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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erscheinungen gegeben. ES haste also mitgespielt, aber von wo aus?
    Rhodan verringerte die Fluggeschwindigkeit und umrundete das Weltenfragment, das ihn in seiner Form und seinem ganzen Aussehen an eine gewaltige Scherbe erinnerte, die man aus einer Schüssel herausgebrochen haste.
    Die Unterseite der Schüssel bestand aus Felsen und war mit Kratern übersät. Sie erinnerte Rhodan an die einstige Oberfläche des Mondes. Auf der Innenseite jedoch deuteten die flachen Bauwerke, Gänge und Wabengebilde eindeutig auf intelligentes Leben hin.
    Zweimal umrundete er das Fragment, aber er konnte kein Leben entdecken. Nichts schien sich in den langen Gräben und Gängen zu bewegen, so daß nur die Vermutung blieb, eventuelle Projektionen könnten sich unter die Oberfläche zurückgezogen haben. Es sah ganz so aus, als sei das Fragment total ausgehöhlt worden.
    Die Instrumente seines Anzugs lieferten beruhigende Daten. Die Atmosphäre der kleinen Welt war atembar, die Gravitation normal. Als sei der Kleinplanet speziell für Terraner geschaffen worden.
    Er ließ sich tiefer hinabsinken und landete schließlich auf dem flachen Dach eines niedrigen Gebäudes, das an alien Seiten von etwa zwanzig tiefen Gräben begrenzt wurde, die an Straßenschluchten erinnerten.
    Rhodan ließ den Helm geschlossen. um im Fall eines plötzlichen Angriffs sofort in den Raum fliehen zu können. Die Erfahrungen, die er auf Schamballa gemacht hatte, genügten ihm. Diesmal wollte er sich nicht überraschen lassen.
    Er schaltete das Außenmikrophon ein.
    Alles war ruhig und still. Die Versuchung lag nahe, sich für das einzige lebendige Wesen auf der unbekannten Welt zu halten, aber das würde wohl ein Trugschluß sein. Die Gebäude, Gänge und Waben waren nicht von selbst entstanden.
    Er stellte den Mikrogravitator so ein, daß er die bestehende Schwerkraft nahezu gänzlich aufhob. Ohne Flugaggregate war es Rhodan nun möglich, gewaltige Strecken mit einem einzigen Satz zurückzulegen.
    Er stieß sich ab und segelte über die Straßenschlucht hinweg zum nächsten Gebäudedach. Auf dem Höhepunkt der Flugparabel zischte ein schwaches Energiebündel dicht an ihm vorbei und verlor sich im hellen Himmel. Ein zweiter Schuß war noch schlechter gezielt, so als wollte der verborgene Schütze nicht töten, sondern nur warnen.
    Rhodan hatte das kurze Aufblitzen an einem der vielen Stolleneingänge bemerkt, die in die Tiefe des Fragments führten. Aber noch ehe er den Unbekannten entdecken konnte, war er bereits außer Sichtweite und landete auf dem angepeilten Dach.
    Er duckte sich und schlich sich bis zum Rand vor. Unten im Graben war keine Bewegung mehr. Es blitzte auch kein neues Energiebündel mehr auf. Der Schütze hatte es wohl vorgezogen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
    Kein freundlicher Empfang, dachte Rhodan verbittert. Aber nun weiß ich wenigstens, daß ich nicht allein hier bin.
    Kurz entschlossen entsicherte er seinen Impulsstrahler, stellte ihn auf Paralyse - und sprang in die Tiefe.
     
    *
     
    Ellert/Ashdon durchstreiften das Labyrinth der unterirdischen Gänge, ohne auch nur die geringste Spur des Kahlkopfs zu finden, dem sie in die Tiefe gefolgt waren.
    Sollte es sich bei ihm tatsächlich um den Überlebenden einer gescheiterten Raumexpedition handeln, würde er froh sein, gerettet werden zu können. Seine Flucht ließ allerdings darauf schließen, daß er kein reines Gewissen hatte.
    „Vielleicht Meuterer", vermutete Ashdon. „Warum weicht er sonst einer Begegnung mit uns aus?"
    „Das kann tausend Gründe haben. Versuchen wir, es herauszufinden."
    Stundenlang durchstreiften sie Gänge, Hallen und breite Korridore, gelangten in mächtige Anlagen, in denen sich Waben bis zur hohen Decke türmten, und durchquerten unterirdische Parks, in denen geheimnisvolle Lichtquellen Pflanzen das Gedeihen ermöglichten.
    Von dem Gesuchten jedoch fanden sie keine Spur.
    „Es ist sinnlos", sagte Ashdon lustlos. „Wir können nur noch auf einen Zufall hoffen. Irgendwann wird er uns wieder begegnen, und dann packen wir uns ihn."
    „Wenn er sich auskennt, ist er unsere einzige Hoffnung", stimmte E1lert zu. „Ubrigens", fuhr er übergangslos fort, „finde ich es befremdend, daß wir keine Impulse von ES mehr empfangen. Wenn mich nicht alles täuscht, müßte sich der Unsterbliche in unmittelbarer Nähe aufhalten. Vielleicht sogar auf dieser Welt, auf Scherbe."
    „Dieses ist ein Universum für sich", meinte Ashdon zusammenhanglos. „Wir

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