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0966 - Der Weg des Jägers

0966 - Der Weg des Jägers

Titel: 0966 - Der Weg des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Stefan Albertsen
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Sekunde. Zeit, die er besser mit einem Angriff verbracht hätte, statt die Dämonen anzustarren.
    Vor ihm ragten zwei lang gestreckte, kopflose Leiber empor, aus deren Seiten eigenartig gebogene Arme wuchsen. Die Rümpfe standen auf spindelartigen Beinen. Diese waren so dürr, dass sie das Gewicht der Körper nicht hätten tragen dürfen. Aus den Rücken der Kreaturen entfalteten sich weite Schwingen, die unruhig schlugen und ein aggressives Rauschen erzeugten. Die Haut der Wesen erinnerte Leon an ausgetrocknete Baumborke.
    In den Schultern saßen kränklich braune Augen, deren Durchmesser dem von Untertellern entsprach.
    Der Anblick nahm Leon so gefangen, dass ihn die Attacke überraschte.
    Aus riesigen, mit Reißzähnen bewehrten Mäulern im Brustkorb schnellten peitschenartig Zungen hervor. Markerschütterndes Gebrüll ertönte.
    Im letzten Augenblick sprang er zurück. Die Fleischlappen klatschten vor seinen Füßen auf den Boden. Die Schwertklinge schoss vor und durchtrennte eines der dämonischen Organe.
    Ein knisterndes Geräusch erklang und dunkle Funken sprühten nach allen Seiten weg. Schwarzgrünes Blut spritzte hervor und verbreitete den ekelerregenden Gestank nach Erbrochenem.
    Das infernalische Gebrüll verwandelte sich in einen schrillen Schmerzensschrei. Die Überreste der Zunge zuckten ins Brustmaul des Scheusals und zogen einen Nieselschweif aus Dämonenblut hinter sich her.
    Der verletzte Diener wich zurück. Seine Tentakelarme peitschten unkontrolliert.
    Da war die zweite Kreatur heran. Sie stieß die Arme vor, wollte Leon damit durchbohren, doch der steppte zur Seite.
    Die grobe Haut eines Dämonenarms verhakte sich in der Kutte und fetzte ein Stück heraus. Jetzt erst sah Leon die gebogenen Haken anstelle von Fingern. Mörderische Waffen!
    Er musste höllisch aufpassen. Hätte er doch nur etwas mehr Ganja genommen! Das hätte seine Sinne geschärft.
    Da kam schon der nächste Stoß. Leon tänzelte zur Seite.
    Dunkle Funken huschten über die Klinge, lösten sich von ihr und fraßen sich in die Arme des Dämons. Ihnen folgte einen Wimpernschlag später das scharfe Metall und trennte die Glieder ab. Der Schmerzensschrei des Wesens stand dem seines Artgenossen in nichts nach.
    Ein weiterer Schwerthieb. Eine Schwinge segelte zu Boden, färbte sich grau und zerfiel.
    Leons Gegner torkelte. Dämonenblut pulste aus den Armstümpfen und der Rückenwunde. Die Zunge peitschte hervor, um das Blut abzulecken.
    Angewidert verzog Leon den Mund. Er sprang vor und stieß das Schwert ins überdimensionale Maul der Kreatur. Der Schrei verstummte, als die Klinge aus dem Rücken des Widerlings trat.
    Leon zog die Waffe zurück.
    Der Dämon kippte nach hinten weg und zerbarst zu Asche.
    Der Jäger kreiselte herum, das Schwert kampfbereit erhoben, doch ihm drohte keine Gefahr mehr. Der zweite Diener war verschwunden.
    Leon entdeckte eine Spur aus Dämonenblut, die sich vom Kampfplatz entfernte und vor einem morschen Fensterrahmen endete. Die Kreatur war entkommen.
    »Mist, verdammter!«
    Leon blickte auf Zaatuur, der sich immer noch zittrig auf dem Boden wand. Seine Kutte war verrutscht und gab den Blick auf einen von riesigen Eiterbeulen und Geschwülsten übersäten Leib frei.
    »Deinen Kumpel kriege ich auch noch.« Leon trat an den Symbolkreis und hob das Schwert. Das Blut des getöteten Dämons bildete mittlerweile eine trockene, grüne Kruste auf dem Metall. »Aber ich denke, du hast im Moment andere Probleme.«
    Zaatuur bot einen mehr als erbärmlichen Anblick. »Wie hast du mich gefunden?«, würgte er hervor.
    Der Dämonenjäger lächelte. »Ich werde dir doch nicht meine Quellen verraten!«
    Ein leises Stöhnen erklang vom Felsaltar.
    Die Nackte! Sie erwachte aus der Bewusstlosigkeit.
    Leon betrachtete die zahlreichen Symbole, die verschnörkelt über ihre helle Haut verliefen.
    Er atmete tief durch und funkelte den Dämon an. »Tja, und wenn ich mit dir fertig bin, habe ich noch ein bisschen mehr zu tun.«
    ***
    Zwischenspiel
    Flughafen John F. Kennedy, New York
    »Wann geht jetzt endlich der Flug?«
    Betsy Harrington sah auf und blickte in das Gesicht eines unscheinbaren Männleins im Lodenmantel. So, wie er von einem Fuß auf den anderen tänzelte, war er entweder furchtbar nervös oder er musste aufs Klo.
    Die Schalterdame setzte ihr geschäftsmäßigstes Lächeln auf. »Tut mir leid, Sir, aber alle Flüge verschieben sich um ein bis zwei Stunden.«
    »Was? Das können Sie nicht machen! Das dürfen Sie

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