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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war.
    Hinter meinem Rücken wollte der Anwalt anfangen zu toben. Suko schrie ihn an und hielt ihn auch fest. Der Mann mußte regelrecht gebändigt werden, sonst drehte er noch durch.
    Die drei anderen Männer untersuchte ich ebenfalls. Nur sicherheitshalber. Sie gaben kein Lebenszeichen mehr von sich. Erst jetzt kriegte auch ich den Schock mit, da die Spannung in mir etwas nachließ. Suko und ich waren beileibe keine Maschinen, auch uns ging so etwas ans Eingemachte. Daß hier innerhalb kurzer Zeit vier Menschen gestorben waren, das konnten auch wir nicht so ohne weiteres hinnehmen. Es war verdammt an der Grenze dessen, was der Mensch aufnehmen konnte.
    Meine Handflächen waren feucht, als ich mich wieder hinstellte. Ich tauchte hervor wie aus einem Traum und realisierte erst jetzt, daß wir uns auf dem Gelände des Flughafens befanden, von dem aus die vier Agenten, obwohl sie sicherlich Killer waren, in die Staaten hatten abgeschoben werden sollen, denn von dort waren sie gekommen. Sie arbeiteten für die National Security Guard, einen Super-Geheimdienst, der mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet war und dank seiner technischen Möglichkeiten im großen Stil überwachen und kontrollieren konnte.
    Seine vier Agenten würden ihre Heimat nie mehr sehen. Sie waren vor unseren Augen gestorben. Abgesehen von den diplomatischen Verwicklungen, die eintreten mußten, kreisten meine Gedanken um ihren Tod direkt. Wie war es überhaupt möglich, daß die vier Männer so plötzlich starben? Ohne Gegenwehr, von einem Augenblick zum anderen. Regelrecht aus dem Leben gerissen. Da hatte sie etwas erwischt, gegen das sie nicht ankamen.
    Ein Mord aus der Ferne. Ich wußte nicht Bescheid. Unsere Experten würden herausfinden, wie die vier Männer umgekommen waren. Für mich hatte es ausgesehen wie eine Rache.
    Damit dachte ich auch daran, wie es begonnen hatte. Durch einen Tip hatten wir von der Frau erfahren, die auf einem im Hafen liegenden Schiff gefangengehalten wurde. Mitten in der Nacht waren Suko und ich auf die Suche gegangen. Auf dem leeren Schiff, dessen Mannschaft von der Polizei wegen Schmuggels festgehalten wurde, hatten wir tatsächlich die fast nackte Frau an eine Kette gebunden im Bauch des Kahns gefunden. Wir hatten sie befreit und festgestellt, daß sie ein drittes Auge hatte. Die junge Frau hieß Thamar; sie war eine Psychonautin. Den Grund ihrer Gefangennahme wußten wir bisher noch nicht, aber nach dem Verlassen des Schiffes hatten uns die vier jetzt toten Agenten der NSG eine Falle gestellt. Sie hatten unseren Wagen zusammengeschossen und hätten auch uns sicherlich ins Jenseits geschickt, wenn es Suko und mir nicht gelungen wäre, sie zu überwältigen.
    Thamar aber hatte die Chance zur Flucht genutzt.
    Uns blieben die vier Agenten. Durch ihren Anwalt Walbrook und durch dessen Beziehungen nach ganz oben, waren wir gezwungen gewesen, sie wieder laufenzulassen. Sie sollten abgeschoben werden, was nun nicht mehr ging.
    Zwischendurch aber hatten wir einen Anruf aus Deutschland erhalten.
    Unser Freund Harry Stahl arbeitete an einem ähnlichen Fall. In Frankfurt hatte eine Putzfrau die halb verweste Leiche einer Frau in einem Speichergebälk entdeckt. Auf der Stirn der Toten hatte sich noch schwach ein drittes Auge abgezeichnet.
    Also auch eine Psychonautin, und Harry hatte nichts anderes zu tun gehabt, als uns Bescheid zu geben, weil ihm dieser Fall doch etwas zu kompliziert erschien, obwohl ihm eine Kollegin zur Unterstützung zugeteilt worden war.
    Uns war klar, daß es zwischen den beiden Fällen eine Verbindung gab, und wir gingen zudem davon aus, daß diese beiden Psychonautinnen nicht die einzigen gewesen waren.
    Viel mehr wußten wir nicht. Wir stocherten noch immer im Teig herum, ohne die Rosinen gefunden zu haben.
    Vincent Crenna kam auf mich zu. Suko blieb bei Walbrook, der am gesamten Körper zitterte. Auch Crenna hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. Er sah elend aus.
    »Verdammt, Sinclair!« brachte er mühsam hervor. »Was ist das nur gewesen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie sind tot?«
    Ich nickte.
    »Einfach so?« Seine Stimme zitterte.
    »Natürlich nicht. Aber fragen Sie mich was Leichteres. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man sie getötet hat. Das werden, unsere Experten festzustellen haben.«
    »Das war ein Sterben wie mit der Fernbedienung!« keuchte er. »So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Ja, irgendwo schon. Als wären sie von Stromstößen erwischt worden. Ich kann Ihnen nichts

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