicht der Mann, der aus Imponiersucht mit einer Waffe

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